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„Und was machen Sie damit nachts?“, war die Frage, die mich zum wiederholten Male in der letzten Zeit auf dieses Thema Typ-1-Diabetes und Schlaf aufmerksam machte. Mit „damit“ war meine Insulinpumpe gemeint, die ich kurz vorher aus meiner Hosentasche geholt und grob erklärt hatte. In dem Gespräch ging es allerdings nicht um irgendwelche Diabetes-Lifehacks, die Tricks verraten sollten, wie man am bequemsten mit Pumpe die Nacht verbringt. Meine Gesprächspartnerin erwartete eher so etwas wie: „Da liegt sie im Badezimmer neben meinem Kontaktlinsenbehälter.“ Das ist nur leider nicht so.
Vor einigen Monaten hat Tine die Problematik des Durchschlafens bei ständig (grundlos) piependen Glukosesensoren in ihrem Beitrag thematisiert und auch im #BSLounge-Podcast kamen Lisa, Ramona und ich immer wieder an den Punkt, an dem uns auffiel, wie sehr die Nächte sich verändert haben, seitdem wir Typ-1-Diabetes haben.
Denn: Der Diabetes schläft nicht! Er hat keine Start- und Endzeit oder gar einen Nachtruhe-Modus.
Meine Insulinpumpe liegt nachts neben mir. Da ich zurzeit das MiniMed-670G-System trage, welches einen Hybrid-Closed-Loop darstellt und somit die Mikro-Insulindosen selbst anpasst, sind meine Gewebezuckerverläufe nachts im Moment tatsächlich recht gut. Was nicht heißt, dass ich deswegen durchschlafen kann. Mal möchte die Pumpe mitten in der Nacht einen Blutzuckerwert, um den Automodus fortzusetzen, mal gibt es einen anderen Grund für einen Alarm. Und dann gibt es ja auch noch die Nächte, in denen der Blutzucker nach oben und/oder nach unten ein paar Ausreißer nimmt, um die ich mich kümmern muss.
Es gibt einige Dinge, die mir Diabetes-technisch zumindest die Chance auf eine ruhige Nacht geben. Die meisten davon haben leider ziemliches Spielverderber- und Spaßbremsen-Potential. Dazu gehören:
Wenn es doch bloß so einfach wäre, dass sich durch bestimmte Verhaltensweisen Unter- und Überzuckerungen zu 100 Prozent verhindern ließen. Aber es gibt nun einmal unzählige Faktoren, die den Blutzucker beeinflussen – und auch das ist eben nachts nicht anders. Und kennt ihr das, dass sich zu niedrige und zu hohe Zuckerwerte insbesondere nachts super fies anfühlen? Denkt also daran, mit „Hypo“-Helfern am Bett für den Ernstfall vorzusorgen.
In den inzwischen fast 12 Jahren mit Typ-1-Diabetes gab es natürlich auch so richtig blöde Situationen, die teilweise sogar selbstverschuldet waren. Wenn ihr euch also mal wieder Nächte um die Ohren schlagt und den Diabetes verflucht, denkt dran, dass ihr damit nicht alleine seid.
Zwei Geschichten werden mir wohl immer in Erinnerung bleiben:
Als ich noch Insulinpens (ein Pen für Bolus-, ein Pen für Basalinsulin) nutzte, habe ich einmal aus Versehen in den Basalpen das Bolusinsulin getan. Anstatt mit einer Wirkdauer von 12 Stunden drückten die irgendetwas um die zehn Einheiten also innerhalb von drei bis vier Stunden meinen Blutzucker in eine „Hypo“. Am nächsten Morgen war ich dann, wie zu erwarten, wenn man weiß, was dahinter steckte, viel zu hoch. Es hat Tage gedauert, bis ich mir die Insulinampulle mal genauer angeschaut habe!
Noch länger her ist die Story mit dem „Da war wohl was am Finger“-Problem. Als ich vorm Schlafengehen meinen Blutzucker getestet hatte, bekam ich das Ergebnis „High“. Ziemlich kopflos injizierte ich mir sofort eine große Menge Insulin, bevor ich darüber nachdachte, dass der gemessene Wert eigentlich nicht stimmen konnte. Als ich noch einmal getestet hatte, bekam ich einen Wert von unter 200 mg/dl (11,1 mmol/l) heraus und hatte eine Nacht mit sehr viel Essen vor mir.
Natürlich gibt es die Tage (bzw. Nächte), an denen mal alles gut läuft. Und das sogar, obwohl ich mindestens die Hälfte meiner eigenen Tipps für guten Schlaf missachtet habe. Ich hoffe, ihr habt so eine gute Nacht vor euch!
Auch Leonie kennt den Ausnahmezustand von nächtlichen Unterzuckerungen: Nächtliche Wanderung im Hypolabyrinth – Oder: Wie ich meine Wohnung auf den Kopf stellte
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