So gelingt jede Sommerparty

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© Bernhard Kölsch - two4food.de
So gelingt jede Sommerparty

Das Sommer-Highlight, die Fußball-WM in Brasilien, ist schon wieder Geschichte – trotzdem gibt es genug Anlässe zum Feiern. Laue Nachmittage und Abende bieten sich für ein nettes Zusammentreffen mit Freunden und Familie an. Ob in kleiner oder großer Runde: mit unseren Tipps wird Ihre Party zum Erfolg … ohne dass Sie nur in der Küche stehen und der gesellige Trubel an Ihnen vorbeigeht.

Bei neuen Rezepten besser vorher eine Generalprobe

Gut geplant ist halb gewonnen: So sollten Sie es angehen, wenn es um eine gelungene Party geht. Viele Köche möchten vor ihren Gästen glänzen und besonders raffinierte Leckereien anbieten. Wenig sinnvoll ist es, etwas Neues anzubieten, was Sie vorher noch nicht getestet haben. Stress ist programmiert!

Gefällt Ihnen ein Rezept, zum Beispiel aus unserer Rubrik, machen Sie eine Generalprobe – einfach einmal kochen und vorkosten. So sind Sie auf der sicheren Seite. Am besten ist eine Mischung aus Bewährtem oder einfachen Rezepten, gepaart mit ein paar Raffinessen.

Als Aperitif mal Tee-Cocktail?

Was immer gut ankommt, ist ein Aperitif. Es muss nicht immer Aperol Spritz oder Hugo sein: Auch Alkoholfreies kommt gut an – und kleine Gäste können mit anstoßen.

Wie wäre es mit einem Tee-Cocktail? Dazu Melissen- oder Pfefferminztee stark aufbrühen, abkühlen, einen Spritzer Flüssigsüßstoff dazu. Mit Mineralwasser auffüllen und einem Stück Limette garniert anbieten – völlig kalorien-, kohlenhydrat- und alkoholfrei … und herrlich erfrischend!

Oder statt Sangria einen losen Früchtetee kochen, abkühlen lassen; Äpfel, Pfirsiche und Aprikosen in mundgerechte Stücke schneiden, mit Light-Zitronenlimonade in ein Bowle-Gefäß gießen. Das lässt sich prima vorbereiten und ist mal etwas völlig anderes!

Kalte Suppen-Varianten für den Sommer

Gleiches gilt für Suppen: Im Sommer bieten sich kalte Varianten an wie Gazpacho, kalte Zucchinisuppe oder eine Fruchtkaltschale. Sie können einen Tag vorher zubereitet und kalt gelagert werden; kurz vor der Party einfach in eine große Terrine füllen, fertig.

Ganz gleich, ob es ein mehrgängiges Menü oder ein Buffet ist: Richten Sie kalte Speisen vorab auf Platten an. Stellen Sie Warmes auf Stövchen oder eine mobile Heizplatte. Dessert und Kuchen lassen sich meist am Vortag zubereiten. Je nach Dessertvariante haben Sie gleichzeitig die Sicherheit, dass alles gut gekühlt und geliert ist wie unsere Melonen-Erdbeer-Terrine mit Vanillesauce.

Speiseangebot: Wieviel darf’s denn sein?

Bei der Speiseplanung wird meist aus dem Vollen geschöpft, getreu dem Motto: “Lieber zu viel als zu wenig”. Doch bleiben Sie trotzdem realistisch: Heute wird nicht mehr so üppig geschlemmt wie früher. Je wärmer es ist, desto weniger schwere und fettreiche Speisen sollten Sie anbieten.

Ideal sind jetzt Tomaten-Mozzarella, Melone mit Schinken, Mangoscheiben mit Mozzarella, bunte Gemüsesalate, leichte Suppen, gebratenes, kaltes Fleisch, fruchtige Desserts, Obstspieße, Eis oder Sorbet.

Damit Sie nicht zu wenig kalkulieren und trotzdem nicht zu viele Reste übrig bleiben, mit denen man dann Nachbarschaft und Gäste versorgt, finden Sie in unserer Tabelle Hilfe zur Mengenkalkulation.

Und in Sachen Getränke?

Für einen Partyabend rechnen Sie pro Gast etwa einen halben bis einen Liter alkoholischer Getränke wie Wein, Sekt oder Bier; dazu jeweils mindestens eine Flasche Mineralwasser oder andere alkoholfreie Getränke. Viele Menschen achten auf ihre Linie: Sie freuen sich, wenn es beispielsweise Cola light oder zero gibt.

Pro Gast max. 1 Liter Alkoholisches + 1 Flasche Alkoholfreies

Sämtliche Light- und Zero-Limonaden können Sie auch bei Diabetes genießen. Denn sie sind nahezu kalorienfrei, haben keine Auswirkungen auf Blutzucker und Gewicht.

