Ist Milch gesund oder nicht? Fakt ist, dass sie seitens ihrer Inhalte eine Mahlzeit ist. Doch was ist mit knochenstärkendem Kalzium? Da streiten sich die Geister. Von “Kalziumquelle” bis “Kalziumräuber” ist alles dabei. Wir klären auf.
Immer wieder ist zu lesen, dass Milch mehr oder minder ein Kalziumräuber sei. Deshalb solle man seinen Tagesbedarf des Knochenminerals besser über Alternativen decken. Mit diesem Mythos hat sich ein Wissenschaftsteam vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung aus Gießen beschäftigt. Die Ernährungswissenschaftler beleuchteten Studien zur Milch und geben Entwarnung.
Wer Milch mag, sollte sie trinken
Das Fazit: Milch und Milchprodukte bieten sich als natürlicher Kalziumlieferant bestens an. Zwar tragen enthaltene schwefelhaltige Aminosäuren zur vermehrten Kalziumausscheidung über den Urin bei. Trotzdem ist die Kalziumbilanz beim Genuss von Milch/Milchprodukten positiv.
Wer Milch mag und diese gut verträgt, kann sie trinken und damit viel tun für die tägliche Kalziumversorgung. Bei Diabetes ist zu berücksichtigen, dass Milch, Kefir, Joghurt, Dick-/Buttermilch sowie Molke etc. Laktose enthalten. Deshalb sollten sie als anrechnungspflichtige Kohlenhydrate einbezogen werden.
Kalziumquellen bei Laktoseintoleranz
Eine gute Kalziumversorgung ist in jedem Alter wichtig, allein schon, um Osteoporose vorzubeugen. Und bei Laktoseintoleranz oder bei veganer Ernährung? Kalziumquellen sind auch grünes Gemüse, Kräuter, Nüsse, mit Kalzium angereicherter Orangensaft und Sojaprodukte sowie Mineralwasser (ab 150 mg Kalzium/Liter).
von Kirsten Metternich
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (3) Seite 38