Stresstest: Mit Kind und Diabetes Zug fahren

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Stresstest: Mit Kind und Diabetes Zug fahren

Es ist Frühling – die Temperaturen erreichen die 20-Grad-Marke, die Sonne kitzelt meine Nase und die Rapsfelder versprühen ihr leuchtendes Gelb. Der Kirchheim-Verlag hat diese frühlingshafte Stimmung genutzt und seine Redakteure zu einem inspirierenden #BSLounge Content Camp nach Karlsruhe eingeladen.

Wie komme ich von Innsbruck nach Karlsruhe?

Ganz einfach – mit der Eisenbahn! Zusammen mit meiner Tochter, einem großen Koffer und meinem Diabetes im Handgepäck reiste ich letztes Wochenende nach Karlsruhe – ganz traditionell mit der Eisenbahn.

Innsbruck_Karlsruhe

Bezüglich der Gepäckfrage war es eine riesige Herausforderung. Unser großer Koffer wurde unterhalb des Kinderwagens mit Riemen gut befestigt. Der Inhalt wurde auf das Notwendigste beschränkt. Eine große Handtasche für die Bahnfahrt wurde über die Lenkerstange gehängt. Selbstverständlich befanden sich in der Tasche das Reisezubehör für meine kleine Tochter und meinen Diabetes, d.h. Blutzuckermessgerät, ein Pen, ein Ersatzkatheter und mit einem Kühl-Akku zwei gut gekühlte Ampullen Insulin.

Handgepäck (Unicode-Codierungskonflikt)

Zugfahren mit Kind und Diabetes: So reisen Sie entspannter!

  • Entspannt reisen beginnt mit der Planung. Machen Sie sich eine Liste mit allen Dingen, die Sie benötigen.
  • Nervenschonend: das Diabeteszubehör, Getränke, Knabbereien, etwas Spielzeug, ev. ein Bilderbuch unbedingt im Handgepäck verstauen.
  • Vor Reiseantritt Sitzplätze im Zug reservieren.
  • Kann das Baby sitzen, ist ein Buggy leichter und platzsparender als ein Sportwagen.

Wie komme ich am besten zu meinem Sitzplatz?

Unbedingt zu empfehlen ist, dass die Sitzplätze reserviert werden. Man erspart sich dadurch viele Nerven! Die Waggons sind voller Menschen. Meine Tochter schreit und zum Blutzuckertesten komme ich nur mühsam. Und kostet Energie, was ich auch an meinem Blutzuckerwert spürt … In Stuttgart habe ich 66 mg/dl (3,7 mmol/l). Der Zucker sinkt, aber ich muss den Anschlusszug schaffen. Schnell ein Stück Banane von der Reiseverpflegung genascht und schnell weiter! Puh, ich schaffe den Anschlusszug Richtung Karlsruhe. Natürlich muss ich trotzdem immer Kontakt zu meinen netten Mitreisenden herstellen. Denn den Kinderwagen aus dem Zugwaggon zusammen mit meiner Tochter herauszutransportieren, das ist nicht einfach!

Ein Platz zum Katheterwechseln? Fehlanzeige!

Erschöpft sinke ich in meinen gepolsterten Fensterplatz. Die mitreisenden Anzugträger beäugen uns skeptisch über ihre Laptops. Emilia hat Hunger und raunzt. Und ich messe meinen Blutzucker. Doch jetzt haben wir ein dringendes Problem. Der Zucker ist auf über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) gestiegen. Ich bemerke, dass beim Zugwechsel mein Katheter unerklärlicherweise aus seiner Verankerung gerissen wurde. Die erste Toilette ist dauerbesetzt. Ich dränge mich mit Emilia bis zum zweiten Waggon durch. Alles Zubehör zum Katheterwechsel ist in der Tasche mit Emilias Windeln und Feuchttüchern. Im engen Toilettenraum wechsele ich meinen Katheter und ganz schnell noch Emilias Windeln. Denn es stinkt …

Ankunft, hurra!!!

Da höre ich endlich die Stimme aus dem Lautsprecher: „Nächster Halt Karlsruhe, wir danken allen Reisenden, die hier aussteigen, dass sie sich für eine Reise mit der Deutschen Bahn entschieden haben.“ Schnell heißt es jetzt: Emilia anziehen, Gepäck und Kinderwagen aufspüren. Einen netten Herrn fragen, ob er freundlicherweise mit mir den Kinderwagen aus der Tür hebt. Die Türen gehen auf. Ich sehe meine Schwester, die auf dem Bahnsteig auf mich wartet und mich abholt. Ich falle ihr in die Arme. „Hattet ihr eine gute Reise?“, fragt sie. „Klar, alles super, total entspannt.“ Mein Blutzucker ist nun bei 140 mg/dl (7,8 mmol/l) – super – #BSLounge Content Camp, wir kommen!

Ankunft

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