Fast Food – Entdeckungstour durchs Land des schnellen Essens

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Fast Food – Entdeckungstour durchs Land des schnellen Essens

Noch nie war das Angebot, schnell etwas zu essen, größer als heute. Das scheint praktisch, ist aber oft reich an Fett, Kohlenhydraten und Kalorien. Wie bei sämtlichen Dingen aus der kulinarischen Welt sind auch hier Auswahl, Menge und Häufigkeit ausschlaggebend für die Gesundheit. Gehen Sie auf Entdeckungstour durchs Land des schnellen Essens.

Raten Sie mal, was das liebste Fast Food hierzulande ist? Bestimmt denken Sie, Currywurst mit Pommes, doch weit gefehlt. Die rangieren auf dem vierten Platz, kurz vor Bratwurst. An der Spitze steht Döner, gefolgt von Pizza und Burgern. Etwa alle zwei Tage essen Menschen hierzulande etwas außer Haus. Fragt man nach den Beweggründen, spielen Praktikabilität sowie Schnelligkeit eine Rolle – und natürlich auch der Geschmack.

Im Fast-Food-Land ist heute nichts mehr unmöglich

Ganz gleich, welche kulinarische Vorliebe jeder Einzelne hat: Im Fast-Food-Land ist heute nichts mehr unmöglich, so dass jeder auf seine Kosten kommt. Wer zu viel davon isst, bekommt irgendwann die Quittung: Übergewicht, erhöhte Leber-, Blutfett- oder Harnsäurewerte bis hin zu Veränderungen des Geschmacksempfindens. Übergewicht hat im Lauf der Zeit – auch durch die Zunahme an Fast-Food-Möglichkeiten – deutlich zugenommen.

So war es in den 1970er Jahren weitaus einfacher, sein Gewicht zu halten, als heute. Faktoren sind die ständige Verfügbarkeit und das verlockende Angebot, immer und überall etwas essen zu können. Denn es ist für viele nicht so einfach, auf Fast Food zu verzichten – vor allem, wenn nicht selbst gekocht wird und der Magen knurrt. Doch wie gut oder schlecht ist denn nun der heißgeliebte Döner oder das Pizzastück unterwegs?

Gyros und Döner: Liebe auf den ersten Biss

Gegrilltes Fleisch vom Rind, Kalb, Lamm oder Geflügel, ein knackiger Salat und würzige Joghurtsauce im warmen Fladenbrot: Läuft Ihnen beim Gedanken an Döner schon das Wasser im Mund zusammen? Hierzulande werden jedes Jahr damit rund 2 Mrd. Euro Umsatz gemacht – weit mehr, als Burger King und McDonalds zusammen schaffen, heißt es laut Angaben des Food Monitors. Und da liegt der Hund schon begraben:

Döner: komplette Mahlzeit

Döner Kebap ist eine komplette Mahlzeit und kein kleiner Snack für zwischendurch. Denn als solches wird er vor allem von Männern gern bewertet. Eine Portion Döner mit Fleisch enthält im Schnitt 600 Kilokalorien, 17 g Fett und 73 g Kohlenhydrate. Wenn schon, dann essen Sie ihn also am besten im Austausch zur Hauptmahlzeit und nicht als kleinen Snack zwischendurch. Wer es etwas energiefreundlicher wünscht, bestellt ihn mit mehr Salat und weniger Fleisch.

Döner öfter zwischendurch als kleinen Snack liegt im Fett- und Kohlenhydratgehalt eindeutig zu hoch und ist schlecht fürs Gewicht. Besser wäre es, das Fleisch mit Salat und beispielsweise Reis separat zu essen.

Neben Döner gibt es Griechenlands Pendant als Gyros. Ist der Energiegehalt von Gyros Pita ähnlich wie beim Döner, sieht das mit Tsatsiki und Fritten weit üppiger aus: Hier gibt es auf die Schnelle mal eben 855 Kilokalorien, 46 g Fett und 57 g Kohlenhydrate.

Wie wäre es zum Beispiel mit der figurfreundlichen und leckeren Version mit 465 Kilokalorien – probieren Sie das doch mal (siehe Rezepte)!

Dauerbrenner Pizza

Bunt belegt vom Italiener, tiefgekühlt aus dem Supermarkt oder fix und fertig vom Bäcker: Pizzavarianten gibt es wie Sand am Meer. Fertig belegte Teigplatten enthalten von allem reichlich: Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß. Eine Thunfischpizza wiegt im Schnitt 420 g, enthält 42 g Fett, was etwa 40 Prozent der 922 Kilokalorien ausmacht. Dazu gesellen sich 102 g Kohlenhydrate und 34 g Eiweiß. Etwas besser sieht es da schon bei der vegetarischen Variante aus: 734 Kilokalorien, die sich aus 26 g Fett, 93 g Kohlenhydraten und 32 g Eiweiß zusammensetzen.

