Kühles gegen den Durst im Sommer

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Kühles gegen den Durst im Sommer

Eiscreme ist nicht gleich Eiscreme – eines haben alle Arten jedoch gemeinsam: Sie enthalten in der Regel viel Zucker. Oftmals sind gerade Wasser- und Fruchteis sowie Sorbets am schwersten einzuschätzen. Der Zucker aus diesen Eissorten gelangt aufgrund des fehlenden Fettes recht schnell ins Blut. Wohingegen Milch- oder Sahne-Eiscreme-Sorten eher langsamer ins Blut gehen.

Bei Frozen Yogurts kann es unterschiedlich sein, je nachdem, wie dieser zubereitet wurde. Manchmal wird nochmals kräftig Zucker hinzugefügt oder auch gezuckertes Obst verwendet. Daher stecken im Frozen Yogurt oft bis zu 20 Prozent Zucker.

So viele Kohlenhydrate stecken in Eis

Um genau zu wissen, wie viele Kohlenhydrate sich im Eis befinden, lohnt sich bei einem Eis aus dem Supermarkt der Blick auf die Zutatenliste. Wer lieber ein Eis an der Eisdiele lecken möchte, kann für eine kleine Kugel Eis ungefähr mit 1 KE bzw. 10 Gramm Kohlenhydraten rechnen. Hinzu kommen beim Eisbecher vielleicht noch Obst-, Krokant- oder Schokostückchen sowie Frucht- oder Schokosoßen.

Kalorien (kcal) und Kohlenhydrate (KH) verschiedener Eissorten:

Die Waffel (leichte Waffel – schmeckt meist nach Papier) muss nicht berechnet werden. Die dickeren, buttrig-süßen Keks-Waffeln müssen je nach Größe mit 1 bis 2 KE (10 – 20 Gramm Kohlenhydrate) berechnet werden. Bei sehr viel zusätzlicher Sahne bietet es sich an, eher nach dem Genuss des Eises Insulin zu spritzen oder mit einem dualen Bolus vorzusorgen. Bei einem kleinen Softeis kann man davon ausgehen, dass die Kohlenhydratmenge etwas geringer ist als bei einer Kugel.

Eis selbst zubereiten und Zutaten im Blick behalten

Wer sich sein Eis selbst macht, ist auf der sicheren Seite. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Lecker sind beispielsweise Eissorten aus püriertem Obst gemischt mit Joghurt. Es gibt inzwischen auch viele bunte Förmchen, die sich leicht füllen und einfrieren lassen.

Grundsätzlich sollten zuckerhaltige Lebensmittel mit Maß und Ziel eingesetzt werden. Für eine gesunde Ernährung sollten nicht mehr als 50 Gramm zugesetzter Zucker am Tag gegessen werden. Eis bietet sich aber beispielsweise auch sehr gut als Sport-KE an.

Die richtigen Durstlöscher an heißen Tagen

Ein kaltes Getränk an heißen Tagen verspricht Abkühlung. Zuckerhaltige Getränke sind bei Menschen mit einem Typ-1-Diabetes oftmals schwierig aufgrund der hohen Kohlenhydratmenge und der schnellen Blutzuckerwirksamkeit. Mit Süßstoff gesüßte Getränke haben zwar keine KE und keine Kalorien, allerdings sind Süßstoffe in größeren Mengen auch weniger zu empfehlen. Daher sollten diese Getränke als "Leckerli" und nicht als Durstlöscher eingesetzt werden. Tee oder Wasser mit Ingwer, Zitrone oder Orange mit Eis sind die richtigen Getränke.

Wer jedoch wirklich bei Hitze zum "kühlenden" Getränk greifen möchte, sollte es machen wie Wüstenbewohner und zu warmem Tee greifen. Kalte Getränke kühlen die Körpertemperatur herunter und haben daher nur einen vorübergehen Effekt.

Rezept für veganes Himbeer-Blitzeis

Fazit

Sommerzeit ist Eiszeit – und dem Eisgenuss steht auch mit Diabetes nichts im Wege. Das Eis sowie die weiteren Zutaten des Eisbechers müssen am Ende berechnet werden. Bei viel Fett bietet sich ein verzögerter oder verspäteter Bolus an. Wer gerade sportlich aktiv ist, zum Beispiel im Schwimmbad, kann ein Eis auch als Sport-KE nutzen. Bei den Getränken sind zuckerfreie Getränke den zuckerhaltigen und süßstoffhaltigen Getränken vorzuziehen. Im Vordergrund sollte der Genuss in Maßen stehen – von Zuckerhaltigem wie auch der Sonne.


Autor:

© privat
Dr. Astrid Tombek
Diplom-Ökotrophologin und Diabetesberaterin DDG
Diabetes Zentrum Mergentheim
Theodor-Klotzbücher-Straße 12, 97980 Bad Mergentheim

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