Konfitüren selbstgemacht

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© Bernhard Kölsch, two4food
Konfitüren selbstgemacht

Eine frische Scheibe Brot, darauf etwas Frischkäse oder dünn Butter. Getoppt wird das Ganze durch einen Klecks fruchtig-süßen Brotaufstrichs – aber nicht gekauft, sondern selbstgekocht. Da weiß man, was drin ist. Ein wiederentdeckter Trend, beliebt bei Jung und Alt. Nicht nur das: Dank einer Fülle praktischer Hilfsmittel und Zuckeralternativen sind Konfitüren eine kalorienfreundliche Alternative zu Wurst und Käse.

Konfitüren und Marmeladen sind der Renner auf deutschen Frühstückstischen, allen voran Erdbeerkonfitüre. Über 20 Mio. gekaufte Gläser wanderten 2010 in deutsche Haushalte; insgesamt wurden 150 000 bis 200 000 Tonnen süßer Brotaufstriche verkauft, das sind umgerechnet bis zu 2,4 kg jährlich pro Bundesbürger.

Dazu kommt noch ein Anteil selbstgekochter Konfitüren und Marmeladen: Etwa 30 Prozent der deutschen Haushalte rühren wieder fleißig im Kochtopf und machen ihre Konfitüre selbst – wie zu Großmutters Zeiten, als aus den Früchten des heimischen Gartens süße Klassiker eingeweckt wurden.

Angesagt sind die Klassiker, doch der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Wer keine Rezepte mehr hat von der Oma oder Mutter (die damals das ganze Jahr über Gläser mit Schraubverschlüssen sammelten), findet Tipps und Kniffe in Ratgebern und im Internet – zum Beispiel auf youtube. Wer selbst Hand anlegt, weiß genau, wie es um die Qualität des Inhalts steht; auch, wie viel Zucker und damit Kohlenhydrate sowie Kalorien im Glas sind.

Marmelade ist nicht Konfitüre!

Spricht man von Marmelade, ist diese laut Konfitürenverordnung aus dem Jahr 2008 nur für Zitrusfrucht-Aufstriche offiziell richtig, es sei denn, die Marmelade wird auf örtlichen Märkten, z. B. Bauern- oder Wochenmärkten, verkauft. Alles andere ist Konfitüre. Produkte, die nur aus Saft bestehen, heißen Gelee. Moderne Varianten, oft mit hohem Fruchtanteil und weniger Zucker, heißen Fruchtaufstrich oder Fruchtmus. Sogar kaltgerührte Aufstriche sind heute möglich. Hausgemachte Leckereien können Sie nennen, wie Sie mögen.

Marmeladekochen macht glücklich

Wer am Herd vor der farbenfrohen, duftenden und blubbernden Flüssigkeit steht, rührt und merkt, wie sich alle Zutaten miteinander mischen, wird glücklich. Denn etwas selbst zu machen, ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit beruhigend. Es vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Hausgemachtes liegt endlich wieder voll im Trend.

Wer ein Gläschen hübsch verpackt, hat zudem ein tolles Geschenk für Freunde – oder ein perfektes Mitbringsel in jeder Lebenslage. Ganz gleich ob Amateur, Profi, Kochmuffel oder Kinder: Aus Früchten einen Aufstrich zu kochen, ist sehr einfach, samt schnellem und gutem Ergebnis. Also nichts wie ran an die Töpfe!

Wie viel und welche Süße?

Die klassische Methode ist das Kochen der Früchte mit Zucker im Verhältnis 1 : 1 – eine sehr süße und zuckerreiche Sache. Im Schnitt enthalten Konfitüre, Marmelade oder Gelee, die im Verhältnis 1 : 1 gekocht sind, je 20-Gramm-Portion (2 Teelöffel) etwa 13 g Kohlenhydrate und rund 55 kcal. Etwas niedriger im Energie- und Kohlenhydratgehalt liegt kaltgerührter Fruchtaufstrich. Dieser wird aus 185 g fertigem Gelierzauber (von Diamant), ohne Kochen, mit 250 g Frischobst gerührt. Eine damit hergestellte 20-g-Portion selbstgemachter Erdbeerkonfitüre enthält 9 g Kohlenhydrate und etwa 38 kcal.

Fertiges Gelierpulver

Gelierpulver gibt es in kleinen Tüten im Supermarkt zu kaufen. Es wird für Konfitüren, Gelees und Marmeladen mit Variationsbreiten von 1 : 1 bis 1 : 3 angeboten. Mit diesen Pulvern lässt sich Einmachzucker einfach selbst herstellen. Mischen Sie das Pulver mit Zucker und Früchten im Verhältnis 2 : 1 oder 3 : 1. Wie Sie Zucker durch süße Alternativen wie Stevia oder Erythritol tauschen, zeigen wir Ihnen in der nebenstehenden Tabelle “Dosierungsanleitung”.

Damit Sie Erfolg haben …

Damit hausgemachte Konfitüre und Marmelade von Erfolg gekrönt wird, gilt es, ein paar einfache Dinge zu beachten. So geht nichts schief, und die fruchtige Leckerei verdirbt nicht:

Achten Sie auf frisches und qualitativ gutes Obst. Entfernen Sie verdorbene oder matschige Stellen. Waschen Sie das Obst gründlich. Die Gläser sollten vor der Abfüllung richtig sauber und fettfrei sein. Deckel und Gummiringe müssen unbeschädigt sein. Halten Sie die Einkochzeit im Rezept genau ein. Sollten Gläser nach dem Erkalten aufspringen, essen Sie den Inhalt nicht. Lagern Sie angebrochene Gläser immer im Kühlschrank. Drehen Sie den Deckel fest zu. Entnehmen Sie nur mit sauberem Besteck etwas daraus.

Konfitüre und Marmelade: süße Kalorien- und Kohlenhydratsparer

Besonders fruchtige Aufstriche mit reduziertem Kalorien- und Kohlenhydratgehalt gelingen mit Gelierzuckermischungen im Verhältnis 1 : 2 und 1 : 3. Dank des reduzierten Zuckergehaltes verlieren sie etwas an Farbe, der Geschmack leidet darunter nicht. Zwei Teelöffel 2 : 1-Konfitüre enthalten im Schnitt etwa 31 kcal und 7 g anrechnungspflichtige Kohlenhydrate.

Noch figurfreundlicher ist die Menge bei 3 : 1-Mischungen. Eine 20-g-Portion liefert hier etwa 25 kcal und 5,8 g anrechnungspflichtige Kohlenhydrate. Wer einen Teil des Zuckers durch Alternativen wie Stevia oder Erythritol ersetzen möchte, dosiert wie in nebenstzehender Dosierungsanleitung.


von Kirsten Metternich

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (5) Seite 80-84

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