Angst abzustürzen, eingesperrt im engen Raum, Turbulenzen der Luft oder gar einem Terroranschlag ausgeliefert zu sein, sind nur einige Aspekte, die Betroffene vor und während einer Flugreise zu schaffen machen. Mathias Gnida, Pilot und Experte für Flugangst (SkyCair), erklärt: "Etwa 10 Prozent der Menschen mit Flugangst
Von der Warte aus gesehen ist Flugangst neben dem Stress für jeden Einzelnen ein echter Wirtschaftsfaktor, da er massiv die Produktivität und Leistung Betroffener negativ beeinflusst." Bei manchen ist es so extrem, dass sie beim bloßen Gedanken ans Fliegen nervös werden. Andere schlafen in der Zeit vor der Flugreise schlecht. Wieder andere fliegen, nehmen Beruhigungsmittel oder trinken Alkohol.
Psychologe Daniel Dabelstein: "Weder Pillen noch Alkohol sind die Lösung, um Flugangst zu bewältigen. Beruhigungsmittel verlangsamen körperliche Reaktionen und können zur Abhängigkeit führen, ebenso Alkohol, der während eines Fluges genossen eine weitaus stärkere Wirkung als auf dem Boden hat." Doch Angstgedanken und -gefühle vor und während einer Flugreise müssen kein dauerhaftes Schicksal bleiben.
Wer die Technik kennt, fühlt sich besser
Im Grunde ist es wie bei zahlreichen Phobien – wer sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und sich über Technik, psychologische Ursachen und Hilfsmittel informiert, hat gute Chancen, seine Flugangst in den Griff zu bekommen. Flugzeuge gehören zu den sichersten Verkehrsmitteln weltweit: "Rund 500 Menschen sterben jährlich in der zivilen Luftfahrt. Im Vergleich dazu rund 1,2 Millionen weltweit bei Verkehrsunfällen", erklärt Flugangstexperte Gnida.
Damit die Angst vor der Angst den Betroffenen nicht auffrisst, eignen sich Entspannungsmethoden wie Atemübungen, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Ablenken ist ein weiteres probates Mittel, weiß Psychologe Dabelstein: "Lesen, Musik hören oder das bekannte
Flugangst – das hilft weiter
Es ist nicht immer einfach, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen. Bücher, Hör-CDs und spezielle Seminare können dabei helfen. Seminare teilen sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil – in Form eines begleiteten Fluges mit Psychologen. Seminare sollten im Idealfall auch von einem Duo, also Pilot und Psychologe, durchgeführt werden. So lassen sich technische und psychische Aspekte gezielt bearbeiten.