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So kommen Sie gestärkt durch den Winter: Hans Lauber lieferten Ihnen in seiner Kolumne fünf Tricks für die kalte Jahreszeit.
Wenn die Tage kürzer werden, wenn die Weihnachtszeit lockt, müssen sich Diabetiker besonders wappnen, um den Zucker zu zähmen. Fünf Tricks helfen:
Eine Schlüsselrolle in der Vitalversorgung der Menschen spielt Vitamin D. Denn das Vitamin hat Eigenschaften, wie sie sonst nur wirkmächtige Hormone haben. So gibt es ohne das Vitamin keine starken Knochen, keinen ausreichenden Herz- und Grippeschutz.
Besonders wichtig ist das Vitamin für Diabetiker. So haben Forscher um den Frankfurter Professor Dr. Klaus Badenhoop festgestellt, dass sich bei einem ausreichenden Vitamin-D-Spiegel die Insulinsensitivität um bis zu 60 Prozent verbessert, was zu besseren Blutzuckerwerten führt. Auch werden die Insulin produzierenden Zellen durch das Vitamin zu einer verstärkten Produktion des lebenswichtigen Hormons angeregt.
Gerade im Winter haben aber viele einen Mangel, weil das Vitamin ganz stark durch das Sonnenlicht gebildet wird. Deshalb empfehlen sich ausgedehnte Spaziergänge – und bei Bedarf eine gute UV-Lampe. Wer ganz sicher gehen will, lässt den Vitamin-D-Spiegel ermitteln.
In meinem Buch Zucker zähmen empfiehlt der Münchner Apotheker Dr. med. Siegfried Schlett bei Werten von unter 20 ng/ml eine gezielte Supplementierung, etwa mit in Öl gelöstem Vitamin D3, wodurch es sehr gut unter der Zunge resorbiert wird. Fast zum Pflichtprogramm gehört das Vitamin nach einem fettreichen Essen, was ja irgendwie zum Winter gehört.
Ohne Bewegung keine guten Werte. Das weiß jeder – und jede. Aber gerade in der Winterszeit gibt es eine unerschöpfliche Fülle von Ausreden: Zu kalt, es regnet, es schneit, es ist gefroren, es ist zu dunkel. Stimmt alles, aber es gibt auch eine wunderbare Abhilfe: Fitness-Studios. Nie sind sie wertvoller als im Winter.
Im Studio lassen sich genau die Muskeln aufbauen, die so wichtig für die permanente Fett- und Glukoseverbrennung sind. Außerdem lässt sich im Studio die Gelenkigkeit trainieren, die notwendig ist, um sicher über die immer weniger geräumten Wege und Straßen zu kommen.
Vielleicht gibt es sogar einen schneereichen Winter. Damit wäre möglicherweise auch in den Parks der Städte etwas möglich, was zu den gesundesten Arten der Bewegung gehört. Skilanglauf! Ich habe es fest vor, dieses Jahr endlich die schmalen Bretter anzuschnallen.
Zucker tut nicht weh, leider. Und überhöhte Blutzuckerwerte sind leider auch nicht zu spüren. Wer gerade im Winter viel Süßes und Fettes isst, sich dazu nicht bewegt, kann plötzlich stark überhöhte Werte bekommen. Deshalb empfehle ich gerade jetzt, regelmäßig den Blutzucker zu messen – auch wenn die Kassen diese persönliche Präventivstrategie nicht unterstützen.
Wer über viele Tage deutlich zu hohe Nüchternwerte von über 130 mg/dl (7,2 mmol/l) hat, dem empfehle ich einmal ein Tagesprofil zu erstellen, also vor und nach dem Frühstück, vor und nach dem Mittag- und Abendessen zu messen – und ruhig auch einmal spät in der Nacht. So lässt sich erkennen, was den Zucker erhöht, was ihn senkt. Nur wer weiß, wo er steht, weiß, wie er handeln muss.
Sie werden immer größer. Sie werden immer schöner. Sie werden immer beliebter: Die Weihnachtsmärkte – diese Refugien der Sehnsucht in einer trubligen Welt. Das ist gut so, aber gerade für Diabetiker bergen die kuscheligen Oasen der Düfte und Stimmungen kleine Fallstricke, die sich aber leicht umgehen lassen.
Die wichtigste Regel lautet: Nie hungrig auf den Weihnachtsmarkt, sonst hilft nur eines: Rasch ein süßes Teilchen verschlingen. Und schon ist der Bann gebrochen, die verlockenden Süßigkeiten können kommen. Besser ist, sich an die guten Würste zu halten – wobei ja nicht das ganze Brötchen gegessen werden muss. Vorsicht auch beim Ketchup, da schlummert meistens zu viel Zucker.
Höhepunkt aller Weihnachtsmärkte ist aber der Glühwein. Leider ist er auch meistens der Höhepunkt des zu Süßen. Deshalb empfehle ich Ihnen hier ein Rezept, das ich mit einer kundigen badischen Köchin für zwei Personen erarbeitet habe:
Abgeriebene Schale und Saft zweier Bio-Orangen
2 TL fein geriebener Ingwer
1 halber Liter Rotwein, etwa Spätburgunder von Dörflinger, Müllheim
4 Zacken Sternanis; 4 Kardamom-Schoten; 2 Gewürznelken; 4 Zimtblüten; 2 Schoten Langpfeffer. Die Gewürze mörsern
Alles zusammen langsam auf 80 Grad erhitzen. Absieben und genießen
Wo ist der Zucker? fragen Sie. Sie werden ihn nicht vermissen!
Winter-Zeit ist Depri-Zeit. Gegen den November-Blues flüchten viele ins Süße. Das hilft auch für kurze Zeit, doch schon bald fällt der Blutzuckerspiegel ins Bodenlose – und die Mißmutigkeit ist noch größer als vorher. Auch machen sich die süßen Fluten schon bald mit kleinen Schwimmringen auf den Hüften bemerkbar.
Statt süß empfehle ich deshalb lieber etwas Bitteres. Für mich darf es gerne ein Wermuttee sein, denn der „vertreibet die Melancholia“, wie schon die Heilige Hildegard wusste. Es schüttelt Sie, wenn Sie Wermut hören? Nun, es geht auch milder. So enthalten Endivien- und Chicoréesalate sanfte Bitterstoffe, die Sie aber im Salat behalten sollten. Deshalb die Blätter zuerst waschen und dann erst klein schneiden.
Den wohligsten Weg zum Bitteren weist aber die Bitterschokolode. Sie lockt noch mit weiteren Vorzügen: Im hochprozentigen Kakao schlummern Stoffe, die sich sowohl günstig auf den Blutzucker wie auf die Stimmung auswirken. Eine besonders gute habe ich jüngst bei REWE für angemessene 2,20 Euro die Tafel entdeckt: Die 88-prozentige Premier Cru von Hachez.
von Hans Lauber
Kontakt:
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
, Internet: www.lauber-methode.de
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