Zitronen und Limetten

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© Bernhard Kölsch
Zitronen und Limetten

Wussten Sie, dass jeder Durchschnittsdeutsche etwa zwei Kilo Zitronen verbraucht? Wir scheinen also ganz schön viel Saures zu brauchen, um lustig zu werden. Sehr erfrischend sind Zitronen und Limetten auf jeden Fall – lesen Sie hier mehr darüber.

300 v. Chr. kamen erste Zitrusfrüchte nach Europa

Zitronenbäume sind wunderschön und riechen herrlich. Sie mögen es warm und wachsen und gedeihen im gemäßigten mediterranen Klima das ganze Jahr über. Die immergrünen Bäume können blühen und gleichzeitig Früchte tragen.

Eine der ältesten Zitronensorten ist die Zedratzitrone, die ursprünglich aus Nordostindien stammt und etwa 300 v. Chr. als erste Zitrusfrucht in den Mittelmeerraum kam. In der Antike schätzte man sie als Parfümgrundstoff und nutzte sie, um Motten abzuwehren.

Die Zedratzzitrone hat eine sehr dicke, weiße Innenschale und sehr wenig Fruchtfleisch. Die Innenschale wird z.B. für die Herstellung von Zitronat genutzt, das durch den Zuckeranteil Kohlenhydrate enthält. Zitronen in unbearbeiteter Form müssen aber nicht als BE/KE angerechnet werden. Im Schnitt enthalten 300 g Zitrone eine BE/KE. Doch wer isst schon so viel von der sauren Frucht auf einmal?

Verschiedene Zitronensorten für verschiedene Zwecke

Die vier bekanntesten Zitronensorten sind Verdelli, Verna, Eureka und Primofiori. Von Juni bis September werden Verdellizitronen geerntet. Von Oktober bis Februar hat die besonders saftreiche Primofiori eine feine Säure – perfekt für Desserts und zum Backen.

Eine der wichtigsten Sorten in Europa ist die Verna. Sie ist länglich und läuft spitz zu, hat besonders wenige Kerne und passt gut in Fruchtsalate oder Fleischgerichte. Dabei ist ihr Säuregehalt recht gering. Kernlos ist die Sorte Eureka; ihr wundervolles Aroma passt sich allen Speisen perfekt an. Übrigens stammen über 80 Prozent unserer Zitronen aus Italien.

Auch Biozitronen besser waschen

Zitronen sind in der Regel chemisch behandelt; dazu verwendet man häufig TBZ (Thiabendazol). Auch wenn die Schale nicht verwendet wird, hat man durch den Kontakt mit der Frucht Rückstände dieser Chemikalie an den Händen.

Besser sind unbehandelte Zitronen, die meist als Biozitronen angeboten werden. Ungespritzte Zitronen sollten aber auch vor Gebrauch heiß abgewaschen und gründlich abgerieben werden, dann lässt sich die Schale prima zum Kochen und Backen verwenden.

Gut für die Haut und bei Zahnfleischbluten

Unreine Haut wird erfrischt durch eine Zitronen-Joghurt-Maske. Dafür fünf Esslöffeln Naturjoghurt mit einem Esslöffel Olivenöl und dem Saft einer halben Zitrone verrühren und auf die Haut auftragen, etwa 20 Minuten einwirken lassen, dann abnehmen.

Punktuell kann Zitronensaft auch bei Zahnfleischbluten helfen. Dabei den Saft sparsam auftragen, damit der Zahnschmelz nicht angegriffen wird. Selbst Haare lassen sich mit Zitronensaft aufhellen; deshalb werden Zitronenextrakte gern in Blond-Shampoos verwendet.

Lecker-zitronige Kräuter

Nicht nur Zitrone schmeckt nach Zitrone – auch einige Kräuter tragen Zitronenaroma in sich:

Zitronenmelisse kommt aus dem Vorderen Orient und ist bei uns sehr beliebt in Desserts und Getränken. Die Blätter verströmen ein wunderbar zitroniges Aroma. Probieren Sie doch einmal ein frisches Getränk aus 200 ml kalorienarmer Zitronenlimonade, etwas gestoßenem Eis, ein paar Zitronenmelisseblättern und zwei bis drei Zitronen- oder Limettenspalten. Herrlich erfrischend und nahezu kalorienfrei.

Zitronengras ist aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken. Die harten Stängel werden meist mitgekocht und dann ähnlich wie Lorbeerblätter wieder aus der Speise genommen. Alternativ können Sie auch pulverisiertes Zitronengras verwenden.

Zitronenthymian gehört zur Familie des Garten- und Feldthymiane, schmeckt jedoch zitroniger. Er passt wunderbar zu Fisch- und Geflügelgerichten.

Koriander schmeckt herrlich in asiatischen Gerichten, zu winterlichen Gemüsen, Karotten und Kartoffeln. Werden die petersilienähnlichen Blättchen zerrieben, entfaltet sich ihr zitroniger Duft.

Limetten: die grünen Schwestern der Zitrone

Hierzulande sind Limetten eher als Mix- oder Cocktailzitrone bekannt. Die kleinen, grünen, hocharomatischen Früchte sind bedeutend saftiger als Zitronen. Deshalb werden sie auch gern im brasilianischen Nationalcocktail, dem Caipirinha, verwendet. Der würde mit Zitronen nur halb so gut schmecken; in vielen Gerichten sind Zitronen und Limetten aber problemlos austauschbar. Limetten liefern zwar weniger Vitamin C als ihre gelben Verwandten, dafür aber mehr Kalzium, Kalium und Phosphat.

Übrigens: Ist in einem exotischen Rezept von einer Limone die Rede, handelt es sich meist um eine Limette, bei europäischen Rezepten gilt die Bezeichnung eher der Zitrone.
Und ein tolles Rezept mit Zitronen/Limetten finden Sie hier: Fettuccine in Zitronensauce


von Kirsten Metternich

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