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Die Kalte Jahreszeit ist vorüber, und so kann es ja endlich wieder losgehen mit sportlicher Betätigung im Freien. Wenn da nur der innere Schweinehund nicht wäre … doch Tine hat einen Weg gefunden, ihn zu bändigen.
Frühling! Könnt ihr es riechen? Wir sind mittendrin! Was mir im letzten Winter gefehlt hat, war tatsächlich das regelmäßige Laufen. Ja, ich kann auch nicht glauben, dass ich das gerade geschrieben habe, aber es ist wirklich wahr. Dadurch, dass bei mir hier in Berlin der Boden des kleinen Waldes, in dem ich immer laufen gehe, extrem lange zugefroren war, weigerte ich mich den letzten Winter über einfach komplett, laufen zu gehen.
Woanders läuft es sich nämlich nicht so schön. Dadurch kam ich in einen Zustand akuten Bewegungsmangels; denn auf Yoga, Pilates und was ich sonst noch zu Hause machen kann, verzichtete ich in dieser Zeit auch komplett. Ohne meine Laufroutine blieb alles liegen, inklusive meiner Motivation: Der innere Schweinehund kommt direkt zurück – das geht wirklich schneller, als einem lieb ist.
Also übte ich mich den Winter über in anderen Dingen: zum Beispiel genügend Wasser zu trinken. Ich hatte damit immer Probleme – denke nun aber, dass ich’s raus hab’. Die persönliche Literzahl Wasser pro Tag findet man leicht heraus, wenn man sein Gewicht durch 30 teilt.
Zieht man es ein paar Tage durch, die Menge tatsächlich zu trinken, kann man die Vorteile schnell spüren und sehen: glattere Blutzuckerkurven, straffere Haut, geminderte Lachfältchen im Gesicht, bessere Verdauung, mehr Energie. Ich glaube, diese Vorteile musste ich am eigenen Leib erfahren, um es zu verinnerlichen. Das hat nun lange genug gedauert. Richtig hydriert kann das Laufen dann jetzt eigentlich wieder starten, oder?
Als ich letztens Muskelkater vom Tontaubenschießen in Schottland bekam, war ich mehr als peinlich berührt – und mir wurde sofort klar, dass es wieder losgehen muss. Der Boden in meinem Berliner Stadt-Wald ist nun endlich nicht mehr zugefroren und die Temperaturen sind milder.
Heute morgen wollte ich es endlich wieder versuchen, denn morgens laufe ich am liebsten. Und Leute, was soll ich sagen: Mein Schweinehund war heute früh wirklich laut. Ich hatte keine Lust, draußen war es grau …und ach, eigentlich war ich viel zu müde und überhaupt und sowieso. Zum Glück ahnte ich das am Abend vorher bereits und legte meine Lauf-Klamotten schon bereit; als ich diese am Morgen aus dem Bett erblickte, war es einfach um mich geschehen: Es wäre mir viel zu blöd gewesen, nicht loszugehen.
Ich fühlte mich ertappt. Ich brauche Bewegung – und machte schon viel zu lange viel zu wenig. Also sprang ich auf und lief los, ohne weiter darüber nachzudenken. Ich glaube, das ist der Trick mit dem Schweinehund: einfach nicht darüber nachdenken, sondern machen!
Eure Tine
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (5) Seite 35
5 Minuten
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