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Ich liebe es, mit neuen Gerichten oder Zubereitungsarten zu experimentieren. Es ist wirklich spannend herauszufinden, was unsere Lebensmittel so alles auf dem Kasten haben. Egal, ob vegetarisch, vegan, Low Carb oder andere Ernährungskonzepte: Lisa und ich sind den meisten gegenüber unvoreingenommen und haben sie entweder schon getestet oder wir haben bereits fest eingeplant, für eine Zeit darauf umzusteigen und es selbst auszuprobieren.
Jeder Stil zu kochen hat natürlich seine Vor- und Nachteile, man muss immer einen Kompromiss finden. Low Carb beispielsweise ist für Menschen mit Diabetes gut, wenn sie mal keinen Bock auf ewiges Berechnen von Kohlenhydraten haben, von denen gibt es in diesen Gerichten nämlich nur eine äußerst überschaubare Menge. Hier sind hauptsächlich Fett-Protein-Einheiten relevant, aber wenn man mit den erheblichen Mengen an Eiweiß nicht gut zurechtkommt, dann ist Vorsicht geboten. Wer nierenkrank ist, bei dem kann die Menge an Eiweiß die Nieren weiter schädigen. Außerdem sind diese FPE auch nicht zu unterschätzen und müssen berechnet werden, also, ganz so bequem kann man sich auch mit Low Carb nicht vollstopfen, doch alles wirkt langsamer und man kann die Blutzuckerwerte oft stabiler halten.
Bei einer veganen Ernährung fiel mir auf, dass viele Gerichte zwar ordentlich Kohlenhydrate haben, aber sehr gesund sein können. Auch bei diesem Experiment konnte Lisa, meine „Typ-1-erin“ im Haushalt, auf lange Sicht ihren Gesamtbedarf an Insulin etwas herunterdrehen. Besonders spaßig ist hier aber wirklich die Kreativität, mit der bei vielen Gerichten ans Werk gegangen werden muss. Bei jedem meiner Gerichte geht es um Schärfe, Fett, Salz und Säure in der richtigen Menge, besonders aber die Konsistenz muss passen. Was nützt mir ein wirklich leckeres Essen, wenn es die Konsistenz einer Schüssel voll Glibber hat?
„Kochen nach Anleitung“ ist auch nicht so meins, zumindest mal von den groben Eckpfeilern eines Rezeptes abgesehen. Ich probiere lieber aus und bin sowieso der Meinung, dass erst dadurch wirklich Spaß beim Kochen aufkommt. Dabei gucke ich, welche Lebensmittel gut harmonieren, schmecke viel ab und schmeiße eine Menge zusammen, bis Geschmack und Konsistenz für mich gut passen.
So sind irgendwann auch meine veganen Bratlinge entstanden. Und auch wenn sie, anders als Bratlinge aus Fleisch, einen Berg an Kohlenhydraten enthalten, liebt Lisa diese Dinger. Ständig muss ich sie seitdem zubereiten. Zum Glück kann man sie mit verschiedenen Gerichten kombinieren.
So eignen sie sich als Bratlinge zu z.B. klassischen Kartoffeln mit Gemüse, als Salatbeilage, als Patty für vegane oder vegetarische Burger oder einfach auch als Snack (vielleicht mit etwas Kräuterquark) für zwischendurch. Da könnt ihr gerne kreativ werden.
Karotte und Gurke solltet ihr in möglichst lange, dünne Streifen hobeln. Danach könnt ihr alle restlichen Zutaten zusammen in eine Schüssel geben und zu einem homogenen Teig kneten.
Bratet die Bratlinge einfach bis zur gewünschten Bräune und schon sind sie fertig. Sie schmecken sowohl warm als auch kalt.
Eine besondere Reihenfolge müsst ihr bei den Zutaten nicht beachten. Aber knetet den Teig am besten mit der Hand durch, Maschinen können es etwas zu gründlich durchmüllern und die Konsistenz ruinieren.
Der fertige Teig würde gefühlt auch als Fensterkitt eine gute Figur machen und klebt enorm an den Händen. Schabt nach dem Durchmengen mit einem Löffel den Teig von euren Händen wieder in die Schüssel und wascht euch erneut die Hände ab. Zum Ausformen der Masse nehmt ihr euch am besten eine Schüssel mit etwas Wasser und feuchtet eure Hände immer wieder an, ehe ihr euch Teig aus der Schüssel holt. So klebt der Teig nicht mehr und lässt sich perfekt in Form bringen, um optimalerweise direkt in einer Eisenpfanne ausgebraten zu werden.
Die Teigmasse reicht für etwa vier große Burger-Pattys oder eine ganze Platte von kleinen Bratlingen. Das kommt natürlich darauf an, wie groß ihr sie formt. Der gesamte Teig hat eine Kohlenhydratmenge von etwa 180g KH. Formt ihr daraus z.B. 4 Burger-Pattys, hat ein Patty etwa 45g KH recht langsamer Kohlenhydrate.
Da bei Lisa auch nicht-anrechenbare Kohlenhydrate, wie sie zum Beispiel in Möhren enthalten sind, den Blutzucker ansteigen lassen, berechnen sie immer 190g KH für den gesamten Teig – also bei 4 Burger-Pattys aus der Menge = 48g KH je Patty.
Ihr habt Lust, euch mehr über vegane Ernährung bei Diabetes zu informieren? Hier bekommt ihr einige Tipps von Lea dazu!
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