Diabetes im Alltag – Tipps für Eltern

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Diabetes im Alltag – Tipps für Eltern

Experten raten, dass idealerweise beide Elternteile gemeinsam mit ihrem Kind an der ersten Schulung teilnehmen sollten. Wie das organisatorisch gelingt, wird in einer Broschüre der Deutschen Diabetes-Stiftung für Eltern von Kindern mit Diabetes beschrieben.

Die Diagnose Typ-1-Diabetes bei ihrem Kind ist für Eltern immer ein Schock. Zudem muss jetzt viel bedacht und organisiert werden. Trotzdem sollten unbedingt beide Elternteile gemeinsam mit ihrem Kind an der ersten Schulung teilnehmen. Ob die Eltern mit in die Klinik aufgenommen werden können, wie es um die Kostenübernahme bestellt ist und wie z. B. unbezahlter Urlaub genommen werden kann, um teilnehmen zu können, wird ausführlich beschrieben in der Broschüre der Deutschen Diabetes-Stiftung für Eltern von Kindern mit Diabetes.

Gemeinsames Projekt: Diabetes

Familien sollten versuchen, den Diabetes des Kindes als gemeinsames Projekt zu begreifen. Dazu gehört auch, dass die Eltern gegenüber dem Kind mit einer Stimme sprechen, sich über die Regeln einig sind und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Kennen sich beide mit der Diabetestherapie ihres Kindes aus, hat das einige Vorteile:

  • Die Familie ist flexibler und kann sich – besonders, wenn es noch Geschwisterkinder gibt – für Unternehmungen auch einmal aufteilen, weil nicht nur ein Elternteil für den Diabetes „zuständig“ ist.
  • Die Elternteile können beide ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Diabetesbehandlung ihres Kindes einbringen – das kann vor vorschnellen Handlungen (z. B. schnell viel Traubenzucker oder schnell viel Insulin geben) schützen.
  • Können sich beide kümmern, schützt das vor Überforderung, macht den Alltag entspannter – und wirkt sich auch positiv auf die Partnerschaft aus: Das Projekt Diabetes wird gemeinsam gestemmt.

Was ist zu beachten, wenn sich nur ein Elternteil kümmert?

Ein Kind mit Diabetes zu betreuen, kostet auch Zeit. Deshalb reduziert oft ein Elternteil seine Arbeitszeit. Hier muss jede Familie ihren eigenen Weg finden. Welche Lösung bevorzugt wird, ist oft auch eine finanzielle Frage.

  • Kümmert sich ein Elternteil vorrangig um das Kind mit Diabetes, sollte der Elternteil, der weniger in das Diabetesmanagement eingebunden ist, möglichst genug über den Diabetes wissen, um z. B. auch einmal ein Wochenende allein mit dem Kind verbringen zu können.
  • Werden vom Diabetesteam Telemedizin-Termine angeboten, kann es auch für den weniger involvierten Elternteil einfacher sein, daran teilzunehmen als an den Präsenzterminen in der Ambulanz.
  • Das Wichtigste zum Schluss: Lesen Sie beide zusammen die Sensordaten Ihres Kindes aus, überlegen Sie, was Sie daraus für den Alltag lernen können und welche Fragen Sie beim nächsten Termin an das Diabetesteam Ihres Kindes haben.

von Redaktion Diabetes-Eltern-Journal
Kirchheim-Verlag,
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14,
55130 Mainz,
E-Mail: redaktion@diabetes-online.de

Erschienen in: Diabetes-Eltern-Journal, 2021; 12 (4) Seite 31

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