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Krankhaftes Übergewicht ist nicht gesund. Doch trotz bekannter Gesundheitsrisiken gelingt es nur einem Teil der von Adipositas Betroffenen nachhaltig abzunehmen. Sind zu hohe Erwartungen an eine Lebensstilintervention vielleicht eher demotivierend? Tübinger und Potsdamer Forscher schlagen nun vor, als ersten Schritt ein stoffwechselgesundes Übergewicht anzustreben.
Adipositas kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme nach sich ziehen, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Außerdem sind die Folgeerkrankungen – darunter Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall – mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.
Für viele Patienten ist eine Veränderung des Lebensstils die erste Maßnahme bevor möglicherweise medikamentöse und chirurgische Behandlungsansätze in Frage kommen. Die Intervention sollte auf drei Säulen stehen: Ernährungsumstellung, Bewegungsprogramm und Verhaltenstherapie.
Kurzfristig schaffen viele Betroffene es, ihr Gewicht zu reduzieren – langfristig bleibt der Erfolg jedoch meist aus. Das hat vermutlich verschiedene Ursachen und auch die Psyche hat nach Einschätzung der Tübinger Forscher daran ihren Anteil. Um die Erwartungen an die Patienten nicht zu hoch zu setzen, schlagen sie in ‚The Lancet Diabetes & Endocrinology’ eine metabolisch gesunde Adipositas als ein lohnendes erstes Ziel in der Therapie der Adipositas vor. Was ist das?
Menschen mit metabolisch gesunder Adipositas weisen maximal einen der folgenden Risikofaktoren auf:
Anhand von Daten aus der der Tübinger Lebensstil Interventionsstudie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass eine Gewichtsabnahme von mehr als zehn Prozent bei einem mittleren Ausgangs-BMI von 35 wahrscheinlich ausreicht, um vom „metabolisch kranken“ zum „metabolisch gesunden“ Übergewicht zu gelangen.
Sie betonen dabei aber auch, dass man sich damit langfristig nicht zufrieden geben darf, da auch bei metabolisch gesunder Adipositas das Krankheitsrisiko im Vergleich zum metabolisch gesunden Normalgewicht nach wie vor erhöht ist. Wünschenswert sei ein BMI von 25 und kleiner: ab diesem Wert könne man von einem deutlichen Schutz vor Adipositas-bedingten Erkrankungen ausgehen.
Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient sei eine wichtige Stütze, um den Patienten zu motivieren, diesen Zustand zu erreichen und zumindest zu halten.
Quelle: http://DiabetesinformationsdienstMünchen
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