Novo Nordisk wird den Vertrieb von Insulin degludec (Tresiba) in Deutschland am 15. Januar 2016 einstellen.
Das Unternehmen hatte diesen Schritt bereits im Sommer dieses Jahres angekündigt, nachdem die Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband und Novo Nordisk über die Erstattung von Tresiba vor der Schiedsstelle gescheitert waren.
Konsequenzen aus AMNOG-Prozess
Der Marktrückzug wurde zunächst ausgesetzt, um eine sichere Umstellung der Patienten auf ein anderes Basalinsulin zu ermöglichen. Nach einer Verlängerung der Übergangsfrist auf insgesamt über sechs Monate zieht das Unternehmen jetzt die Konsequenzen aus dem AMNOG-Prozess für das Insulin.
Im Juni dieses Jahres waren die Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband und Novo Nordisk über die Erstattung von Tresiba gescheitert. Die angerufene Schiedsstelle war im Wesentlichen den Forderungen des GKV-Spitzenverbands gefolgt und hatte den künftigen Listenpreis von Tresiba auf die Höhe der Kosten einer Therapie mit Humaninsulin festgesetzt. Das Unternehmen hatte in der Folge angekündigt, den Vertrieb des lang wirksamen Basalinsulins in Deutschland Ende September einzustellen.
Novo Nordisk ruft Ärzte auf
Novo Nordisk ruft erneut alle Ärzte auf, Patienten, die derzeit noch Tresiba erhalten, auf eine alternative Therapie einzustellen. Medizinische Hinweise zur Umstellung finden sich auf www.novonordisk.de. Der Novo Nordisk Kundenservice ist werktags von 8-18 Uhr kostenfrei unter der Telefonnummer 0800-1115728 erreichbar.
Schnelle Rückkehr ausgeschlossen
Novo Nordisk prüft derzeit, ob und wann eine erneute Nutzenbewertung für Tresiba sinnvoll sein könnte. Eine schnelle Rückkehr des Basalinsulins auf den deutschen Markt hält das Unternehmen aber derzeit für ausgeschlossen.
Quelle: Novo Nordisk