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Sie sind die Stars in unseren Lebensmitteln, wenn es um ein Plus an Gesundheit geht. Je abwechslungsreicher Sie Ihre Lebensmittel auswählen, desto reichhaltiger wird der Körper auf natürliche Weise damit versorgt. Wir geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihr tägliches Vitaminkonto füllen können. Und unsere leckeren Rezepte machen Lust aufs Genießen.
Ohne Vitamine geht nichts, weder für Mensch noch Tier. Fehlen Vitamine, können Mangelerscheinungen aufreten und schwerwiegende Erkrankungen entstehen, die den Körper auf lange Sicht stark schwächen können. Es reicht auch nicht, wenn nur von ein paar Vitaminen ausreichend da ist: Damit kann der Körper den Mangel an anderen Vitaminen nicht ausgleichen. Deshalb ist es besonders wichtig, auf eine regelmäßige, ausreichende Versorgung durch abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl zu achten.
Vielleicht haben Sie schon einmal überlegt, ein Vitaminpräparat einzunehmen? Viel hilft hier nicht immer viel: Werden z. B. verschiedene Präparate kombiniert, kann es insbesondere bei fettlöslichen Vitaminen zur Überdosierung kommen. Sicher kann es sinnvoll sein, in bestimmten Lebenssituationen auch einmal Vitamine zu ergänzen. Denken Sie hier z. B. an Vitamin D im Zeitraum, wenn die Sonne wenig scheint oder Sie sich kaum im Freien aufhalten.
Bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, besprechen Sie dies mit Ihrem Hausarzt oder Diabetologen. Ein Blutbild gibt Auskunft, ob und welche Vitamine als Präparat infrage kommen.
Vitamine teilen sich in zwei Gruppen: wasser- und fettlösliche. Fettlösliche Vitamine lassen sich prima als EDKA (gesprochen „EDeKA“) oder ADEK merken. Fettlösliche Vitamine wirken im Körper nur in Verbindung mit Fett, also Pflanzenöl oder anderen fetthaltigen Bestandteilen. Essen Sie zu einer Mahlzeit lediglich eine Portion Gemüse, Salat oder Rohkost, gehört deshalb ein Teelöffel Pflanzenöl pro Portion dazu. So können sich die Vitamine im Körper voll entfalten.
Zur Familie der wasserlöslichen Vitamine gehören sämtliche der B-Gruppe: B1, B2, B6, B12, Niacin (B3), Folsäure (B9), Biotin (B7) und Pantothensäure (B5). Ein weiteres wasserlösliches ist Vitamin C. Sie alle sind im Körper an bestimmten Stoffwechselvorgängen beteiligt: z. B. beim Haar- und Nagelwachstum, für die Hautgesundheit, zur Zellteilung, Stärkung der Abwehrkräfte, Energiegewinnung und zu noch vielem mehr.
Tipps für eine natürliche Vitaminversorgung
Lebensmittel mit hohem Gehalt an fettlöslichen Vitaminen
Vitamin | Lebensmittel |
A | Käse, Ei, Butter, fetter Fisch, gelbes und grünes Gemüse z. B. Paprikaschoten, Karotten |
D | Eigelb, fetter Fisch wie Räucherlachs, Margarine, Milchprodukte, Champignons |
E | Pflanzenöle, Margarine, Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado |
K | Fleisch, Geflügel, Kichererbsen, Pistazien, grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Broccoli |
Lebensmittel mit hohem Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen
Vitamin | Lebensmittel |
B1 | Schweinefleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Nüsse, Samen |
B2 | Ei, Geflügel, Hefe, Sprossen, Milch und Milchprodukte |
B6 | Fisch, Geflügel, Kichererbsen, Kartoffeln, Bananen, Avocados, Kohl |
B12 | Fleisch, Eier, Käse, Sauerkraut, Bierhefe, Sauermilchprodukte | Niacin | Fleisch, Geflügel, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Pilze |
Folsäure | Geflügel, Hefe, Gemüse, z. B. Blumen-, Grün- und Rotkohl und Erbsen |
Biotin | Soja, Nüsse, Hefe, Sprossen, Haferflocken, Reis, Gerste, Gemüse |
Pantothensäure | Soja, Nüsse, Hefe, Sprossen, Haferflocken, Reis, Gerste, Gemüse |
C | Zitrusfrüchte, Beerenobst, Kiwis, Sanddorn, Acerolakirschen, Kartoffeln, Paprika, Kohl |
Die meisten Vitamine können vom Körper kaum oder nur in begrenzter Menge produziert werden. Für die fettlöslichen und das Vitamin B12 besitzt der Organismus einen größeren Speicher, sodass sie bei Bedarf über eine längere Zeit abgegeben werden. Ein Vitamin-B12-Mangel macht sich bei Menschen z. B. nach einer operativen teilweisen oder kompletten Magenentfernung sowie bei strengen Vegetariern und Veganern bemerkbar.
