Gemeinsam die Ernährungsmedizin stärken und ausbauen

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© Claus Mikosch - stock.adobe.com
Gemeinsam die Ernährungsmedizin stärken und ausbauen

Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine gezielte Ernährungsintervention bei vielen Erkrankungen genauso wichtig ist wie die verordneten Medikamente. Doch in Deutschland ist die Ernährungsmedizin noch immer nicht ausreichend in Ausbildung, Klinik und Praxis verankert. Der Bundesverband Deutscher Ernährungsmedizin e.V. (BDEM), die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V. (DAEM) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) haben deshalb einen Vertrag geschlossen, der eine engere Zusammenarbeit in allen wissenschaftlichen, fortbildungsrelevanten und berufspolitischen Belangen der Ernährungsmedizin ermöglicht. Ziel ist es, gemeinsam die Ernährungsmedizin als Fachgebiet weiterzuentwickeln und dabei insbesondere Forschung, Therapie und Prävention zu fördern.

Trotz der Relevanz ernährungsmedizinscher Versorgung bestehen in Deutschland noch immer erhebliche Defizite: Es fehlt an Lehrstühlen für Ernährungsmedizin. Zudem wird die ernährungsmedizinische Forschung zu wenig gefördert. In medizinischen Ausbildungscurricula von Studierenden und Fachärzten ist die Ernährungsmedizin nur ungenügend integriert.

Enegere Kooperation mit nicht ärztlichen Ernährungsfachkräften

„Doch um Patienten die bestmögliche Behandlung gewährleisten zu können, muss die Ernährungsmedizin in Ausbildung, Klinik und Praxis fest etabliert sein. Wir brauchen mehr Ärzte in der Ernährungsmedizin“, so Professor Dr. med. Johann Ockenga, Vizepräsident der DGEM. Um das zu erreichen, intensivieren BDEM, DAEM und DGEM ihre Zusammenarbeit und gehen eine Kooperation ein.

„Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, kann es uns gelingen, die Ernährungsmedizin zu stärken“, sagt der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Hierbei soll aber auch die Intensivierung und Verbesserung der Kooperation mit den nicht ärztlichen Ernährungsfachkräften verstärkt in den Fokus rücken.

Fort- und Weiterbildung als ein Schwerpunkt des Kooperationsvertrags

Ein Schwerpunkt des Kooperationsvertrags stellt die Fort- und Weiterbildung von Ärzten und medizinischem Fachpersonal in der Ernährungsmedizin dar. „Seit mehr als 25 Jahren bilden wir Ärzte zu Ernährungsmedizinern aus. Gemäß des Curriculums der Bundesärztekammer haben bereits über 5 000 Ärzte die Qualifikation zum Ernährungsmediziner DAEM/DGEM erlangt“, so Professor Dr. med. Gerd Bönner, Präsident der DAEM.

„Auch in Zukunft möchten wir einen besonderen Fokus auf die Entwicklung und Organisation von Fortbildungskursen und Seminaren legen, um so die Ernährungsmedizin in die praktische Medizin zu implementieren. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern – der DGEM und dem BDEM – arbeiten wir deshalb kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Curriculums und der Inhalte dieser Veranstaltungen“, so Bönner weiter.

Ziel: bedarfsgerechte und flächendeckende ernährungsmedizinische Versorgung

Auch in gesundheitspolitischen Belangen werden BDEM, DAEM und DGEM in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten: „Gemeinsam werden wir die Interessen des Faches und der Ernährungsmediziner vertreten“, sagt Professor Dr. med. Johannes Georg Wechsler, Präsident des BDEM.

„So werden wir zum einen das Gespräch mit Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen suchen, um relevante Themen der Ernährungsmedizin an sie heranzutragen. Zum anderen werden wir aber natürlich auch mit der Bundesärztekammer, den Landesärztekammern und dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) kooperieren und so die Weiterentwicklung der Ernährungsmedizin vorantreiben. Das Ziel ist eine bedarfsgerechte und flächendeckende ernährungsmedizinische Versorgung“, ergänzt Wechsler.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM)

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