Diabetes und Fliegen – 10 Dinge auf die ich Acht gebe

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Diabetes und Fliegen – 10 Dinge auf die ich Acht gebe

Alle zwei Jahre nehme ich eine lange Reise auf mich, um meine Familie auf den Philippinen zu besuchen. Meine Familie wohnt auf einem Berg, auf der Insel Cebu. Diese Insel ist eine der größten von den tausenden Inseln dieses Landes. Und alle zwei Jahre geht dasselbe Spiel von vorne los. Erst mit dem Zug zum Flughafen in Frankfurt. Von dort mit dem Flugzeug fast 12 Stunden nach Hongkong – China und von dort fast 3 Stunden nach Cebu.

Da ich schon öfter in Europa und Asien mit dem Flugzeug unterwegs war, wollte ich euch von meinen 10 Dingen erzählen, wie ich unter anderem schneller durch die Sicherheitskontrolle komme, ohne zeitintensive Tests machen zu müssen.

Quelle: privat

Alle Diabetessachen ins Handgepäck

1. Der Koffer kann schnell mal verloren gehen oder es braucht Tage, bis er wieder auftaucht. Außerdem ist die Temperatur im Frachtraum des Flugzeuges oft nicht optimal für das Insulin. Deswegen packe ich sicherheitshalber alle Diabetessachen in einen handgepäckoptimalen Koffer und trage den immer bei mir.

Immer eine Bescheinigung vom Arzt dabei haben

2. Manchmal möchte das Personal eine Bescheinigung sehen, wo draufsteht, dass ich Diabetes habe. Da frage ich mich immer: „Wieso haben Diabetiker denn sonst so viele Nadeln dabei?“ Um es beweisen zu können, habe ich immer eine Bescheinigung dabei. In manchen Ländern sieht man z. B. Infusionssets für die Pumpe nicht so häufig, z.B. auf den Philippinen. Dort sind sie aber sehr kooperativ und lassen mich immer direkt durch die Sicherheitskontrolle ohne zusätzliche Tests. Ohne Bescheinung kann es passieren, dass man sonst nicht mitfliegen darf (im schlimmsten Fall).

Eine Liste mit Anzahl der Materialien erstellen

3. In Hongkong hatte ich die Erfahrung gemacht, dass die Anzahl an Nadeln und Zubehör an die Fluggesellschaft geschickt und ihr mitgeteilt wird, dass ich ein Diabetiker bin. Komisch fand ich, dass die die Anzahl jedes Materials haben wollen. Deswegen habe ich immer eine Liste dabei, wo alles genau aufgeführt ist, inklusive wofür ich es benötige.

Pumpe immer am Körper behalten

4. Mir wurde damals immer gesagt, die Strahlen am Röntgenband können die Pumpe beschädigen und deswegen sollte sie immer am Körper getragen werden. In Frankfurt haben sie mich mal nach einer kurzen Diskussion dann gezwungen, die Pumpe trotzdem durch den Scanner zu jagen. Passiert ist nichts, jedoch ist es ein blödes Gefühl, die Pumpe extra abzukoppeln und sie aus der Hand zu geben. Komplikationen könnte es aber trotzdem geben. In diesem Urlaub haben die mich trotz Pumpe durch die Maschine gehen lassen.

Keinen Gürtel oder metallische Gegenstände an mir tragen

5. Was ich beachte, wenn ich durch die Sicherheitskontrolle gehe. Da ich die Pumpe am Körper belassen möchte (im besten Fall) und es aussieht, als hätte ich ein Handy in der Hosentasche, trage ich die Pumpe lieber an einer Stelle, wo sie nicht sichtbar ist. Dies gilt auch für Sensoren. Die Kontrolleure sind da immer vorsichtig und werden definitiv mich sonst bitten, die Taschen zu leeren. Damit ich nicht piepse, auffalle und das Personal mich abtasten muss, habe ich lieber keine metallischen Teile an mir. Sonst muss ich meine Pumpe herausholen und möglicherweise auf Sprengstoff testen lassen. Und den Spaß will ich mir nicht antun, vor allem weil das immer so lange dauert.

