Das Land am Zuckerhut hat weit mehr zu bieten als spannenden Fußball. Wir haben Fernanda Brandao getroffen, eine der bekanntesten Brasilianerinnen hierzulande. Sie kennt sich aus mit Fußball, Diabetes und ihrer Heimat.
Diabetes-Journal (DJ): Fernanda, was ist Ihre Aufgabe während der aktuellen Fußball-WM?
Fernanda Brandao: Für die ARD bin ich im Expertenteam mit Mehmet Scholl und Giovane Elber. Mein Part ist die Vorstellung von Land und Leuten. Ich berichte live vom Public Viewing, entführe die Zuschauer in Regionen des Landes, wo sie mit einer Pauschalreise nie hinkommen würden. Flächenmäßig ist Brasilien 23-mal so groß wie Deutschland, da gibt es einfach viel zu berichten.
DJ: Apropos Essen und Trinken – was ist außer Caipirinha typisch brasilianisch?
Brandao: Frisches Obst in unglaublich großer Vielfalt und daraus gepresste Säfte. Das liebe ich ganz besonders. Allein schon ihr Duft, der von den Straßenständen verströmt, macht Lust darauf. Lecker und eines meiner Leibgerichte ist Feijoada, ein fleischhaltiger Eintopf mit Bohnen, Reis und Orangen. Brasilianer essen gerne Fleisch – und das von Kindesbeinen an.
DJ: Spielen Sie selbst auch Fußball?
Brandao: Ich habe es mal versucht, bin aber nicht so der Ballsporttyp. Dafür mag ich alles, was mit Tanz und Bewegung zu tun hat. Da ich im Fitnessbereich zu Hause bin, habe ich sogar ein eigenes Programm mit Namen Ginga entwickelt. Es ist eine Mischung aus brasilianischer Kampfkunst, kombiniert mit Tanzelementen; macht sehr viel Spaß.
DJ: Apropos Fitness und Gesundheit – was sagt Ihnen das Thema Diabetes?
Brandao: Ich war immer schon sehr interessiert, was Medizin betrifft. In meinen jungen Jahren hatte ich eine WG-Mitbewohnerin mit Typ-1-Diabetes. Ich wusste, was zu tun ist, wenn sie eine Unterzuckerung bekam, und wie sie mit Broteinheiten umgehen musste. Was Typ 2 betrifft, ist es sehr wichtig, dass die Menschen einfach aktiver werden, sich mehr bewegen. Denn sie haben es ein Stück weit selbst in der Hand.
DJ: Wer spielt im WM-Endspiel?
Brandao: Toll wären natürlich Deutschland und Brasilien. Nur für mich ist das emotional schwer. Ich bin zwar Brasilianerin, doch lebe ich schon lange hier und kenne die Spieler der Nationalelf gut. Brasilien hat nach dem verpatzten Titel im Endspiel gegen Uruguay von 1950 noch ein Trauma zu bewältigen. Doch auch die Deutschen hätten mal wieder den Pokal verdient. Wir werden sehen. Ich wünsche, dass es ein großes friedliches Fest wird, an dem alle ihre Freude haben. Auf dass die Spieler Samba mit dem Ball tanzen.
Ihr deutsches Lieblingsgericht? Rotkohl
Ihr Lieblingsspieler der Nationalelf? Thomas Müller
Wer nach Brasilien reist, sollte … … unbedingt Sonnencreme dabeihaben
Interview: Kirsten Metternich
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