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Erstmal zur Ausgangssituation. Ich war mit meinen Insulinpens echt zufrieden. Ich habe Lantus und NovoRapid gespritzt und auch mein HbA1c war verbesserungsfähig, aber vollkommen in Ordnung. Warum also habe ich den Schritt von Insulinpens zur Insulinpumpe gewagt?
Begonnen hat mein Umdenken während meiner Zeit in der Rehaklinik in Passau. Ich lernte Sandra kennen, die eine Patch-Pumpe benutzte. Ich wurde neugierig und wollte mehr wissen. Sandra zeigte mir alles und ließ mich auch teilhaben an ihren Gedanken – mit der Pumpe. Das war für mich sehr hilfreich und ließ mich aufhorchen.
Ich entschied mich dazu, es auszuprobieren. Meine Krankenkasse informierte mich darüber, dass ich sechs Monate Zeit hätte, um meine Entscheidung rückgängig zu machen.
Nun begann der Prozess. Meine Diabetologin erstellte ein Gutachten. Hierzu musste ich drei Wochen ein Blutzuckertagebuch inkl. gespritzter Einheiten, gegessener Kohlenhydrate und Sporteinheiten usw. eintrage. Dieses wurde dem Gutachten beigelegt.
Aufgrund eines internen Fehlers lag das Gutachten gute zwei Monate beim Medizinischen Dienst, welcher auch ein Gutachten erstellt. Nachdem ich immer wieder nachgefragt hatte, wurde der Fehler behoben und mein Antrag erstmal abgelehnt. Wow, welch ein Rückschlag. Meine Diabetologin hatte mich aber bereits vorgewarnt und legte sofort mit mir einen Widerspruch ein. Dieser Widerspruch wurde anerkannt und ich konnte die Genehmigung der Insulinpumpe feiern!
Anschließend vereinbarte ich mit meiner Diabetesberaterin einen Termin mit dem Diabetes-Versandhändler Diashop zur Vorstellung der Insulinpumpen. Der Termin dauerte gut zwei Stunden und mir wurden sämtliche Insulinpumpen vorgestellt. Ich entschied mich für die YpsoPump. Die Loop-Funktion dieses Systems überzeugte mich.
Den Loop kann ich – Stand damals – jedoch nur mit dem Glukosesensor von Dexcom nutzen, somit beantragte ich auch die Umstellung vom FreeStyle Libre zum Dexcom G6.
Für diese Umstellung kam nach der Genehmigung eine Dame von Diashop bei mir zuhause vorbei. Der Termin dauerte gut zwei Stunden. Wir brachten den Dexcom zusammen an und testeten das Lesegerät (damals noch ohne Handy-App).
Nach gut zwei Wochen Testphase entschied ich mich jedoch, den Dexcom-Sensor zurückzugeben. Meine Gründe teilte ich Dexcom und meiner Diabetologin schriftlich mit. Mir war der Sensor einfach zu groß und ich hatte Hautreizungen durch das Pflaster. Meine Krankenkasse akzeptierte die Rückgabe und ich konnte wieder zurück auf den FreeStyle Libre wechseln.
Zwischenzeitlich kam der Bescheid der Krankenkasse mit dem Beginn der Pumpenschulung. Meine Diabetologin hatte mich für die Schulung in Bad Heilbrunn vormerken lassen. Die Schulung dauerte insgesamt neun Tage.
Für mich war diese Schulung extrem wertvoll und wichtig, da ich die Umstellung alleine zuhause während meines Alltags nicht geschafft hätte. Mein betreuender Diabetologe vor Ort hatte selbst Diabetes und eine Insulinpumpe – das war für mich der Jackpot!
Das erste Kathetersetzen werde ich nie vergessen und wie vorsichtig ich damals auch noch war. Ich hatte großes Glück, denn Anfang Dezember war der Loop nun auch mit FreeStyle Libre und YpsoPump möglich und ich war ab 05.12. in der Klinik. Somit konnte ich den Loop trotz FreeStyle-Libre-Sensor nutzen! Manchmal lohnt sich das Warten halt doch.
Ganz ehrlich, ich wollte testen, ob ich mit einer Pumpe klarkomme. Ich wollte nie, dass man mir meine Krankheit ansieht, keine Sensoren, keine Katheter, kein Schlauch, keine Pumpe in der Hosentasche… und jetzt? Ich habe genau das alles und es stört mich nicht im Geringsten :). Ich bin froh, dass dank dieser Hilfsmittel mein Leben leichter läuft, ich schneller reagieren kann und flexibler bin.
Aktuell würde ich die Pumpe nicht mehr hergeben wollen. Jedoch plane ich für den Sommer, mal eine Pumpenpause einzulegen.
Ich hoffe, ich konnte Euch etwas mitnehmen auf meiner Reise zur Insulinpumpe.
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