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Wiederkehrende Erkältungen und ständige Müdigkeit plagen Diabetikerin Inge Meurer (62). Sie schiebt es auf die dunkle Jahreszeit und das nasskalte Wetter. Als der Frühling kommt, die Symptome nicht verschwinden und sogar eine allgemeine Lustlosigkeit dazukommt, nimmt sich die 62-Jährige vor, ihrem Arzt davon zu berichten: Inge Meurer geht zum Diabetes-Check bei ihrem Hausarzt. Sie erzählt von ihrer seit Monaten andauernden Schwäche und Müdigkeit.
Der Arzt bestimmt Schilddrüsen- und Eisenstatus im Blut. Ergebnis: Die Schilddrüsenwerte sind in Ordnung, doch Inge Meurer hat einen zu niedrigen
Eine Blutung wird bei ihr nicht gefunden – also ist wohl die Ernährung Schuld am Eisenmangel. Deshalb bekommt sie einen Ratgeber zum Thema, ferner empfiehlt ihr Hausarzt eine zeitlich begrenzte Therapie mit einem Eisenpräparat. Nach einem Monat soll sie wieder zur Blutabnahme in die Praxis kommen.
Mit Eisenpräparat und Ratgeber macht sie sich ans Werk – und siehe da: Bald geht es ihr besser, die typischen Symptome eines Eisenmangels wie geschwächte Immunabwehr, Müdigkeit und Abgeschlagenheit werden schwächer. Inge Meurer hat sich durch den Eisenmangel auch nicht mehr so belastbar gefühlt.
Jetzt gibt es endlich Licht am Ende des Tunnels! Weitere Zeichen für einen Eisenmangel können übrigens sein: Schlafstörungen, Schäden an Haaren und Nägeln, Haarausfall, das Restless-Legs-Syndrom, Vergesslichkeit und eine schlechte Thermoregulation (Kältegefühl, aufsteigende Hitze).
Frauen haben vor den Wechseljahren einen höheren Eisenbedarf. Grund ist die monatliche Regelblutung. Das Spurenelement Eisen ist nämlich ein wichtiger Baustein des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und sorgt mit dafür, dass der Sauerstoff von den Lungenbläschen in die Körperzellen gelangt.
Als Bestandteil von Enzymen übernimmt der Mikronährstoff Eisen Schüsselfunktionen in vielen Stoffwechselprozessen. Heute sind sich auch viele Wissenschaftler einig, dass Eisen für gesunde Hirnfunktionen und auch bei degenerativen Hirnerkrankungen eine wichtige Rolle spielt – wie und in welchem Umfang, wird derzeit erforscht.
Wer unter
Chronische Herzinsuffizienz, Blutverluste und Mangelernährung sind weitere Ursachen, sagt der Experte. "Ältere Menschen, die Kau- und Schluckprobleme haben, einsam sind oder unter Depressionen sowie Verwirrtheit leiden, schlägt das alles praktisch auf den Magen. Sie essen weniger und geraten in die Spirale der Unterversorgung."
Neben der limitierten Therapie mit einem Eisenpräparat bekommt Inge Meurer den Tipp, beim Essen eisenreiche Lebensmittel
Schwierigkeiten, sich gut mit Eisen zu versorgen, haben manchmal Vegetarier, Veganer, Menschen mit Essstörungen, Teenager, Senioren und Menschen mit niedrigem Einkommen oder allgemein schlechtem Gesundheitszustand. Sehr wichtig ist eine adäquate Versorgung für Blutspender, Krebspatienten und Frauen mit sehr starker Monatsblutung, ebenso bei Blutverlusten im Körper – so steht es im Ratgeber von Inge Meurer.
Bei Eisenmangel viel Spinat oder Rote Bete zu essen ist der falsche Weg. Zwar gehört Spinat zu den eisenreichen Gemüsesorten und enthält im Schnitt 4,1 mg Eisen pro 100 g – aber eben nicht 41 mg! Die Fehlinformation ist auf einen lange zurückliegenden Schreibfehler zurückzuführen. Viel Eisen enthalten außerdem Schwarzwurzeln, Rote Bete, Ingwer und Fenchel. Allerdings braucht das dreiwertige pflanzliche Eisen Vitamin C, um in zweiwertiges Eisen umgewandelt zu werden, das der Körper gut verwerten kann.
Daher sollte man zu eisenreichen pflanzlichen Lebensmitteln ein Glas Orangensaft trinken, der zu 100 Prozent aus Frucht besteht, oder auch eine frische Kiwi, Beerenobst oder Sanddorn dazu essen. Lecker und sinnvoll ist z. B. auch Salat mit Krabben oder ein Linseneintopf mit einem Schuss Zitronensaft und Kartoffeln – denn Kartoffeln sind reich an Vitamin C und gelten auch als Zitronen des Nordens. Das zweiwertige, gut verfügbare Eisen steckt in rotem Fleisch, Fisch und Innereien und auch in fermentiertem Gemüse (Sauerkraut) und bestimmten Sojaprodukten.
Das Eisenpräparat soll Inge Meurer nicht zusammen mit Tee, Kaffee, Kakao, Rotwein, Milch, Milchprodukten und Käse einnehmen, sonst wird die Eisenaufnahme im Körper gehemmt. Falls ihr nach der Einnahme auf nüchternen Magen übel wird, soll sie das Eisenpräparat am besten zu einer Mahlzeit einnehmen, rät ihr Hausarzt.
So schwer ist es also gar nicht, mehr Eisen aufzunehmen. Inge Meurer will aber nicht mehr Fleisch essen und isst deshalb bewusst eine Linsen- oder Erbsensuppe pro Woche. Sie isst mehr Sojaprodukte, gibt an jedes Essen einen Spritzer Zitronen- oder Limettensaft. Zum Frühstück gehört jetzt eine Kiwi, und schon jetzt freut sie sich auf den Sommer: Denn Erd- und andere Beeren enthalten besonders viel Vitamin C.
Nach einem Monat mit Eisenpräparat und eisenreichem Essen wird erneut Blut abgenommen. Inge Meurers Eisenwert liegt nun im unteren Normbereich. Der Arzt empfiehlt, die Therapie erst einmal so fortzuführen; nach drei Monaten fühlt sich die Diabetikerin wieder fit und wach – und die letzte Erkältung liegt auch schon eine Zeit zurück. Sie setzt das Eisenpräparat ab, der Bluteisenwert wird nun halbjährlich kontrolliert. Sie isst natürlich nach wie vor eisenreich. Da kommen ihr die leckeren Rezepte auf den folgenden Seiten gerade recht, denn sie enthalten besonders viel Eisen.
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