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Ist es Ihnen auch aufgefallen bei der Fußball-WM? Die Kanzlerin hat abgenommen. Spätestens als sie sich in weißer Hose auf der Ehrentribüne beim WM-Endspiel in Brasilien zeigte, sah man es deutlich. Denn Weiß trägt ja bekanntlich auf – und Angela Merkel machte eine gute Figur. Etwa 10 Kilogramm sollen es sein, und das trotz ständiger Reisen, Konferenzen, Meetings und Essen. Was Angela Merkel kann, gelingt auch in Ihrem Arbeitsalltag. Wie das geht? Lesen Sie weiter.
Wer denkt, dass ein Koch die ganze Zeit spezielles Diätessen für Frau Merkel gekocht hat, der irrt. Disziplin und kleine Veränderungen im Alltag haben zum deutlichen Erfolg geführt. Um den zu halten, ist es wichtig, neue Essgewohnheiten dauerhaft beizubehalten. Wer dann in seiner Freizeit noch etwas körperlich aktiv ist, macht sich auf einen guten Weg. Denn je fitter Sie sich fühlen, desto leichter fällt meist auch die Arbeit. Und das Sprichwort “Ein voller Bauch studiert nicht gern” stimmt wahrlich.
Krümelmonsters Freunde sind des Körpers Feinde: Die ganze Zeit stehen sie während Meetings vor einem. Beim ständigen Ansehen wird selbst der Stärkste schwach … und schwupp landet einer, landen zwei und schließlich der Inhalt des halben Tellers im Mund. Kaum einer kann sich nach einer Besprechung genau daran erinnern, wie viele es letztlich waren.
Und da ist Angela Merkel auch nur ein Mensch. Deshalb schiebt sie Teller mit süßen Versuchungen mittlerweile weit von sich, ebenso wie Brötchen und Baguette mit kalorienreichem Belag – auch die gehören ja zum Regierungsalltag wie in sämtlichen deutschen Unternehmen. Machen Sie es wie Frau Merkel: Stellen Sie diese Snacks einfach außer Sichtweite. Wie wäre es, statt listiger Kalorienbomben künftig mehr Frisches anzubieten?
Sie werden sehen, dass dieser Vorschlag oft gut ankommt. Schnell gemacht sind zum Beispiel Mini- oder Cocktailtomaten: einfach kurz waschen, fertig. Keine Zeit zum Gemüseputzen? Essiggemüse ist praktisch: Gürkchen und Co abtropfen, mit Zahnstochern und Servietten anbieten. Was immer gut ankommt, auch bei Gästen, sind Gemüsespieße oder Gemüsesticks aus Paprika, Kohlrabi, Selleriestangen und Gurkenscheiben. Sogar Möhrchen gibt es mittlerweile mundgerecht geschnitten im Supermarkt.
Für die süße Lust Obst der Saison anbieten, beispielsweise Erdbeeren, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen, Bananen oder Mandarinen. Viele mögen es sogar, wenn sie während einer Sitzung, beim Zuhören, etwas zu tun haben. Also keine Scheu vor kulinarischen Veränderungen im Büro. Auch im Hinblick auf Getränke muss es nicht immer Saft sein, der neben Kaffee und Tee angeboten wird. Mineralwasser reicht meist völlig aus.
Statt zuckerhaltiger Softgetränke bieten sich ihre Light- und Zero-Varianten an. Was Knabbereien am eigenen Arbeitsplatz betrifft, empfiehlt es sich, diese einfach wegzulassen. Oft sind sie zur Gewohnheit geworden. Was man sich angewöhnt, kann man sich auch wieder abgewöhnen. Allzuoft wird hier zugegriffen, obwohl der Magen nicht knurrt – außer der vom inneren Schweinehund.
Laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse fällt es jedem Dritten schwer, bei der Arbeit gesund und ausgewogen zu essen. Entweder schmeckt es so lecker, dass mehr gegessen wird als nötig – oder das Angebot ist einfach unbefriedigend. Auch wenn eine Kantine vor Ort ist, lohnt es sich, ab und zu selbst zu kochen. Praktisch sind unsere Rezeptvorschläge auf den nächsten Seiten. Sie lassen sich prima vorbereiten, müssen vor Ort teilweise nur erwärmt werden. Und eine Mikrowelle steht in fast jeder Kaffeeküche.
Regelmäßig zu essen, hilft, Leistungstiefs zu vermeiden. Gehen Sie nicht ohne Frühstück aus dem Haus. Bei den meisten Menschen ist die Leistungskurve am Vormittag besonders hoch. Damit Sie geistig und körperlich voll einsatzfähig sind und auch Ihr Blutzucker in Balance bleibt, empfiehlt es sich, zu frühstücken sowie mittags und abends etwas zu essen. Sie kommen nicht gänzlich ohne Zwischenmahlzeiten aus? Planen Sie diese bewusst in den Tag ein. Wer regelmäßig isst, hat meist wenig Verlangen auf kalorienreiche Snacks.
Stress kennt jeder: Mal fordert er einen mehr, mal weniger. Ein Stück weit ist er gar nicht so schlecht wie oft vermutet: Bis zu einem gewissen Grad steigert er sogar die Konzentrationsfähigkeit. Leider verändert sich dabei oft das Essverhalten. Viele essen mehr, wollen sich in der angespannten Phase kurzfristig belohnen.
Gründliches Kauen kann beruhigen – deshalb nicht auf dem Bleistiftende kauen, sondern auf zuckerfreien Kaugummis oder auf frischem Gemüse. Ein paar Nüsse oder Trockenobst bieten sich an. Denken Sie dabei jedoch an die Menge: Nüsse sind zwar gesund, aber auch sehr fettig. Trockenobst muss als Kohlenhydrate angerechnet werden. Generell kann eine kohlenhydratreiche Mahlzeit helfen, Stress abzubauen und die Stimmung aufzuhellen.
Wie wäre es zum Mittag- oder Abendessen mit fettarm belegtem Vollkornbrot, Pasta mit Gemüse, Reis mit Pute oder einem Linseneintopf? Koffeinhaltige Getränke verstärken das Stressempfinden – daher genießen Sie sie besser nur in Maßen. Geeigneter sind Wasser sowie ungesüßte Tees. Übrigens: Ein idealer Stresskiller sind Spaziergänge in der Mittagspause. Sie beugen Muskelverspannungen und Krampfadern vor, tun Blutzucker und Gewicht gut.
Zurück zur Kanzlerin: Experten vermuten, dass sie nicht nur kalorienreiche Snacks verbannt, sondern größtenteils auch auf Alkohol verzichtet. Wein, Sekt und Co sind kalorienreich und wirken appetitanregend. Ist der Körper mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt, wird die Fettverbrennung gehemmt – und es können Unterzuckerungen entstehen.
von Kirsten Metternich
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (9) Seite 80-84
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