Ostern

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Ostern

Ostern ist für Groß und Klein das beliebteste Frühlingsfest. Damit Eier, Schokolade und Kuchen nicht zu Hüftgold werden, haben wir für Sie hilfreiche Genusstipps – auf dass der Frühling kommen kann.

Seinen Namen verdankt das Osterfest wahrscheinlich dem germanischen Wort austro als Bezeichnung der Morgenröte. Eier sind jetzt nicht wegzudenken – schon vor 5 000 Jahren verschenkten Chinesen zum Frühlingsfest bunt bemalte Eier; Ägypter und Germanen verehrten das Ei als Fruchtbarkeitssymbol.

Daneben ist heute der Schokoladenhase sehr beliebt: Laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) wurden zum Osterfest 2013 fast 190 Mio. Schoko-Hasen produziert. 84 Mio. wandern ins Ausland, vor allem in die europäischen Partnerländer, nach Amerika und Australien. Rund 106 Mio. bleiben in Deutschland.

Hase zu Nikolaus? Nein!

Immer wieder heißt es im Volksmund, dass ein Teil der weihnachtlichen Schoko-Nikoläuse aus eingeschmolzenen Osterhasen stammen. Die Geschichte vom Wolf im Schafspelz gehört ins Land der Ammenmärchen. Nach den Festtagen werden Saisonartikel in den Geschäften meist zu reduzierten Preisen angeboten oder an gemeinnützige Organisationen verschenkt. Übriggebliebene Hasen passen gut in Desserts, Joghurt, Kuchen oder zum Glasieren von Erdbeeren.

Hersteller der Saisonartikel produzieren aus frisch hergestellter Schokoladenmasse. Alles andere wäre wegen Qualitätsansprüchen und lebensmittelrechtlich gar nicht zulässig, sagen Experten des BDSI. Auch Umverpacken von Saisonware wäre weder gesetzlich erlaubt noch ökonomisch sinnvoll.

Die Welt der Eier

Die klassisch gekochten, bunt bemalten Eier liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und sind dabei kohlenhydratfrei. Ihr Dotter enthält die empfohlene Tagesmenge für Erwachsene an Cholesterin, das Eiklar ist frei vom Fettbegleitstoff. Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigten, dass der Eierkonsum bei gesunden Menschen wenig Einfluss auf deren Cholesterinwerte hat.

Zurückhaltung gilt jedoch bei Typ-2-Diabetes mit erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck sowie Übergewicht. Der Grund liegt im damit verbundenen erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch bei hohen Werten (ab 200 mg/dl) des schlechten LDL-Cholesterins im Blut gilt es, beim Eierkonsum Maß zu halten. Empfehlenswert sind 2 bis 3 Eier pro Woche – achten Sie vor allem auf die versteckte Form zum Beispiel in Eiernudeln, Sauce Hollandaise, Eierspeisen oder Mayonnaise.

Alternativen für die Figur

Nougateier, knuspriges Krokant, cremige Torten: Es geht auch figurfreundlicher, ohne dass der Oster-Genuss auf der Strecke bleibt. Sahne und Cremetorten lassen sich gegen zuckerreduzierte (z. B. mit Stevia oder Erythritol) Obstkuchen und -törtchen mit selbstgekochtem Vanillepudding tauschen. Zum Dessert schmeckt Obstsalat mit einer Kugel Eis oder Fruchtsorbet. Wählen Sie statt Mascarpone und Sahnequark fettreduzierten Frischkäse, kombiniert mit Magerquark.

Zum Glattrühren eignen sich Mineralwasser und etwas fettreduzierte Sahne wie alpro cuisine, Sahne mit 15 % Fett von Weihenstephan oder Rama Cremefine. So lässt sich auch gut ein Dip oder Aufstrich mit frischen Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch in der pikanten Variante zubereiten. Statt Sahne passt fettarme Milch oder Kokosmilch in Saucen sowie ein Klecks fettreduzierter Frischkäse oder Sahne. Dazu reichlich frisches Gemüse und Salat.

Pro Portion Fleisch oder Salatsauce reicht eine Ölmenge von einem Tee- (5 g) bis Esslöffel (10 g). Öl lässt sich prima dosieren und liefert dazu lebenswichtige Fettsäuren; diese sind wiederum gut gegen erhöhte LDL-Cholesterinwerte. Statt fettreicher Braten besser solche aus Putenfleisch im Bratschlauch zubereiten.

Oder wie wäre es mit Lamm-, Rinder- oder Schweinefilet oder Hähnchenbrust? Der fettreiche Klassiker unter den Saucen, die “Hollandaise”, kann ersetzt werden durch eine helle Sauce mit Halbfettbutter und fettreduzierter Sahne oder durch eine fruchtige Orangen- oder Currysauce.

Jetzt rausspazieren

Wer jetzt zu viele Nougateier oder Braten gegessen hat, muss nicht gleich tatenlos beobachten, wie er drastisch zunimmt: Dank Frühlingstemperaturen machen ein Spaziergang, eine Tour mit dem Rad oder eine Runde Walking mit Stöcken (oder ohne) richtig Spaß. Wie viele Kalorien Sie dabei verbrennen können, lesen Sie auf Seite 35in den Fitnesstipps. Denn während Bewegung wird ein mögliches Zuviel an Kalorien direkt wieder in Energie umgewandelt. Hilfreich ist auch, die Reste der Osterschlemmerei direkt einzufrieren.

Ihr Körper freut sich, wenn nach dem Fest bewusst ein paar Tage auf Alkohol verzichtet wird. Dazu Lebensmittel betont fettarm und ballaststoffreich auswählen.

Nach Ostern mehr Frisches

Wie wäre es mit frischen Suppen, Salaten und Gemüseaufläufen? Leckere Rezepte dazu finden Sie in jeder Ausgabe des Diabetes-Journals. Starten Sie nach Ostern direkt mit fruchtigem Müsli oder frischem Vollkornbrot in den Tag. Und am Abend gibt es einen großen, bunten Salat und dazu frisches Vollkornbrot – herrlich anders nach den Schlemmertagen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesunde und bewegte Ostertage. Genießen Sie ein paar kulinarische Leckereien, nutzen Sie die freien Tage für mehr Bewegung und freuen Sie sich auf die kommende wärmere Jahreszeit.


von Kirsten Metternich

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (4) Seite 74-77

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