Auch Ärzte: voreingenommen gegenüber Fettleibigen

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Auch Ärzte: voreingenommen gegenüber Fettleibigen

Am 11. Oktober ist Welt-Adipositas-Tag unter dem Motto “Prävention der Folgen von Adipositas”. Das Unternehmen Novo Nordisk engagiert sich gegen eine gewichtsbedingte Stigmatisierung und “für die Verbesserung der Adipositas-Versorgung”, wie es in einer Presseinformation heißt.

Weltweit sind etwa 15 Prozent aller Frauen und 11 Prozent aller Männer adipös, sprich krankhaft übergewichtig. Die Betroffenen haben dadurch mit Krebs, Herz- und Lebererkrankungen etc. zu kämpfen – und sehen sich mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert. Gerade stark übergewichtige Frauen leiden häufig unter Stigmatisierung, vor allem im Arbeitsleben und in Partnerschaften, heißt es.

Laut Experte Prof. Dr. Matthias Blüher wird Adipösen oftmals unterstellt, “sie seien faul, essen zu viel oder sind undiszipliniert. Tatsächlich ist Adipositas jedoch nicht einfach nur ein Problem des falschen Lebensstils. In vielen Fällen steckt eine ernstzunehmende chronische Erkrankung dahinter.”

Über Fettleibige werden laut Blüher oft unangebrachte Witze und Äußerungen gemacht. Auch in der medizinischen Versorgung zeigen sich Abweichungen: Oft sind die Behandlungszeiten kürzer als bei Normalgewichtigen; und Ärzte, Pfleger, Arzthelferinnen etc. sind aufgrund des starken Übergewichts voreingenommen. Adipöse gehen daher seltener zum Arzt oder verschieben Termine – wegen Scham, Schuldgefühlen oder Angst vor Diskriminierung.


Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (10) Seite 30

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