Arzneimittel: Bei Bedenken mit dem behandelnden Arzt sprechen!

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Arzneimittel: Bei Bedenken mit dem behandelnden Arzt sprechen!

Obwohl der therapeutische Nutzen viel größer wäre als das Risiko einer Nebenwirkung, nehmen manche Patienten die ihnen verordneten Arzneimittel nicht ein, da sie wegen etwaiger Nebenwirkungen verunsichert sind. diabetesDE rät, diese Bedenken besser in der Sprechstunde offen anzusprechen.

In Deutschland haben von den rund sieben Millionen Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, 95 Prozent einen Typ-2-Diabetes. Während Typ-1-Diabetes immer mit Insulin behandelt werden muss, sind die Therapiemöglichkeiten beim Typ-2-Diabetes breiter gefächert: Neben Lebensstilinterventionen wie Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kommen verschiedene orale Antidiabetika zum Einsatz.

Manche Betroffene sind zu Beginn einer medikamentösen Therapie wegen etwaiger Nebenwirkungen verunsichert, die zum Beispiel in Beipackzetteln oder Internetforen erwähnt werden. Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät daher, mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen.

Erst kommt die Umstellung des Lebensstils, dann Medikamente

„Menschen, bei denen Diabetes Typ 2 neu diagnostiziert wird, empfehlen wir zunächst eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Haak, diabetesDE-Vorstandsmitglied, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim und Diabetes-Journal-Chefredakteur.

Normalisiert sich die Stoffwechseleinstellung mit diesen Lebensstilinterventionen nicht ausreichend, kommen orale Antidiabetika – Medikamente in Tablettenform – zum Einsatz. Diese unterstützen zumindest zu Beginn der Erkrankung die noch vorhandene körpereigene Insulinproduktion. Im weiteren Verlauf kann, wie bei Diabetes Typ 1, eine Insulintherapie notwendig werden.

Bei Bedenken wegen Nebenwirkungen: Gespräch mit dem Arzt suchen

„Orale Antidiabetika umfassen verschiedene Wirkstoffgruppen“, sagt Prof. Haak. Das Medikament Metformin aus der Gruppe der Biguanide wird meist als erstes verordnet: Es vermindert in erster Linie die Zuckerfreisetzung durch die Leber. Zudem senkt es etwas die Blutfettwerte. „Im Allgemeinen gilt Metformin als gut verträglich“, weiß Prof. Haak aus der Praxis. „Wichtig ist, die Dosis des Medikaments langsam zu steigern.“

Er ermutigt Menschen mit Diabetes, mögliche Bedenken zu ihrer Therapie in der Sprechstunde offen zu äußern, anstatt verordnete Arzneimittel nicht einzunehmen, obwohl der therapeutische Nutzen viel größer wäre als das Risiko einer Nebenwirkung. „Im gemeinsamen Gespräch kann der behandelnde Arzt direkt auf Fragen und etwaige Sorgen eingehen.“

Liste der Diabetes-Medikamente und ihrer Effekte auf diabetesDE-Website

Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nach kurzer Zeit kein Insulin mehr. Die Patienten müssen somit lebenslang Insulin spritzen. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes produziert der Pankreas jedoch über viele Jahre der Erkrankung noch Insulin.

Die Ausschüttung des Hormons wird im Laufe der Erkrankung allerdings immer geringer. Außerdem besteht eine Insulinresistenz: Das Insulin kann nicht richtig an den Körperzellen wirken, wodurch der mit der Nahrung aufgenommene Zucker nicht mehr in die Zellen gelangt.

Welche oralen Antidiabetika und Insuline es gibt und wie sie wirken, können Interessierte auf der Website von diabetesDE nachlesen.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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