Alles muss kalt sein!

Je heißer der Tag ist, desto wichtiger ist es, dass alles erfrischend kalt ist. Perfekt eignet sich eine mit Eiswasser gefüllte Badewanne oder ein leer geräumter Kühlschrank. Auch eine mit Eiswasser gefüllte Zink- oder Wäschewanne macht das möglich. Umwickeln Sie Flaschen, die auf dem Tisch stehen, mit einer Kühlmanschette oder stellen Sie sie in einen Weinkühler.

Am besten kaufen Sie Getränke schon eine Woche vor der Party; Sie müssen auch nicht das Angebot einer kompletten Bar vorrätig haben: Ein bis zwei Weinsorten, Mineralwasser, ein bis zwei alkoholfreie Softgetränke, eines zum Beispiel als Light- oder Zero-Version, Bier und evtl. ein oder zwei Spirituosen reichen meist völlig aus.

Wichtig: Je wärmer es ist, desto mehr Wasser wird getrunken. Überlegen Sie auch, wie viele Gäste tatsächlich Alkohol trinken – und wer mit dem Auto kommt.

Party-Food kalkuliert figurfreundlich
Für Gäste soll es meist nur das Beste geben, und es wird sich kulinarisch so richtig ins Zeug gelegt. Da wird in reichlich Fett gebraten oder gar frittiert, Suppen und Desserts mit Sahne und Co veredelt. Desserts sind auch in kalorienfreundlicheren Versionen möglich, wie Sie in unseren aktuellen Rezepten sehen können.

Wie Salate und Co lecker und figurfreundlicher gelingen, finden Sie in Abbildung 2. Bei der Planung sind viele unsicher, wie viel Brot, Fleisch und Co pro Person kalkuliert werden sollten. Mit unseren Tipps kommen Sie gut über die Runden, ohne übermäßige Reste (Abb. 3).

Schlemmen und bewusst genießen

Auf einer Party wird meist mehr gegessen als üblich. Gemütliches Beisammensein, der lange Abend und Alkohol regen den Appetit an. Wenn es dann auch noch richtig gut schmeckt, greift man öfter zu als vielleicht gewollt. Bei Gemüse und Gemüsesalaten ist das kein Problem. Kniffliger wird es bei Kohlenhydrathaltigem wie Kartoffel- oder Nudelsalat, Brot, Dessert und Kuchen.

Salate

Wenn Sie die Salate selbst zubereiten, geben Sie mehr Gemüse dazu wie Paprika, Gurke, Essiggemüse. So fällt die jeweilige Portion etwas größer aus, ohne das Kohlenhydratkonto unnötig zu belasten. Grillen oder braten Sie Fleisch in Oliven- oder Rapsöl. Wird es vorab in einer Gewürzmarinade eingelegt, schmeckt es besonders aromatisch (Tipps dazu finden Sie im Sonderheft “Sommerleicht genießen”; lag dem Diabetes-Journal im Juni bei).

Partyfrikadellen

Für Partyfrikadellen nehmen Sie statt Paniermehl ein bis zwei Esslöffel Magerquark, das spart unnötige Kohlenhydrate. Lecker: gewürfelte Paprikastückchen oder in Essig eingelegte, rote Paprika klein schneiden und in den Hackfleischteig geben. Einen Stich Kräuterbutter zu den fertigen Frikadellen – wunderbar! Die können Sie gut mit Halbfettbutter selbst machen. Das spart Kalorien, ohne an Geschmack einzubüßen.

Dips und Salatsaucen

Sämtliche Dips und Salatsaucen können Sie ebenfalls schnell und einfach schon am Vortag zubereiten. Wählen Sie statt Sahne fettfreundlichere Produkte, fettarme Milch, Quark und Joghurt. Cremig werden Saucen zudem mit einem Schuss sprudeligem Mineralwasser. An Gewürzen sind frische Kräuter, Pfeffer, Chili, Tomatenmark, Senf, Curry, milder und scharfer Paprika, ein Spritzer Flüssigsüßstoff und eine Prise Salz passend.

Desserts und Kuchen

Selbst Desserts und Kuchen sind in kalorienfreundlicheren Versionen machbar. Leckere Anregungen finden Sie im aktuellen Rezeptteil. Und wenn es doch in puncto Schlemmen auf der Party mehr als gewollt wurde, sparen Sie an den Folgetagen ein paar Kalorien ein. Wer sich zusätzlich bewegt, tut Gewicht, Blutzucker und auch der Seele etwas richtig Gutes. In diesem Sinne wünschen wir eine gelungene und tolle Sommerparty.


von Kirsten Metternich

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (8) Seite 80-83

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