Ein Tag aus meinem Diabetes Leben #1 – Shoppingtour!

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Ein Tag aus meinem Diabetes Leben #1 – Shoppingtour!

Der Sommer ist da, doch meine Sommer Sachen habe ich noch nicht parat. Anfang dieses Jahres habe ich mir die Zeit genommen und meinen kompletten Kleiderschrank einmal gründlich „ausgemistet“. Was passt nicht mehr, was brauche ich neu und wo möchte ich gerne aufstocken? Auf all diese Fragen musste ich eine Antwort finden und das habe ich getan. Dabei kam heraus, dass es mal wieder Zeit ist, „shoppen“ zu gehen. Schon allein aus Spaß und Freude, aber auch, weil ich einige neue Kleidungsstücke brauchte. Dann musste nur noch schnell die passende „Shopping Begleitung“ gesucht werden, doch das war ein Kinderspiel. In diesem Fall habe ich mir meine Mama ausgesucht, denn wir können meistens unsere Kleidung untereinander tauschen und somit haben wir doppelt so viel zum Anziehen. Also, ab ging’s in die nächstgrößere Stadt, in meinem Fall → Frankfurt am Main.

Während der Autofahrt war ich leider schon bei einem Blutzuckerwert von 12,5 mmol/l (225 mg/dl) gelandet. Meine Blutzuckerwerte waren an diesem Tag schon mal nicht auf meiner Seite und wollten mir wohl den Tag vermiesen, als mich zu unterstützen. Aber das bin ich mittlerweile gewohnt, dass bei „außergewöhnlichen Aktivitäten“ der Blutzucker sich meistens gegen mich entscheidet. Sehr ärgerlich ist, dass ich bei hohen Werten oft Kopfschmerzen bekomme, was leider auch an diesem Tag so war.
Endlich in Frankfurt angekommen, startete ich mit einem Wert von 10,4 mmol/l (187 mg/dl) zum Anprobieren und Auswählen verschiedenster Kleidungsstücke. Das war nicht der optimale Wert, aber mehr als abwarten , die vorgegebene Korrektur bolen und das Beste daraus machen war leider nicht möglich.

Mein Tour- Equipment

Hier noch kurz ein Überblick, was ich überhaupt alles in meiner Tasche habe, wenn ich dann mal „außerhalb“ unterwegs bin:

Taschen Zubehör_BSL
mein Portemonnaie, ein Täschchen mit „Ersatz Teilen“ (Einweg Spritze, Pflaster, Nadeln…), 2x Capri Sonne (für die Hypos), Taschentücher und mein Messgerät.

Nachdem die ersten paar Läden abgehakt waren, gab es dann eine kleine Mittagspause.


Meine Blutzuckerwerte spielten vor dem „Mittagessen“ schon etwas verrückt. Während der ersten Geschäfte hatten nämlich die Korrektur und das viele Anprobieren gewirkt und mir somit eine ausgiebige Hypoglykämie beschert. Wenigstens wurde meine Tasche dadurch etwas leichter, eine Capri Sonne war dann nämlich schon einmal weg. 🙂

Nach der relativ kurzen, aber ausreichenden Mittagspause ging es dann noch ein Weilchen weiter durch verschiedene Läden. Denn wer schon einmal in Frankfurt war, der weiß, Frankfurt ist groß und die Zeil sehr lang. Doch irgendwann taten uns dann doch die Arme vom Tütenschleppen weh und wir hatten auch genug vom Shoppen. Aber bevor wir uns wieder mit der Straßenbahn auf den Rückweg begeben wollten, haben wir uns dann doch noch eine Kleinigkeit gegönnt, trotz eines immer noch etwas erhöhten Blutzuckerwerts (9,5 mmol/l, 171 mg/dl).

Nachdem wir dann in der Straßenbahn Richtung „Park & Ride“ saßen, hatte ich das Gefühl, mir würde jeden Augenblick der Kopf „platzen“, was auf die erhöhten Blutzuckerwerte zurückzuführen war. Leider gab es auf der Rückfahrt mehr Stau als freie Straßen, aber die Zeit saß uns ja nicht im Nacken. Auch hier hat mein Blutzucker (9,5 mmol/l, 171 mg/dl) immer noch gegen mich gekämpft, denn er war schon wieder hoch (was zu erwarten war, nach den Donuts).

Endlich Zuhause angekommen, wurde dann schnell alles in eine Ecke gepackt und selbstverständlich wieder der Blutzucker gemessen. Drei Mal dürft ihr raten, welche Überraschung mich dann erwartet hat. Richtig! Der Blutzuckerwert war tatsächlich im guten Bereich. Er lag bei 5,8 mmol/l (104 mg/dl) und ich musste das erste Mal an diesem Tag keine Korrektur bolen.. Schade natürlich, dass ich nicht den ganzen Tag so spitze Blutzuckerwerte hatte, aber der restliche Tag hat das ganz gut ausgeglichen.

Fazit des Tages

Egal ob schlechte Blutzuckerwerte, hin oder her. Ich hatte mit meiner Mama einen tollen Tag, mein Schrank ist voll mit tollen, neuen Sachen und der Sommer kann kommen. Natürlich möchte ich hier nicht übermitteln, dass ihr an solchen „Erlebnistagen“ den Blutzucker ignorieren oder gar schleifen lassen sollt. Das habe ja auch ich nicht getan. Ich habe gemessen und gebolt, aber auch gegessen und mir nicht wegen meiner Blutzuckerwerte, die aus der Reihe getanzt sind, den Tag verderben lassen. Steht immer zu euren Blutzuckerwerten und behandelt sie gut, aber lasst euch nicht den Spaß nehmen. Denn wie wir alle wissen, ist das unser Leben und nicht das vom Diabetes!

Vielleicht habt ihr ja auch schon mal etwas Ähnliches erlebt, mit Ups & Downs an Tagen, an denen man es sich am wenigsten wünscht oder braucht. Dann freue ich mich jetzt schon über eure Erzählungen, bei denen ihr euch nicht den Tag durch den oder wegen des Diabetes (/Blutzuckerwerten) vermiesen lassen habt! (Schreibt es doch einfach in einen Kommentar hier unter den Beitrag.) 🙂

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