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Das Stillen des eigenen Babys ist eine sehr intime und wundervolle Art, sein Kind zu ernähren. Doch irgendwann ist die Stillzeit vorbei. Das Baby bekommt dann nicht mehr die Brust der Mutter und ernährt sich von außen. Wie lange man stillt, ist dabei von Baby zu Baby und von Mutter zu Mutter sehr unterschiedlich.
Ich habe meine Tochter bis zum 16. Monat gestillt. Ich gehörte damit zu den Langzeitstillerinnen. Es war eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte! Und auch medizinische Gründe sprechen dafür, sein Kind länger zu stillen. Das Brust- und Eierstockkrebsrisiko nimmt mit der Dauer des Stillens immer mehr ab. Auch das Osteoporose-Risiko sinkt durch langes Stillen. Studien haben bewiesen, dass Kinder, die länger als sechs Monate gestillt wurden, später weniger an Diabetes! und an Mittelohrentzündungen leiden. Es gibt also viele Argumente, die das Gefühl, lange stillen zu wollen, untermauern.
Müttern fällt der Abschied vom Stillen nicht immer leicht. Auch ich konnte mich lange nicht dazu überwinden. Mich machte der Gedanke des Abstillens unheimlich traurig! Immerhin waren meine Tochter und ich durch das Stillen einzigartig miteinander stark verbunden. Nur allein durch mich, die Mutter, konnte mein Baby existieren. Ein unbeschreibliches Gefühl, das durch das Abstillen beendet werden sollte … Nachdem dann jedoch einige meiner besten Freundinnen die Stillbeziehung zu ihrem Kind beendeten, entschied ich mich spontan, damit zu beginnen. Ich fasste den Entschluss an einem Abend. Ich hatte sonst meine Tochter auf der Couch gestillt und sie im Anschluss in ihr Bett gebracht. Ich änderte nun das Muster.
Ich setzte meine Tochter in ihr Bett und sagte: „Jetzt ist Schluss mit Stillen!“ Daraufhin schob ich ihr Kinderbett, was bis jetzt immer noch im Elternschlafzimmer stand, hinaus in das Kinderzimmer meiner Tochter. Meine Tochter und ich weinten zusammen. Ich nahm sie dann fest in meine Arme und wir kuschelten sehr, sehr lange, bis sie einschlief. Ich verbrachte die ganze Nacht im Kinderzimmer meiner Tochter mit wenig Schlaf.
Den folgenden Tag hatte ich durch das fehlende Stillen ein unheimliches Ziehen in der Brust. Mein Busen fühlte sich an wie ein Ballon und schmerzte furchtbar. Die Schmerzen wurden so schlimm, dass ich meine Tochter gegen Abend nochmals an meinen Busen holte. Dann setzte ich jedoch homöopathische Hilfsmittel ein. Ich trank an den kommenden Tagen mehrere Tassen Pfefferminz- und Salbeitee, die beim Abstillen von den Hebammen empfohlen werden. Zudem legte ich mich in die Badewanne und strich die Milch aus meiner Brust heraus. Zusätzlich trug ich enge BHs. Auch Quarkkompressen können bei einer gestauten und entzündeten Brust wahre Wunder bewirken. Mein persönliches Abstill-Prozedere dauerte über mehrere Tage. Ein bisschen Wehmut bestand während dieser Zeit immer noch, aber zusammen mit meiner Tochter war das schnell vergessen.
Nach dem Abstillen veränderte sich nichts in meinem Tagesrhythmus. Ich mache immer noch regelmäßig meine sportlichen Touren und esse regelmäßig. Mein Blutzuckerspiegel stieg jedoch nach dem Abstillen nach jeder Mahlzeit leicht in die Höhe. Ich erhöhte daraufhin meine Bolus-Einstellungen. Statt vorher 0,8 E pro BE spritze ich nun 1-1,2 E pro BE. Meine Basalrate veränderte ich nicht. Bei meiner letzten Untersuchung in der Klinik betrug mein HbA1c 6,4 %. Das Abstillen ist also gut gelungen!
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