Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #47 | Vorsorgeuntersuchung (7) – die Niere

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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #47 | Vorsorgeuntersuchung (7) – die Niere

Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, was sich langfristig auf die gesamte Funktionalität des Körpers auswirkt. Daher ist es umso wichtiger, neben einem guten Diabetes Management, auch regelmäßige Vorsorgetermine wahrzunehmen, um eventuelle Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. In meiner kommenden Beitragsreihe möchte ich Dich durch die verschiedenen Vorsorgebereiche mitnehmen. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür bei Dir zu schaffen, sodass Du langfristig diese in Dein Diabetes Management etablieren kannst und somit langfristig einem langen Leben (trotz Diabetes) nichts mehr im Wege steht.

Die verborgene Superkraft des Körpers

Die Niere. Ein weiteres super wichtiges Organ, was uns am Leben erhält. Doch wofür genau brauchen wir eigentlich unsere Nieren? Die Hauptaufgabe dieses Organs ist es, unser Blut frei von Giftstoffen zu reinigen sowie den Salz- und Wasserhaushalt unseres Körpers zu regulieren. Außerdem regelt sie u. a. unseren Blutdruck, den Knochenstoffwechsel sowie die Bildung roter Blutkörperchen.1 Zusammenfassend trifft auch hier das Sprichwort „Klein, aber oho!“ gut zu.

Die Niere von Innen. Foto: Robina Weermeijer – unspalsh.com

Die gute Nachricht ist, dass wir von diesem Organ gleich 2 Stück haben. Die schlechte Nachricht ist, dass auch hier der Diabetes keinen Halt und auf lange Sicht uns einen Strich durch die Rechnung macht. Nierenerkrankungen treffen bei jedem 10. Mensch mit Diabetes zu. Vor allem, wenn der Blutzucker sowie der Blutdruck dauerhaft erhöht sind und man zusätzlich noch Nikotin konsumiert.2

Die wohl häufigste Nierenerkankung im Zusammenhang mit Diabetes ist eine diabetische Nephropathie. Wie eingangs schon erklärt, sind unsere Nieren dafür verantwortlich, unser Blut zu entgiften sowie unseren Wasser- und Salzhaushalt zu regulieren. Um das zu managen, hat unsere Niere winzige Nierenkörperchen, die aus feinen Blutgefäßen besteht und eine Art „Filter“ für Schadstoffe bildet. Ist unser Blutzucker dauerhaft erhöht, werden die Gefäßwände auf Dauer geschädigt. Es bilden sich Löcher und somit wird diese durchlässiger, wodurch vermehrt Eiweiße über den Urin ausgeschieden werden. All das führt dazu, dass die Durchblutung und die Funktion der Niere sich verschlechtert (= Niereninsuffizienz).

Doch natürlich, wie bei jeder anderen Erkrankung, kann auch hier vorgebeugt werden. Die magischen Worte lauten auch hier:

  • eine gesunde, ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung
  • genug Bewegung
  • Wenig bis kein Alkohol
  • Kein Rauchen
  • Vermeidung von Übergewicht

Bei Menschen mit Diabetes, egal, ob bei Typ-1 oder Typ-2, wird zu dem empfohlen, dass der HbA1c-Wert unter 7,5% liegt. Eine weitere Folgeerkrankung von Diabetes, welcher auch bei einer Niereninsuffizienz einen wichtigen Risikofaktor darstellt, ist ein erhöhter Blutdruck. Auch hier sollten die Werte stetig im Blick behalten werden. Als Richtwert für einen gesunden Blutdruck spricht man von einem diastolischen Wert (unterer) von 80mmHg und einem systolischen Blutdruck (oberer Wert) von unter 140mHg.3

Weitere Risikofaktoren sind u. a.

Sollte der Fall der Fälle eintreten bzw. Ihr bei der obigen Auflistung gemerkt haben, dass viele Risikofaktoren gegeben sind, so ist Obacht geboten. Im Falle einer diabetischen Nephropathie können folgende Symptome auftreten:

  • Erschöpfung, Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Geringere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Wassereinlagerung
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen3
Foto: Tijana Drndarski – unspalsh.com

Anders, wie bspw. der Lunge oder der Schilddrüse, wird die Niere bei Diabetes regelmäßig mit gecheckt. Zumindest wenn man, SGLT-2-Hemmer als Medikament bekommt. Das ist quasi bei mir der Fall. Zweimal im Jahr werden meine Nierenwerte im Blut und einmal im Jahr über den Urin getestet. Falls Du nicht sicher bist, ob das auch bei Dir mitgebetet wird, kann ich Dir empfehlen, Deinen Hausarzt/Diabetologen bzw. Deine Hausärztin/Diabetologin darauf anzusprechen.

Kleiner fun fact am Rande: Wusstest Du, dass die Kidneybohne, die Form einer Niere hat? Was für eine Ironie, dass genau die Ballaststoffe, die so gut für uns und unsere Nieren sind, auch dem Aussehen sehr ähnlich sind. Da bekommt das Sprichwort „Du bist, was Du isst!“ direkt eine ganz andere Bedeutung, oder? 😉

Quelle:
1 https://www.mri.tum.de/niere-funktion-und-erkrankungen
2 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/diabetes-nieren.pdf
3 https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/nieren.html

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