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Tine ist froh über die Errungenschaften der modernen Diabetestechnologie, keine Frage. Doch in Sachen Ästhetik hinken die Geräte und Sensoren anderen Gebrauchsgegenständen des Alltags oft hinterher. Das sollte sich ändern, schreibt sie in ihrer Kolumne.
Sommer! Endlich wieder draußen sitzen, die Eisdielen Berlins unsicher machen, leichte Kleider tragen, in den Freibädern und den Seen schwimmen gehen und sich ein bisschen wie im Urlaub fühlen. Auf das Schwitzen in der Großstadt könnte ich verzichten, aber eigentlich mag ich die warme Jahreszeit wirklich. Irgendwie ist alles entspannter und netter, wenn draußen die Sonne scheint. Alle sind besser gelaunt. Meine Shirt-Ärmel werden kürzer, und an Bikinis ist sowieso wenig dran.
Man sieht meinen Glukosesensor am Arm hervorblitzen. Eigentlich kein Problem für mich: Ich stehe gern jedem Rede und Antwort, der dazu Fragen hat, und habe auch keine Scheu davor, mich in der Öffentlichkeit als “Mensch mit irgendwas am Arm” zu präsentieren. Gibt’s also ein Problem mit dem Ding da am Arm, das mir im Alltag das Leben erleichtert? Hmm, ja. Haltet mich jetzt für total bekloppt – aber es wird Zeit, dass unsere Diabetestechnik auch äußerlich hübscher wird und zu uns passt.
Wenn es wenigstens ordentlich und sauber am Arm aussehen würde, aber nein. Das Pflaster klebt schlecht an meiner Haut und hinterlässt schon am ersten Tag hässliche Klebereste um den Sensor herum. Sieht immer schmuddelig und nach Dreck aus. Spätestens an Tag 2 muss ich das Ding immer mit zusätzlichem Tape befestigen, was auch irgendwie behelfsmäßig und eher unsauber als gut aussieht.
Und ja, auch wenn es inzwischen bunte Aufkleber für die leistungsstarken Dinger gibt, die glitzern: So ganz meiner Ästhetik entspricht das beides einfach nicht. Ich will weder dreckig aussehen, noch das Ganze mit Glitzer überdecken. Das ist auch ein Teil meiner Therapie, schließlich muss ich damit täglich herumlaufen. Für viele von euch ist das vielleicht Meckern auf hohem Niveau. Aber lasst uns mal kurz in uns gehen:
Mein Smartphone steckt in der passenden Hülle und ist selbst schon ein Designobjekt. Auch meine Wasserflasche passt zum Rest. Nur die Diabetessachen hinken echt hinterher. Ich bin froh, dass ich in einem Land lebe, in dem meine Diabetestherapie auf dem aktuellen Stand sein kann, versteht mich da nicht falsch. Und ja, auch laufe ich lieber mit dem dreckigen Sensor am Arm herum, als mir mehrmals täglich in den Finger zu stechen.
Und doch wünsche ich mir eine saubere und individuelle Lösung für meinen Technikkram. Diabetes ist jeden Tag bei mir und gehört zu meinem Leben. Nicht nur von innen, auch von außen sollte der Kram, den ich täglich so mit mir trage, zu mir passen. Oder was sagt ihr dazu?
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (8) Seite 35
5 Minuten
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