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Über den Wolken kann nicht nur Freiheit, sondern auch Angst grenzenlos sein. Etwa jeder Dritte steigt mit unguten Gefühlen in die Maschine. Psychologisch umzudenken hilft,künftig entspannter in die Luft zu gehen.
Flugangst-Experten zufolge haben die meisten der Betroffenen Angst vor dem Ausgeliefertsein, Abstürzen oder Turbulenzen. Weder Vermeidungsverhalten, Alkohol noch Beruhigungsmittel sind auf Dauer eine probate Lösung, um Ängste loszuwerden. Im Grunde ist Flugangst eine erlernte Angst, die mit Übung wieder verlernt werden kann. Autogenes Training, Atemübungen, Progressive Muskelan- und entspannung nach Jacobson oder Wahrnehmungsablenkung bieten Hilfe.
Wer erst in letzter Minute das Abfluggate erreicht, hat kaum noch die Möglichkeit, sich zu akklimatisieren. Deshalb: Mindestens anderthalb Stunden vorher im Wartebereich sein; jetzt können Sie alles entspannt erkunden, lesen oder Flugzeuge beim Starten und Landen beobachten. Übrigens: Die meisten Fluggesellschaften bieten heute frühzeitiges Einchecken per Internet oder Handy an.
Sie sitzen am Gate, die Nervosität steigt – ruhig bleiben. Spezielle Hör-CDs bieten brauchbare Hilfe, damit Sie alles rund ums Fliegen gut meistern (Flugangst überwinden von M. Gnida, Gabal-Verlag, Angstfrei fliegen von R. Krefting und A. Bayaz, Trias-Verlag, Begeistert fliegen von M. Pletzer, Blue Planet Media) .
Wem es etwas mulmig zumute ist, kann auch beim Gang in die Maschine der Stewardess sagen, dass er etwas ängstlich ist. Überlegen Sie vor dem Check-in, wo Sie lieber sitzen möchten: Gang oder Fenster? Je weiter Sie vorne sitzen, desto angenehmer. Normale Triebwerkgeräusche oder Bewegungen in der Luft werden im hinteren Maschinenteil meist stärker empfunden.
Los geht’s: Binnen 10 Minuten sind die Maschinen meist ganz oben. Auch wenn Sie sich gut fühlen – nutzen Sie die Zeit, damit das so bleibt. Progressive Muskelan- und -entspannung fördert die Durchblutung, beruhigt gleichzeitig Atmung und Herzschlag. Tragen Sie dazu beispielsweise Kopfhörer und folgen Sie den Anweisungen auf einer Hör-CD.
Wenn es brenzlig wird, hilft diese Atemübung: Entspannt hinsetzen, ruhig durch die Nase in den Bauch einatmen. Doppelt so lang mit leicht geöffnetem Mund ausatmen. Kleine Atempause machen und in diesem Rhythmus weiteratmen. Bei der Wahrnehmungsablenkung machen Sie sich zur Aufgabe, zum Beispiel alle gelben Dinge in der Umgebung zu suchen oder zu schauen, wer eine Brille trägt.
Üben Sie auch außerhalb des Flugzeugs, damit Sie diese Techniken im Ernstfall auf Knopfdruck beherrschen. Sinnvoll sind auch spezielle Seminare (www.skycair.de oder www.flugangst.de).
von Kirsten Metternich
Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2014; 63 (7) Seite 78-79
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