Ganz gleich, ob mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch: Pizza ist eine echte Kalorien- und Kohlenhydratbombe. Nur: Verzichten will ein Pizza-Fan darauf sicher nicht. Alternativen wären beispielsweise Minipizza oder ein Pizzasnack: Sie sind etwa halb so schwer wie ihre großen Geschwister. Pizza selbst zu machen, ist gar nicht so knifflig – und auch sie lässt sich einfrieren. Wie wäre es mit der Variante aus unserem Rezeptteil mit 567 Kilokalorien und 38 g blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten?

Jetzt geht’s um die Wurst … mit Fritten

Curry- und Bratwurst: zwei Snacks, für die Deutschland weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist. Und als solche werden sie gern verputzt.Das kleine Schmankerl für zwischendurch enthält pro Currywurst ohne Sauce 414 Kilokalorien, die sich aus 38 g Fett und 18 gEiweiß zusammensetzen. Umgerechnet besteht die Wurst zu 83 Prozent aus Fett. Für die meisten gehören zur Wurst selbstverständlich Fritten. Eine Portion mit Ketchup summiert sich dabei auf 455 Kilokalorien, 22 g Fett und 56 gKohlenhydrate.

Beim nächsten Besuch der Imbissbude wäre als Alternative beispielsweise eine Wurst mit Krautsalat und einem Brötchen die etwas figurfreundlichere Variante. Allerdings können in einer 200-g-Portion fertigen Krautsalats bis zu 27 g Kohlenhydrate durch Zucker enthalten sein.

Ganz gleich, ob es nun italienisch, griechisch, türkisch, asiatisch oder klassisch deutsch ist: Als Fast Food sind die meisten Gerichte sehr energie-, fett- und kohlenhydratreich. Selbst bei fertigen Feinkostsalaten kann einiges an Kohlenhydraten enthalten sein, auch wenn sie ohne fettreiche Mayonnaise auskommen.

Als Faustregel gilt: Bevorzugen Sie am besten unfrittierte Gerichte und bestellen Sie von vornherein kleinere Portionen an Fleisch, Brot, Pommes, Reis oder Teiggerichten. Wählen Sie dazu einen frischen Salat mit Tomaten, Gurken und Blattsalaten. Das macht zusätzlich satt und bringt Volumen auf den Teller. An Fast-Food-Tagen lohnt es sich außerdem, den Blutzucker öfter zu kontrollieren und eine Extrarunde Bewegung einzuplanen – gehen Sie also besser zu Fuß zum Imbiss, als mit dem Auto zu fahren.

Wenn Fast Food, dann besser so…

Die einen lieben es, andere machen einen großen Bogen um sämtliche Burger-Ketten. Doch Fast Food ist nicht nur Döner, Currywurst oder Chicken-Nuggets. Auch in der Bäckerei oder im hippen Café gibt es schnelle Gerichte. Klar ist es besser, selbst zu kochen. Wenn doch mal Fast Food in die Tüte kommt, bieten sich diese Alternativen an:

beim Türken oder Griechen

  • Döner mit weniger Fleisch und mehr Salat
  • Döner mit Geflügel statt rotem Fleisch
  • Döner oder Gyros ohne Brot, dafür mit Reis oder Dürüm (ähnlich wie ein Wrap)
  • Gyros mit Tsatsiki und Krautsalat, ohne Fritten

beim Italiener

  • Mini- oder Kinderpizza
  • Pizza mit jemandem teilen und einen gemischten Salat dazu essen
  • Pizza mit weniger Käse und ohne Fleisch bestellen
  • halbe oder Kinderportion Pasta mit Gemüse, Tomatensauce und Salat

im Burger-Restaurant

  • unpanierte und unfrittierte Gerichte auswählen
  • statt als Menü mit Pommes gegen Salat mit Vinaigrette tauschen
  • Burger gegen Wrap mit Salat tauschen
  • statt King-Size-Menüs normale Portionsgrößen wählen

im Schnellimbiss

  • Wurst mit Senf statt Ketchup und Mayonnaise
  • Pommes gegen ein Brötchen tauschen
  • fertige Feinkostsalate gegen Gewürzgurken oder Tomaten tauschen
  • gegrillte Hähnchen ohne Haut essen

im Asia-Imbiss

  • alle Gerichte ohne Panade bevorzugen
  • möglichst keine reinen Nudel- oder Reisgerichte wählen
  • statt Erdnuss- oder süß-saurer Sauce besser mit Sojasauce
  • Gerichte mit viel Gemüse und Tofu oder Hähnchen wählen


von Kirsten Metternich
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz,
Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0, Fax: (0 61 31) 9 60 70 90,
E-Mail: redaktion@diabetes-journal.de

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2017; 66 (4) Seite 72-76

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