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Sarah Franke ist “Bloggerin”: Im Internet schreibt sie auf ihrer Website http://www.dia-beat-this.de
mehrmals pro Monat öffentlich über ihr Leben, den Diabetes und die “Dinge”, die ihr dazu einfallen. Sehr authentisch, sehr erfolgreich! Sie gehört auch zum Team der “Blood Sugar Lounge” ( http://www.blood-sugar-lounge.de
) und versprüht in Wort und Bild Motivation, Witz und Diabetiker-Selbstironie. Wir fragten nach.
Sarah: Seit einem Jahr blogge ich nun schon über den Diabetes. Besonders gefällt mir der Austausch mit den anderen Diabetikern. Denn wer versteht besser, wie sich eine Überzuckerung anfühlt, als ein waschechter Diabetiker. Außerdem nutze ich das Bloggen unter anderem, um meinen eigenen Umgang mit dem Diabetes zu reflektieren.
Sarah: Ich möchte damit sagen, dass man sich vom Diabetes nicht unterkriegen lassen soll. Auch wenn er es einem manchmal nicht ganz einfach macht, so ist und bleibt es doch ein bisschen Spritzen und Piksen, das einem nicht den Spaß am Leben nehmen sollte.
Sarah: “Ich dachte immer, du darfst das nicht essen, weil da Zucker drinnen ist!” Es gibt noch viel mehr Vorurteile. Aber ich denke nicht, dass es sich da um böse Absichten handelt. Über Diabetes wird einfach noch viel zu wenig und teilweise falsch aufgeklärt – und genau das führt zu solchen Vorurteilen. Wir haben die Chance, das zu ändern!
Sarah: Ich war damals unglaublich stolz, die erste in meiner Grundschulklasse mit einem Handy zu sein, das ich für einen Diabetes-Notfall immer in der Tasche hatte. Abgesehen davon denke ich, dass man verantwortungsbewusster, selbstbewusster und sogar reifer mit einem Handicap wie dem Diabetes wird. Man wächst mit seinen Aufgaben.
Sarah: Diabetiker! Definitiv Diabetiker 😉 Wir sind halt eine Spezies für uns. Aber auch Dinge wie den Durst, den eine Überzuckerung mit sich bringt, wird wohl nie jemand mit einer komplett funktionsfähigen Bauchspeicheldrüse nachempfinden können. Ganz zu schweigen vom Kücheplündern während einer Unterzuckerung …
Sarah: Sind wir mal ehrlich: Wer wurde noch nie gefragt, als er seinen Blutzucker gemessen hat, ob er nicht auch mal bei Person XY testen könnte? Oder wer hat noch nie die Kontrolle über sich bei einer Unterzuckerung verloren und sich im Anschluss am liebsten unter einem Teppich versteckt …?
Sarah: Tagebuch führen. Gott sei dank machen es neue Technologien wie Apps immer erträglicher. Aber Tagebuchschreiben war etwas, mit dem ich mich bis heute nicht anfreunden konnte.
Sarah: Vermutlich die Ausrede: “Ich bin unterzuckert, ich kann gerade nicht den Tisch abräumen/Zimmer aufräumen/…” 😉
Sarah: Ich weiß gar nicht, wie ich war, bevor der Diabetes diagnostiziert wurde. Ich war ja grade erst 5. Aber ich kann sagen, dass genau die Tatsache, dass ich den Diabetes so früh bekommen habe, dazu beigetragen hat, dass er heute ein Teil von mir ist, den ich akzeptiert habe. Und diese Akzeptanz, dass er zu mir gehört, macht es einfach, das Ganze vielleicht auch mal aus einer lustigen Perspektive zu sehen.
Sarah: Tipps, eigene Erfahrungen und einfach Beistand, wenn es dann doch mal nicht so läuft wie erhofft. Es ist toll zu wissen, dass man nicht alleine ist und es ganz viele andere gibt, die ihren Alltag mit dem Diabetesmonster im Gepäck genau mit denselben Herausforderungen meistern. Sie sind der Grund, wieso ich blogge.
Sarah: 1. Weil eine einzige Diabetes-Journal-Ausgabe nicht reicht für alles, was ich zu erzählen habe. 2. Weil es bei mir auf dem Blog immer was zu lachen gibt. 3. Weil der Austausch mit anderen Diabetikern Spaß macht.
Die Fragen hat Günter Nuber gestellt.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (3) Seite 46-47
5 Minuten
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