In diesen Wochen verabschiedet sich das Tageslicht schon früh am Nachmittag. Eine gute Möglichkeit, auf Morgen-Fitness umzustellen, nicht? Eine persönliche Verabredung gefällig? Damit starten Sie frisch und fit in den neuen Tag.
“Es ist sechs Uhr und fünf Minuten”, weckt die Stimme des Weckers. Wie schön wäre es, sich jetzt noch einmal in die Kissen zu kuscheln … Im Grunde ist eine kleine Runde Sport aber viel besser für Körper, Seele und Geist. Frühsport heißt das Zauberwort. Wer einmal die Vorzüge von Ausdauertraining, Yoga oder Gymnastik am frühen Morgen für sich entdeckt hat, kommt schon bald nicht mehr ohne aus. Im Schnitt dauert es etwa sechs Wochen, bis sich der Körper an sein Morgenritual gewöhnt hat.
Eine Viertelstunde früher raus – geht doch!
Es müssen ja keine ewig langen Trainingseinheiten sein, die einen aus den Federn reißen: Meist reichen schon 15 bis 30 Minuten, beispielsweise zwei- bis dreimal in der Arbeitswoche. Und das ist wie so viele andere Dinge im Leben eine Frage des Wollens, der Routine und der Gewohnheit. Übrigens verschlafen wir im Schnitt etwa ein Drittel des Lebens. Was sind da schon täglich 15 oder 30 Minuten früheres Aufstehen?
Die Belohnung zeigt sich schnell: Wer regelmäßig morgens aktiv wird, fühlt sich am Tag fitter, ausgeglichener, tut etwas für Herz, Kreislauf, Gewicht, Blutzucker und Verdauung. Ein schönes Gefühl on top zu wissen, dass man schon etwas für sich getan hat. Auch schwierige oder Routineaufgaben gehen leichter von der Hand, weil man einfach motivierter ist.
Langsam starten – Dosis steigern
Beginnen Sie mit zwei- bis dreimal 10 Minuten und erhöhen Sie die Dauer allmählich bis auf 20 bis 30 Minuten. Das ermöglicht dem Kreislauf, in die Gänge zu kommen. Vielleicht fühlen Sie sich danach so wach, dass sogar weniger Kaffee oder Tee nötig ist?
Was macht der Blutzucker?
Wie es um Ihren Blutzucker steht, sagt Ihnen ein Test, bevor es losgeht. Bei sehr niedrigen Werten sind ein paar Kohlenhydrate notwendig. Wärmen Sie sich beim morgendlichen Sport kurz etwas auf. Dabei wandert die Betriebstemperatur stetig nach oben. Auch Körperfunktionen und Hormonhaushalt haben die Chance, sich an die Bewegung zu gewöhnen und Leistung zu bringen.
Ein klarer Geist schöpft Kreativität
Kreativitäts-Experten empfehlen, vor dem Frühsport weder Nachrichten, Radio, Telefon oder Internet zu nutzen und sich möglichst nicht zu unterhalten. Das macht es leichter, mit sich zu sein, Gedanken freien Lauf zu lassen, neue Ideen für alltägliche und andere Dinge des Lebens zu entwickeln. Es muss also nicht immer der Sportkurs sein. Die Seele freut sich mit, denn Bewegung setzt Glückshormone wie Serotonin frei. Sogar Heißhungerattacken auf Schokolade und Co können sich reduzieren.
Damit Aufstehen und Leistungsfähigkeit besser klappen, empfiehlt es sich, abends eine halbe bis ganze Stunde früher einzuschlafen. Ausreichend Schlaf hat weitere, positive Effekte: Die Infektanfälligkeit kann sinken und Übergewicht günstig beeinflusst werden. Wichtig ist, dass Sie Spaß dabei haben. Denn nur, was wirklich Freude bereitet, will wieder und wieder gemacht werden. Also: Worauf warten Sie noch?
von Kirsten Metternich
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (11) Seite 36-37