Täglich drei Pillen zu den Hauptmahlzeiten einnehmen und schon geht die Kilospirale abwärts. Solche vollmundigen Versprechen und ähnliche machen Hersteller dieser vermeintlichen Wundermittel. Doch Wunder sind damit leider nicht zu erwarten.
Von „Stiftung Warentest“ unter die Lupe genommen
Den Kilos einen kleinen Kick verpassen, damit sie endlich ins Rollen kommen: Das wünschen sich viele, insbesondere zu Beginn einer Diät. Der Nachfrage wird geholfen: In Drogerien, Apotheken und im Internet ist die Auswahl an rezeptfreien Schlankheitsmitteln groß.
Derer hat sich nun auch die Stiftung Warentest angenommen. Die Tester nahmen jüngst 20 dieser rezeptfreien Produkte unter die Lupe. Für keins der Mittel konnte durch wissenschaftliche Studien ausreichend belegt werden, dass man mit deren Hilfe auf Dauer tatsächlich effektiv abnehmen kann.
Abnehmen klappt mit bewusstem Essen und Sport
Für 15 von 20 getesteten Mitteln ist noch nicht einmal ausreichend belegt, dass sie spürbar beim Abnehmen helfen. Im Grunde machen sie schlank, jedoch nicht die Figur, sondern die Geldbörse. Denn eine Tagesdosis kostet zwischen 99 Cent und 4 Euro. Ein teurer Spaß und das Geld lässt sich besser investieren, z. B in Fitnesskurse, Sportkleidung oder ein kalorienarmes Gourmetessen.
Dass langfristig gesundes Abnehmen nur in der Kombination aus bewusstem Essen und Trinken sowie Sport wirklich funktioniert, steht meist im Kleingedruckten der Produkte. Wenigstens riskante Stoffe, wie illegale Appetitzügler, enthält keins der Produkte im Test. Schlankheitsmittel können aber Nebenwirkungen haben, z. B. allergische Reaktionen auslösen. Bei Fettblockern kann es passieren, dass sie die Wirkung fettlöslicher Medikamente beeinträchtigen, etwa der Antibabypille.
Nur Formula-Diäten können zum Einstieg hilfreich sein
Wenn bei Produkten, die im Magen aufquellen sollen, nicht ausreichend getrunken wird, ist meist mit Verstopfung zu rechnen. Einzig Formula-Diäten (z. B. Almased, Multaben oder Slimfast) können vor allem zu Beginn einer Diät hilfreich sein, bestätigen Ergebnisse der Look-AHEAD-Studie. Hier ersetzen übergewichtige Diabetiker ein bis zwei Mahlzeiten täglich durch Formula-Drinks oder -Suppen.
von Kirsten Metternich
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (4) Seite 72