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Eine faszinierende Fülle handwerklich erzeugter Lebens-Mittel bietet die Slow Food Messe. Kleine Bäckereien, Brauereien, Gemüsebauern, Käsereien, Wurstproduzenten und Weingüter zeigen, wie gut die Heimat schmecken kann. Dazu gibt es kluge Seminare und gutes Essen von Spitzenköchen.
Es gibt sie noch die guten Lebens-Mittel, die Mittel zum Leben. Wer die Nase voll hat von all den Skandalen um unsere Nahrung, gehe nach Stuttgart auf die „Slow Food Messe“. Dort zeigen echte Erzeuger, wie herrlich handwerklich Erzeugtes aus der Region schmecken kann.
Veranstaltet wird der Markt des guten Geschmacks von Slow Food, einer Organisation, wo auf weitgehend ehrenamtlicher Basis Bürger sich darum kümmern, dass kleine Erzeuger eine Chance bekommen; da wird um den Erhalt alter Kartoffelsorten gekämpft; da wird für Käse aus kleinen Käsereien geworben; da wird gezeigt, wie Schüler sich genussvoll gesund ernähren können.
Was geht das Diabetiker an? Sehr viel, denn durch kluges Essen lässt sich der Zucker wirkungsvoll eindämmen. Kluges Essen funktioniert auf Dauer aber nur, wenn es den Leuten auch schmeckt – wenn sie sehen, Genuss muss nicht Askese bedeuten. Und zu sehen und zu schmecken gibt es wahrlich genug an den vier Genusstagen in Stuttgart. Hier eine kleine, sehr subjektive Auswahl meiner Lieblingsmesse, die ich seit ihrem Bestehen mit Freude besuche:
Jörg Geiger ist ein Paradebeispiel für den Slow Food-Gedanken: Auf der Schwäbischen Alb, wo es noch prächtige alte Apfel- und Birnbäume gibt, keltert er großartige Schaumweine, die heute weltweit in den besten Geschäften vertrieben werden. Damit hat er die Bauern motiviert, die Bäume nicht umzuhauen, sondern sie wieder zu pflegen. Natürlich ist Jörg Geiger mit seiner Manufaktur auf der Messe – und Leser meiner Echt essen-Serie kennen ihn natürlich längst, habe ich dort doch einmal ein „Echtes Essen“ veranstaltet.
Simon Tress ist der Kopf eines kulinarischen Gesamtkunstwerkes aus guter regionaler Küche, liebevoll gemachten Kochbüchern – und handwerklich gefertigten Lebens-Mitteln in demeter-Qualität, also bio vom Besten. Probieren Sie einmal seine Karotten-Ingwer-Suppe, die es auch in guten Läden zu kaufen gibt – und Sie wissen, dass es gute Alternativen zum Selberkochen geben kann.
In der Kochwerkstatt der Messe, wo Spitzenköche Regionales zubereiten, wird er am Sonntag von 10 Uhr 30 bis 14 Weidelamm aus seiner Heimat, der Schwäbischen Alb, kochen. Wer eine kulinarische Vorahnung bekommen möchte, siehe den „Echt essen“-Beitrag vom Januar 2011.
Die Hermannsdorfer Landwerkstätten sind inzwischen eine Institution. Gegründet von dem früheren Chef des Massenherstellers Herta-Wurst zeigen sie, wie gut Schweinefleisch und daraus erzeugte Würste und Schinken schmecken können, wenn die Tiere artgerecht gehalten werden. Wer mehr darüber erfahren will, liest meine Beschreibung des Gasthauses „Schweinsbräu“, das zu den Landwerkstätten gehört.
Wie gesagt, das ist nur eine kleine, subjektive Auswahl. Dazu kommen viele kleine Brauereien, wie etwa die Krone aus Tettnang mit eigenem Hopfen. Kleine Bäckereien, Gemüsebauern, die etwa mit der cremig schmeckenden Kartoffel Bamberger Hörnchen da sind. Viele kleine Hofkäsereien, die zeigen, welch prächtige Ziegenkäse bei uns gemacht werden.
Aber auch viele Mühlen von Senf, der genuss-gesunden Würze. Ja sogar ein Brenner von ganz edlen Schnäpsen ist da, nämlich die „Stähle-Mühle“ vom Bodensee. Da werde ich nach dem Wunderschnaps Absinth, aber auch nach den Schnäpsen aus Pilzen fragen.
Vieles auf der Messe ist bio, aber bewusst nicht alles. Denn bio kommt oft auch an Grenzen, wenn etwa Walnüsse aus China kommen, weil sich ein kleiner Bauer die teure Zertifizierung nicht leisten kann, dann sage ich: Lasst uns auch das Heimische hochhalten!
von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de
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