Das nervt!

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Das nervt!

Vorneweg: Ich bin kein Jammertyp. Im Gegenteil, mein Motto lautet: Wo ein Wille, da ein Weg. Und seien wir doch mal ehrlich – verglichen mit so vielen anderen Orten auf der Welt sind wir in einer privilegierten Lage. Wir haben Zugang zu Medikamenten, Ärzten, Wissen. Und auch die Zeit arbeitet für uns und bringt immer neue technische Innovationen mit sich.

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Doch hin und wieder nervt er trotzdem einfach, der Diabetes. Hier meine Top 10 der nervigsten Situationen, die per se überhaupt nicht dramatisch sind. Aber eben manchmal nerven. Die Luft, die ich mir hier mache, würde ich mir übrigens nie meinem sozialen Umfeld gegenüber machen (wie gesagt: Bin kein Jammertyp – und die anderen können ja auch nichts dafür!) – das mache ich nur hier, denn ihr erkennt sicher die eine oder andere Situation wieder, oder!?

  1. Schlechtes Timing: Man muss los, ist verabredet, vielleicht schon spät dran. Und dann? ALARM! Der Omnipod streikt und nervt mit einem Dauerton – oder wahlweise nennt der FreeStyle Libre statt eines Zuckerwerts beim letzten Check vor Verlassen der Wohnung unerwartet: „Sensor ersetzen“.
  2. Zäher Geduldsfaden: Bei nächster Gelegenheit will man sein defektes Equipment reklamieren – und landet, wenn es schlecht läuft, 10 Minuten lang in der Warteschleife der Hersteller-Hotline. Dann noch geduldig alle Fragen beantworten: Ja, ich habe die Stelle vor dem Anlegen desinfiziert. Ja, das Insulin hatte Zimmertemperatur. Die Seriennummer? Klar, gerne.
  3. Talfahrten: Unterzuckerungen gehören zum Diabetes-Alltag und treten daher auch mal in unpassenden Situationen auf – nervig: mitten in einer wichtigen Konferenz, in einer Bandprobe, beim Sex …
  4. Selbst schuld: Als Diabetiker hat man immer Traubenzucker dabei. Das stimmt – in der Theorie. Trotzdem passiert es mir hin und wieder, dass ich bei einer Unterzuckerung nur noch leere Verpackungen und keinen Traubenzucker mehr in der Jackentasche finde. Grmpf.
  5. Toleranz üben: Wenn ich in meiner Apotheke mein Insulin in Durchstechampullen abhole (nicht zum ersten Mal, wohlgemerkt) und gefragt werde: „Wissen Sie, wie Sie das einnehmen sollen? Sie sollen das spritzen“, dann muss ich nach 15 Jahren Diabetes innerlich tief durchatmen, um ein patziges „Ach, nee – echt?“ zu unterdrücken. Ich weiß, die meinen es ja nur nett.
  6. Bin ich ein Einhorn?: Checkup beim Allgemeinarzt, der meine Insulinpumpe entdeckt, interessiert nachfragt und dann „fachmännisch“ urteilt: „Was es mittlerweile nicht alles gibt!“ (Wann das war? Im Jahr 2016!)
  7. Frage der Disziplin: Wer kennt es nicht? Zähneputzen und auf dem Weg ins Bett nochmal kurz den Blutzucker checken … Unterzucker! Also schnelle Kohlenhydrate nachlegen. Und dann entscheiden, wer stärker ist: die Disziplin, die Zähne noch mal zu putzen – oder die Müdigkeit.
  8. Wie bitte?: Jährliche Untersuchung des Augenhintergrunds. Puh, keine Auffälligkeiten. Doch dann ein irritierend ernst klingender Kommentar des Augenarztes (der mich zum ersten und letzten Mal gesehen hat): „Wieder nichts – mit den heutigen Diabetikern macht man einfach kein Geschäft mehr.“ Soll das lustig sein?
  9. Hoch hinaus: Die Mittagspause naht, der Hunger steigt. Endlich ist es so weit. Und dann? 280 mg/dl. Buh! Statt der Pasta, auf die ich mich so gefreut habe, gibt es erstmal eine Korrektur plus Wartezeit.
  10. It’s your turn: Jetzt seid ihr dran: Was nervt euch? Lasst den Frust raus!

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