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Digitale Insulinpumpen sind besonders komfortabel, sicher und erfolgreich – und haben gegenüber einer Injektionstherapie mit Pen oder Spritze zahlreiche Vorteile. Beispielsweise steigt durch deren Einsatz die Lebensqualität der Betroffenen und die ihrer Familien erheblich. Darauf machen Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) aufmerksam.
Der Typ-1-Diabetes ist bei Kindern und Jugendlichen hierzulande die häufigste Stoffwechselerkrankung, etwa 32.500 Patienten unter 19 Jahren sind in Deutschland davon betroffen.Sie benötigen lebenslang mehrmals täglich auf ihren Blutzuckerspiegel abgestimmte Insulingaben.
In der Therapie der jungen Patienten kommen immer häufiger digitale Verfahren zum Einsatz, beispielsweise gewinnen CSII-Systeme („continous subcutaneous insulin infussion“) wie digitale Insulinpumpen immer mehr an Bedeutung: Während 1995 nur knapp ein Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 1 solche Verfahren nutzten, sind es mittlerweile 51 Prozent der Kinder und Jugendlichen und bei Betroffenen unter sechs Jahren sogar über 90 Prozent.
Insulinpumpen sind kleine Infusionsgeräte – etwa in der Größe eines Smartphones –, die ständig am Körper getragen werden. Über einen Katheter und einer unter der Haut liegenden Nadel führen sie dem Körper in regelmäßigen Abständen Insulin zu. Die smarten Helfer sind gerade für Kinder und Jugendliche, die oft Unterstützung in der Therapie brauchen, besonders hilfreich: Die modernen Pumpen sind beispielsweise per Bluetooth mit Computern oder Smartphones verbunden – und können etwa per Smartphone-App gesteuert werden.
„Integrierte Bolusrechner ermitteln die individuell benötigte Dosis besonders exakt, was ein Vorteil gegenüber anderen Verfahren wie einer herkömmlichen Spritzentherapie ist“, so Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Präsident der DDG. Das sei gerade bei jungen Patienten, bei denen die Stoffwechselschwankungen oft besonders groß sind, von zentraler Bedeutung. „Unregelmäßige Bewegung und Nahrungsaufnahme sowie Wachstumsschübe wirken sich erheblich auf den Zuckerstoffwechsel aus – weshalb die Insulindosis besonders häufig schnell angepasst werden muss“, so Müller-Wieland.
Die Betroffenen und ihre Angehörigen sind in der Therapie dank solcher technischer Hilfsmittel unabhängiger und eigenständiger. Dadurch wird die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen deutlich verbessert: Das zeigte sich beispielsweise bei einem Vergleich darin, dass Mütter, die beim Auftreten der Diabeteserkrankung ihres Kindes von einer Depression betroffen waren, sich wesentlich schneller davon erholen konnten, wenn eine Insulinpumpe anstelle einer Spritzentherapie eingesetzt wurde.
„Zudem stellt sich im Alltag heraus, dass beispielsweise Betreuer von Kleinkindern in Einrichtungen solche Verfahren besonders schätzen“, sagt Professor Dr. Thomas Danne, DDG-Experte und Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche in Hannover. „So ist die Hemmschwelle beim Bedienen einer digitalen Insulinpumpe deutlich geringer als wenn sie den kleinen Patienten das Insulin selbst spritzen müssen.“
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Technologie besonders sicher ist: So hat eine Auswertung des Kinder-Diabetesregisters (DPV) aus Deutschland, Österreich und Luxemburg gezeigt, dass akute Komplikationen – wie eine schwere Unterzuckerung oder eine Blutübersäuerung durch Insulinmangel – bei jungen Patienten mit Diabetes Typ 1 bei 14.119 Pumpenträgern deutlich seltener auftreten als bei den 16.460 Patienten der Spritzentherapie.
Patienten, die eine Insulinpumpe nutzen möchten, müssen in Absprache mit ihrem Arzt einen entsprechenden Antrag bei der Krankenkasse stellen. „Die Kassen übernehmen jedoch nur in bestimmten Fällen die Kosten“, so der DDG-Experte. „Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes erhalten oft jedoch leichter eine Insulinpumpe als Erwachsene.“ Eine wichtige Voraussetzung, um eine Insulinpumpentherapie erfolgreich umsetzen zu können, sei, dass der Patient beziehungsweise seine Eltern und die Betreuer im Umgang mit dem Verfahren gut geschult seien, meint Danne abschließend.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) | Redaktion
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