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Menschen sprechen unterschiedlich gut auf Präventionsmaßnahmen an. Typ-2-Diabetes lässt sich nicht in jedem Fall durch gesunde Ernährung und Bewegung abwenden. Bei Prädiabetes mit Risikofaktoren wie Fettleber und verminderter Insulinsekretion ist eine intensivierte Lebensstilumstellung jedoch wirksam. Dies zeigen die Ergebnisse einer Präventionsstudie, die auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vorgestellt wurde.
In welchem Maß kann die Umstellung des Lebensstils mit ausgewogener Ernährung und mehr körperlicher Bewegung das Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes günstig beeinflussen? In wieweit ist das Ansprechen auf präventive Maßnahmen abhängig von der individuellen Ausprägung des Prädiabetes? Diese Fragen untersucht die ‚Prädiabetes Lebensstil Interventionsstudie (PLIS)‘, die unter Federführung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung DZD durchgeführt wurde.
1.160 Menschen mit einer Diabetes-Vorstufe nahmen an der Studie teil und wurden entsprechend ihres Risikos für eine Verschlechterung hin zu ausgeprägtem Typ-2-Diabetes in zwei Gruppen eingeteilt:
In einem Zufallsverfahren wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Gruppen jeweils unterschiedlichen Interventions-Programmen zugeteilt: Menschen mit niedrigem Risiko erhielten entweder keine oder eine konventionelle Lebensstilintervention. Diese umfasste eine Diät mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion von mindestens fünf Prozent sowie ein Bewegungsprogramm mit drei Stunden körperlicher Aktivität pro Woche und einer Wegstrecke von fünf Kilometern am Tag.
Die Gruppe mit erhöhtem Risiko erhielt entweder eine konventionelle Lebensstilintervention, wie oben beschrieben, oder ein intensiviertes Programm mit Diät, sechsstündiger körperlicher Aktivität pro Woche und einer angestrebten Wegstrecke von zehn Kilometern pro Tag.
Gemessen wurde zum einen das Erreichen von Interventionszielen wie Gewichtsreduktion, erfolgreiche Ernährungsumstellung (erhöhte Ballaststoffzufuhr, reduzierter Fettverzehr) und Durchhalten der täglichen Wegstrecke. Zum anderen wurde als Maß für ein Fortschreiten oder eine Verbesserung der Diabeteserkrankung die Höhe des Blutzuckerspiegels nach den Mahlzeiten herangezogen.
Fazit: Bei Patienten mit niedrigem Risiko ist eine Lebensstilumstellung nicht entscheidend, um das Diabetesrisiko zu senken. Patienten mit einem hohen Risiko sprechen schlechter an auf Lebensstilinterventionen, profitieren jedoch in Hinblick auf ihr Diabetesrisiko von intensivierten Maßnahmen.
Wichtig sei daher, die Patienten individuell zu betrachten und entsprechend ihrer persönlichen Risikofaktoren einer effektiven Behandlung zuzuführen, so die Autoren der Studie.
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