Weitere Erkrankungen – nicht immer ist der Diabetes schuld!

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Weitere Erkrankungen – nicht immer ist der Diabetes schuld!

„Ah, Moment mal… haben Sie nicht auch Diabetes?“

Diese Worte haben wir Menschen mit Diabetes wahrscheinlich schon alle einmal in der Arztpraxis gehört. Jetzt kommt es darauf an, in welchem Zusammenhang dieser Satz gesprochen wird. Möchte der Arzt, oder die Ärztin, jetzt gründlich die gesundheitliche Gesamtsituation checken? – Dann ist das positiv.

Wenn die Diabeteserkrankung allerdings dazu dient, die Erklärung für alles zu sein, dann finde ich das nicht akzeptabel.

Quelle: Susanne Thiemann

Es werden jetzt keine „Fallbeispiele“ folgen nach dem Motto: „Welche Krankheiten können im Schatten des Diabetes auftreten – ohne erkannt zu werden?“

Mir geht es um die Frage, ob Menschen mit der Diagnose Diabetes generell Gefahr laufen, sofort in die „Diabetesschublade“ gesteckt zu werden.

Sag’ ich es – oder sag’ ich es nicht?

In den Arztpraxen, wo ich regelmäßig in Behandlung bin, wissen alle von meiner Diabeteserkrankung. Aber wenn z.B. der erste Termin in einer neuen Facharztpraxis ansteht, stellt sich die Frage, ob ich mich als Mensch mit Diabetes oute.

Meistens wird direkt in einem Patientenfragebogen abgefragt, welche Grunderkrankungen vorliegen. Da habe ich meine Diabetes-Typ-1-Erkrankung immer angegeben und alles sorgfältig ausgefüllt. Jedes Mal spannend ist dann der Erstkontakt mit dem Arzt oder der Ärztin. Dort entscheidet es sich, ob der Diabetes zum „Haupt- oder Nebendarsteller“ wird.

Es stimmt: Diabetes kann Begleit- und Folgeerkrankungen verursachen!

Wichtig und entscheidend ist es aber, rechtzeitig die Erkrankungen zu erkennen, die in keinem Zusammenhang zum Diabetes stehen.

Quelle: Susanne Thiemann

Man kann auch Flöhe und Läuse haben!

Die Redewendung „Man kann auch Flöhe und Läuse haben“ spiegelt die Tatsache wider, dass zu einer Ursache eine zweite Ursache hinzukommen kann.

Nicht immer ist der Diabetes schuld!
Aber es ist auch möglich, dass eine eigenständige, evtl. sogar schwere Erkrankung vorliegt – die mit der Diabeteserkrankung rein gar nichts zu tun hat.

Daher zählt bei einer Diagnose nicht nur das „Bekannte und Offensichtliche“, sondern der Blick auf unseren gesamten Körper und dessen Funktionen.

Diagnose-Pingpong

Sehr nervenaufreibend wird es, wenn verschiedene Facharztrichtungen beteiligt sind.
Es kann wegen der bekannten Diabetes-Diagnose passieren, dass man im „Pingpong-Verfahren“ zwischen den Fachrichtungen hin und her geschoben wird.

Die oft langen Wartezeiten auf Facharzttermine und die Ungewissheit, wie es dann weitergeht, sind eine zusätzliche Belastung.
Ich empfinde es als sehr hilfreich, einen Hausarzt zu haben, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und von dem ich Unterstützung erfahre.

Mir hilft eine gute Vorbereitung auf Arzttermine

  • vor einem Termin schreibe ich mir alle Dinge auf, die ich mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen möchte
  • den Zettel nehme ich dann zum Termin mit
  • soweit vorhanden, packe ich Labor- und Arztberichte ein
  • ich stelle Fragen
  • Diagnosen und Therapievorschläge lasse ich mir genau erklären
  • bei Therapien mit erheblichen Nebenwirkungen, oder gravierenden Risiken, treffe ich keine vorschnellen Entscheidungen
  • einige Entscheidungen treffe ich erst nach Rücksprache mit meinem Hausarzt oder, nachdem ich eine 2. Facharztmeinung habe
  • von Labor- und Arztberichten, Röntgen- und MRT-Aufnahmen lasse ich mir Kopien machen und bewahre diese zu Hause auf

Kennt Ihr weitere Tipps?

Welche Erfahrungen habt Ihr im Diagnose-Dschungel gemacht?


Bei der Frauenärztin: „Diabetes – was haben Sie denn falsch gemacht?“ – In  fachfremden Arztpraxen ist es nicht immer leicht, empathischen Umgang als Mensch mit Diabetes zu erfahren. Hier findet ihr Sonjas Erfahrungen dazu.

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