Menschen mit Diabetes, die für ihre Therapie Metformin einnehmen, können ebenfalls einen Vitamin-B12-Mangel entwickeln. Dies wurde insbesondere bei älteren Menschen beobachtet. Ein Mangel an Vitamin B12 ist schädlich für die Nerven und kann zur Blutarmut beitragen. Bei neurologischen Symptomen oder einer Veränderung des Blutbildes empfiehlt es sich, den Vitamin-B12-Spiegel im Blut überprüfen zu lassen.
Der körpereigene Speicher an wasserlöslichen Vitaminen reicht lediglich ein paar Tage. Deshalb ist es gerade hier wichtig, täglich für Nachschub zu sorgen. Je frischer die Lebensmittel sind, desto höher ist ihr Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen. Sobald die Lebensmittel gelagert werden, sei es im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur, tickt die Vitaminverlust-Uhr. Sie können es auf Anhieb nicht direkt erkennen, ob das jeweilige Lebensmittel bereits Vitalstoffe eingebüßt hat.
So sinkt der Vitamin-C-Gehalt von frischen grünen Bohnen nach viertägiger Lagerung deutlich, sodass lediglich noch 20 % des empfindlichen Vitamins vorhanden sind. Beerenobst büßt bereits kurz nach dem Pflücken neben Vitamin C auch Duft, Aroma und Geschmack ein. Deshalb sind neben der bevorzugt saisonalen Auswahl auch die richtige Lagerung und Zubereitung wichtig.
Wie hoch Vitaminverluste sind, ist abhängig von Lagerdauer und -temperatur. Äußere Einflüsse wie Licht, Luft oder Hitze sind Vitaminfeinde. Die größten Verluste zeigen sich hier bei wasserlöslichen Vitaminen. Obst und Gemüse freuen sich über kurze Lagerzeiten im Gemüsefach des Kühlschranks. Verpackt in Plastikbehältern, luftdurchlässigen oder gelochten Folienbeuteln. Alternativ eignet sich Einfrieren, um den Vitaminabbau zu stoppen. Besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe sitzen oft in den Randschichten. Schälen Sie deshalb Knackfrisches sehr dünn.
Auch die Auswahl von Kochverfahren, Garzeit und -temperatur hat Einfluss auf den Gehalt an Vitaminen. Um Verluste so gering wie möglich zu halten, sollten frische Lebensmittel nur kurz und bei niedriger Temperatur lagern. Obst und Gemüse sollten möglichst wenig zerkleinert und nur kurz in kaltem Wasser gründlich gewaschen werden. Längeres Wässern führt zu hohen Verlusten an Vitamin C und B1. Verwenden Sie zum Garen wenig Wasser – das Kochwasser eignet sich im Anschluss perfekt als Grundlage für Suppen und Soßen.
Noch zwei Tipps: Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto weniger natürliche Vitalstoffe sind enthalten. Und: Geben Sie einen Schuss Essig, Zitronen- oder Limettensaft an Ihr Gemüse und Obst. Es hilft dabei, dass empfindliches Vitamin C nicht so schnell verloren geht.
Autorin:
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (3) Seite 78-80
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