Depression: Menschen mit Diabetes leiden häufig unter Krankheitslast

2 Minuten

© HP_Photo - Fotolia
Depression: Menschen mit Diabetes leiden häufig unter Krankheitslast

Etwa zwölf Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden an einer klinischen Depression; weitere 18 Prozent sind aufgrund depressiver Stimmungen, zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Traurigkeit, belastet. Fragen rund um das Thema „Diabetes und Depression“ beantwortet Dipl.-Psych. Dr. phil. Berthold Maier am 29. November 2018 im Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Vielen Menschen schlagen die dunklen und trüben Herbsttage auf das Gemüt. Bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes kann aber auch eine Depression der Grund für die Niedergeschlagenheit sein. Dies liegt vor allem dann nahe, wenn Symptome wie Traurigkeit, Interessenverlust und Antriebslosigkeit nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen oder sogar Monate andauern.

Der Druck des Diabetes-Managements kann sehr belastend sein

„Bei Menschen mit Diabetes kommen Depressionen doppelt so häufig vor wie bei stoffwechselgesunden Menschen“, erklärt Diplom-Psychologe Dr. phil. Berthold Maier vom Diabetes Zentrum Mergentheim in Bad Mergentheim. Etwa zwölf Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden an einer klinischen Depression; weitere 18 Prozent sind aufgrund depressiver Stimmungen, zum Beispiel Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit oder Traurigkeit, belastet.

„Der täglich notwendige Aufwand, den Diabetespatienten ein Leben lang betreiben müssen, um für eine gute Stoffwechseleinstellung zu sorgen, erfordert große Disziplin und Motivation. Dieser Druck kann auf Dauer sehr belastend sein.“ Auch Stress in anderen Lebensbereichen und das soziale Umfeld beeinflussen, wie sehr die Krankheit als belastend empfunden wird.

Depressionen äußern sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise

Als Folge können sich Depressionen entwickeln. Sie äußern sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise, so der Psychologe: „Neben tiefer Niedergeschlagenheit, Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter Angstgefühlen sowie Schlafstörungen oder körperlichen Schmerzen.“ Daher sei es wichtig, sowohl eine erhöhte Depressivität als auch eine Depression früh zu erkennen und zu behandeln.

Rechtzeitig festgestellt, seien Depressionen gut behandelbar, betont Maier: „Dabei kommen Antidepressiva, eine Verhaltenstherapie oder eine Kombination aus beidem zum Einsatz.“ Die Verhaltenstherapie helfe Betroffenen, ihre Erkrankung besser zu akzeptieren und das Selbstmanagement der Diabetestherapie zu verbessern.

Symptome einer Depression nicht tabuisieren, sondern Hilfe suchen!

Vielen Betroffenen fällt es jedoch schwer, offen mit diesem Thema umzugehen. Maier rät Diabetespatienten, Symptome einer Depression nicht zu tabuisieren, sondern mit ihrem Hausarzt oder Diabetologen darüber zu sprechen. Antworten auf Fragen zu diesem Thema gibt Diplom-Psychologe Dr. phil. Berthold Maier am Donnerstag, 29. November 2018 im Expertenchat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Experten-Chat von diabetesDE zum Thema „Diabetes und Depression“ mit Diplom-Psychologe Dr. phil. Berthold Maier:
Donnerstag, 29. November 2018, von 17 bis 19 Uhr

Fragen können schon ab sofort auf www.diabetesde.org eingesendet werden.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Ähnliche Beiträge

Lea Raak im Interview: Durch Community zurück ins Leben

Lea Raak lebt seit dem Jahr 2011 mit einem Typ-1-Diabetes. Viele Fragen taten sich nach der Diagnose auf – und eine gewisse Verzweiflung. Die Community hat ihr zurück ins Leben geholfen: „Ich tue mein Bestes und alles andere kommt, wie es kommt.“

11 Minuten

#dedoc° voices meet DDG: die Patienten-Perspektive beim Diabetes Kongress

Im zweiten Teil der Berichte der #dedoc° voices vom diesjährigen Diabetes Kongress kommen weitere Menschen mit Diabetes zu Wort, die im Mai die Fachtagung in Berlin besucht haben, um ihre Perspektive einzubringen.

9 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert