Wenn die Knochen brüchig werden

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Wenn die Knochen brüchig werden

Osteoporose ist eine Krankheit, die schleichend voranschreitet und oft lange nicht bemerkt wird. Auch eine Verbindung mit dem Diabetes weist die Osteoporose auf. Aber: Wer Bescheid weiß, kann viel tun, um vorzubeugen.

Die Knochenmasse und die Knochendichte nehmen ab, die Knochenstruktur wird zerstört – das ist Osteoporose, eine Krankheit, die auch als Knochenschwund bezeichnet wird. Eine Folge der Osteoporose ist, dass Knochen schon durch eine geringe Belastung oder durch einen an sich ungefährlichen Sturz brechen können.
Zunächst einmal ist es ganz normal, dass die Knochendichte mit dem Alter abnimmt. Bei Frauen geht das schneller als bei Männern – das hängt mit der hormonellen Umstellung durch die Wechseljahre zusammen. Aber auch Männer sind betroffen, wenn auch meist erst später.

Wie zeigt sich die Osteoporose?

Osteoporose ist eine Krankheit, die schleichend voranschreitet und oft viele Jahre nicht bemerkt wird. Einige erkennbare Symptome gibt es aber doch:

  • Rundrücken – vielleicht bemerken Familie und Freunde den runden Rücken sogar früher als der Betroffene selbst
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Mehr Falten an Bauch und Rücken – auch ein Zeichen dafür, dass sich der Rücken dauerhaft krümmt, weil die Knochen nicht mehr so stabil sind
  • Schmerzattacken im Rücken (Wirbelsäule), die aus dem Nichts auftreten
  • Abnahme der Körpergröße mit dem Alter

Wer hat ein besonders großes Risiko für Osteoporose?

Manche Menschen sind erblich vorbelastet – es lohnt sich also, zu ergründen, ob es schon Fälle von Osteoporose in der Familie gab. Auch durch nur leichte Belastung aufgetretene Brüche bei Familienmitgliedern können ein Zeichen dafür sein, dass derjenige an Osteoporose erkrankt war. Ein weiterer Risikofaktor ist, kurz gesagt, ein ungesunder Lebensstil mit einer kalziumarmen Ernährung, Rauchen und zu wenig Bewegung. Und: Auch Untergewicht (BMI unter 20) geht mit einem höheren Risiko für Osteoporose einher.

An der erblichen Vorbelastung lässt sich nichts ändern – am Lebensstil schon. Mehr über eine knochengesunde Ernährung erfahren Sie weiter unten.
Osteoporose kann nicht nur allein (Haupterkrankung, primäre Osteoporose), sondern auch als Folge von anderen Erkrankungen oder auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.

In Frage kommen als Grund für diese “sekundäre Osteoporose” z.B. Hormonstörungen und rheumatische Erkrankungen (ausführliche Liste hier). Wachsam sollte auch sein, wer über eine längere Zeit Cortisonpräparate einnimmt: Werden Medikamente mit Cortison länger als drei Monate genommen, sollte auf Osteoporose untersucht werden. Eine Untersuchungsmethode ist die Knochendichtemessung.

Detaillierte Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung von Osteoporose und bei Osteoporose erhalten Sie in einem der nächsten Diabetes-Journal-Newsletter.

Osteoporose und Diabetes – gibt es einen Zusammenhang?

Bei Menschen mit Diabetes zeigt sich eine höheres Risiko für Osteoporose. Durch Studien weiß man, dass bei Frauen mit Typ-1-Diabetes Schenkelhalsbrüche mit der Ursache Osteoporose sehr viel wahrscheinlicher sind als bei Frauen ohne Diabetes derselben Altersgruppe.
Grund dafür ist eine niedrigere Knochendichte bei Typ-1-Diabetikerinnen (etwa 10 Prozent niedriger als bei Frauen ohne Diabetes). Als Ursache dafür wird das Fehlen des Insulins vermutet, denn Insulin hat auch die Fähigkeit, die Knochenbildung anzuregen.
Auch Frauen mit Typ-2- Diabetes haben ein höheres Risiko für Knochenbrüche. Deshalb sollten sowohl bei Typ-1- wie auch bei Typ-2-Diabetikerinnen regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

Vorbeugen – mit einer kalziumreichen Ernährung und Bewegung

Im fortgeschrittenen Alter zehrt der Körper von der bis dahin aufgebauten Knochenmasse. Damit Knochen ihre Stabilität und Festigkeit behalten, brauchen sie aber ein Leben lang täglich Kalzium. Kalziumreich sind Milch und Milchprodukte, als Alternative bieten sich Orangensaft mit Kalziumzusatz und mit Kalzium angereicherte Sojaprodukte an.

Wer Brausetabletten mit Kalzium nutzt, sollte prüfen, ob er damit nicht die tolerierbare Gesamtmenge (für Erwachsene: 2500 mg Kalzium am Tag) überschreitet – denn wer mehr als 2500 mg Kalzium täglich zu sich nimmt, steigert sein Risiko für schädliche Nebenwirkungen wie Herzkrankheit und Prostatakrebs.
Wichtig ist auch, sich ausreichend im Freien zu bewegen, denn durch die Sonneneinstrahlung bildet unser Körper Vitamin D, das für den Knochenstoffwechsel wichtig ist. Vitamin D sorgt auch dafür, dass Kalzium leichter in die Knochen eingelagert wird. Während der dunklen Jahreszeit kann außerdem die Einnahme von z. B. Vitamin-D-Tabletten günstig sein.

Weitere Informationen

Eine sehr gute Informationsquelle ist die Seite www.aktiongesundeknochen.at. Hier finden Sie auch einen Link zu einer App, mit der Sie Ihre tägliche Kalziumzufuhr überblicken können.


Kontakt: Redaktion diabetes-online.de
Diabetes-Journal, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail: redaktion@diabetes-online.de

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