Den Kontrolleuren nicht vom Diabetes erzählen und keine Diabetes-T-Shirts tragen

6. Ich möchte immer unerkannt bleiben und keine unnötigen Tests machen müssen. In Frankfurt habe ich an der Sicherheitskontrolle von meinem Diabetes erzählt und das war nicht besonders vorteilhaft. Deswegen werde ich in Zukunft nie wieder von meinem Diabetes erzählen oder fragen, was bei dem Check beachtet werden soll. Dies hat mich in Frankfurt sehr viel Zeit gekostet, weil ich alle meine Materialien ausführlich erklären musste. Jedes Teil im Koffer wurde herausgeholt und angeguckt. Lustig fand ich das schon ein wenig, aber mein Desinfektionsmittel musste am Ende durch zwei extra Tests durch. Das hat etwas Zeit gekostet.

Schnelle Kohlenhydrate immer vorne im Handgepäck bunkern.

7. Während des Fluges kann es zu Unterzuckerungen kommen. Ich möchte da sehr schnell wieder „normal“ werden und habe immer flüssiges Dextro Energy dabei. Auch kleine Snacks befinden sich in meinem Handgepäck. Ach ja, und obwohl die flüssige Dextrose flüssig ist, muss sie nicht in eine Klarsichttüte gepackt werden.

Quelle: privat

Der Flugmodus

8. Wusstet ihr, dass die Pumpen einen Flugmodus besitzen? Meine Accu-Check Insight hat jedenfalls eine. Und ob es sinnvoll ist, den anzustellen, das weiß ich allerdings nicht. Da ich eh über den FreeStyle Libre messe und dann meinen Bolus an der Pumpe einstelle, könnte ich eigentlich immer im Flugmodus bleiben. Ein Flugzeug zum Abstürzen bringen, wenn man keinen Flugmodus drin hat, kann man damit nicht, aber sicherheitshalber, um Störungen der Maschinen während des Start- und Landevorgangs zu vermeiden, mache ich währenddessen keinen Bolus über das Messgerät. Wer weiß, ob so ein kleines Ding wirklich Störungen verursachen kann?!

Position der Pumpe vor dem Essen

9. Wenn die Flugbegleiter ständig hin- und herlaufen, vereinzelte, wie z. B. Kinder, schon Essen bekommen und es einen Duft in der Kabine gibt, weiß jeder sofort, dass es sofort Essen gibt. Ich habe dann meist meine Pumpe aus der Hosentasche gekramt, weil ich es sonst nicht mehr schaffe, sie herauszuholen, wenn das Essen schon auf meiner Ablage steht. Ich spreche jetzt hier von der Economy Class oder auch Holzklasse. Der Platz zwischen den Sitzen ist eng, und da die Pumpe bei mir immer schwer zugänglich ist, würde es zu lange dauern oder sie würde gar nicht erreichbar sein, außer wenn man das Messgerät benutzen würde.

Keine „Diabetikermahlzeiten“ anfordern

10. Bei meiner Fluggesellschaft kann man bei der Buchung „Diabetikermahlzeiten“ ordern. Ja, damals, als ich kleiner war und meine Mutter nicht so recht wusste, ob das eine gute Idee ist, hat sie einfach mal vorgeschlagen, genau dieses Essen mal auszuprobieren. Ich persönlich bestelle dieses Menü nicht, da es viel, viel weniger Essen enthält als bei den normalen Menüs. Wer möchte denn gerne verhungern bei einem 12-Stunden-Flug? BE-Angaben, KE-Angaben oder Gramm-Angaben gibt es on top auch nicht. Deswegen freue ich mich, wenn es wieder Nudeln mit einer Spinatsoße gibt oder mir ein mehr als ausreichendes Frühstück geboten wird.

Ich bin froh, dass ich noch nie große Probleme am Flughafen hatte. Nach all den Jahren habe ich meine Wege gefunden, wie ich schnell durch Kontrollen komme, ohne groß aufzufallen, und um zeitaufwendige Tests zu umgehen. Weniger Stress und mehr Zeit, durch den Duty-Free zu laufen.

Mae


Noch mehr Tipps zum Fliegen mit Diabetes gibt es von Olivia hier: Flugzeug fliegen mit Diabetes – persönliche Erfahrungen

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