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Tine Trommer lebt in Berlin und bloggt über ihren Diabetes, auch für die Blood Sugar Lounge. In dieser neuen Kolumne schreibt sie über das Leben einer jungen Frau mit Diabetes in der Metropole – mit allem, was dazugehört.
Heute verrate ich euch ein Geheimnis: Ich halte nicht viel von Einschränkungen in meiner Küche. Seitdem ich meine Typ-1-Diabetes-Diagnose habe, versuche ich ständig, die Therapie mit meinem Arzt so weiterzuentwickeln, dass ich mein Leben so kompromisslos “normal” wie möglich leben kann, ohne dabei meine Gesundheit zu gefährden. Essen ist da ein wirklich wichtiges Thema für mich. Denn ich liebe Essen und es ist so viel mehr als nur Energieaufnahme für mich, gerade auch für mein Leben in der Großstadt.
Es bedeutet Einfluss auf den Blutzucker, Genuss, Erinnerungen, Kreativität, Spaß, Gesellschaft und Glück und soll auf keinen Fall negativ behaftet sein. Also koche ich viel selbst, probiere Neues, teste die spannendsten Restaurants Berlins und versuche, den Mut derer dann in meine eigene Küche zu tragen. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich täglich stundenlang hinter dem Herd stehen muss. Außerdem: Wer schafft das denn im Alltag schon?
Bereit für ein weiteres Geheimnis? Okay, nur für euch: Gutes, gesundes Essen ist tatsächlich sehr simpel und schnell im hektischen Alltag zuzubereiten. Wir verkomplizieren das Thema heutzutage künstlich durch Diäten und Trends, dabei haben wir mit dem Diabetes schon genug zu tun. Einfachheit ist der Schlüssel. Ich folge in meiner Küche keiner bestimmten Ernährungsweise, sondern versuche generell, simpel und ausgewogen zu essen, auf meinen Bauch zu hören, meinen Kopf einzuschalten und wenig in Fabriken produzierte Nahrungsmittel zu verarbeiten, und genau das kann ich euch empfehlen.
Überlegt doch mal: Alles, was ihr esst, soll den Körper mit Energie und Nährstoffen versorgen und hat Einfluss auf Wohlbefinden und Blutzucker! Es ist also sinnvoll, einen etwas genaueren Blick auf den Teller zu werfen, zu überlegen, wo die Dinge herkommen, die da im Topf kochen, und öfter auf simple und natürliche Lebensmittel zurückzugreifen. Das bedeutet nicht, dass ihr nie wieder Tiefkühlpizza essen dürft! Die Menge macht’s, wie immer und überall.
Solltet ihr im Alltag trotzdem eher Ernährungsmuffel sein, schlage ich vor, jetzt im Sommer mal einen Spaziergang über die örtlichen Wochenmärkte zu machen (das ist ganz nebenbei auch noch gut für den Schrittzähler!). Obst und Gemüse sind jetzt reif und bunt und vielseitig und werden garantiert eure Kreativität wecken. Meine Liebsten hier in Berlin sind zum Beispiel der Markt am Winterfeldplatz in Schöneberg oder der Wochenmarkt am Maybachufer, nur unweit vom Kottbusser Tor.
Glaubt es mir: Jetzt im Sommer ist tatsächlich die beste Zeit, ganz einfache und erfrischende Rezepte auszuprobieren, den Herd mal aus zu lassen und sich vielleicht mal ganz neuen, unbekannten Gemüsesorten zu widmen, für die ihr bisher vielleicht nicht den Mut hattet. Traut euch! Für ein bewussteres Genießen.
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2016; 65 (8) Seite 36
5 Minuten
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