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Zunächst messe ich morgens meinen Blutzucker, injiziere Insulin und frühstücke. Um 7 Uhr morgens gehe ich dann zur Arbeit.
Mein Job ist es, Menschen mit Diabetes zu schulen. Ich rede mit ihnen darüber, wie sie mit Diabetes leben sollten, kläre sie über mögliche Komplikationen auf und erzähle, wie sie diese vermeiden können. Ich liebe diese Arbeit. Da ich selbst mit Diabetes lebe, weiß ich, was diese Krankheit bedeutet. Ich bilde mich viel weiter und habe auch schon internationale Kurse zur Diabetes-Prävention erfolgreich absolviert. Das Wissen aus den Schulungen und eigenen Erfahrungen möchte ich teilen und dafür sorgen, Diabetes-Komplikationen zu verhindern.
In der Mittagspause und, bevor ich um 17 Uhr nach Hause gehe, messe ich erneut meinen Blutzucker. Abends spritze ich mir Insulin. Ich manage meinen Blutzucker, so gut ich kann, um Komplikationen in der Zukunft zu vermeiden und ein gutes Leben zu führen.
Mein Diabetes hat sich im Juli 2006 entwickelt. Damals war ich 15 Jahre alt. Ich musste sehr oft auf die Toilette und trank deshalb sehr viel Wasser. Ich verlor viel Gewicht und fühlte mich sehr schlapp. Nachts konnte ich kaum schlafen, weil ich so oft auf die Toilette musste. Meine Eltern fanden das seltsam und brachten mich ins Krankenhaus. Nach einer Reihe von Tests stellten sie fest, dass mein Blutzucker viel zu hoch war. Seitdem verschreibt mir mein Arzt Insulin.
In Togo sterben einige Menschen mit Diabetes, weil ihnen die notwendigen Mittel fehlen. In unser Diabetes-Zentrum kommen Menschen mit Hyperglykämien und Diabetischem Fuß-Syndrom. Viele von ihnen können sich Medikamente oder Insulin finanziell nicht leisten. Manche verzichten vier Tage oder länger auf eine Insulinspritze und warten, bis sie genügend Geld haben, um das Insulin zu bezahlen. Sie messen ihren Blutzucker nicht regelmäßig, weil sie kein Geld haben, um ein Messgerät und Teststreifen zu kaufen. Das führt zu Komplikationen. Diabetes ist eine Krankheit, die langsam töten kann. Um das zu vermeiden, müssen wir kontrollieren, was wir täglich essen, und wir müssen uns bewegen.
Hintergrundinformation:
169 US-Dollar stehen einer Person in Togo durchschnittlich an Gesundheitsausgaben im Zusammenhang mit Diabetes pro Jahr zur Verfügung. Im Vergleich dazu sind es in Deutschland 4.600 US-Dollar. Diese und weitere Informationen und Daten sind auf der Website des Diabetes Atlas der Internationalen Diabetes-Föderation zu finden.
Ich treibe gerne Sport. Jeden Samstag spiele ich mit meinen Freunden Fußball. Ab 8 Uhr morgens sind alle auf dem Platz. Ich spiele in der Abwehr. Manchmal gewinnen wir und manchmal verlieren wir. Das Wichtigste ist der gemeinsame Spaß. Nach dem Spiel trinken wir Saft, um die Energie zurückzubekommen, die wir auf dem Feld eingesetzt haben.
Mein Wunsch ist es, Kinder zu haben, trotz Diabetes. Zudem träume ich davon, ein Bildungszentrum für Menschen mit Diabetes aufzubauen.
Ich würde gerne wissen, wie Menschen in anderen Ländern mit Diabetes leben und wie sie ihren Blutzucker managen.
Sehr gerne.
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