Geschlechterspezifische Unterschiede auf DPP-4-Aktivität

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Geschlechterspezifische Unterschiede auf DPP-4-Aktivität

Ein deutsch-schwedisches Forscherteam hat in einer Untersuchung festgestellt, dass Schlafmangel bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Auswirkung auf die Aktivität des Enzyms DPP-4 hat.

Nach einer Nacht ohne Schlaf bilden Frauen mehr DPP-4. Die erhöhte Enzym-Produktion kann zu Übergewicht, Leberverfettung sowie zu einer Insulin-Unempfindlichkeit führen. Bei Männern hingegen sinkt die morgendliche Aktivität des Enzyms. Das zeigt eine gemeinsame Untersuchung der Universität Uppsala, Schweden, und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE), einem Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Die Ergebnisse wurden nun in „Diabetes Care“ veröffentlicht.

Schlafdefizit und DPP-4-Aktivität beeinflussen Adipositas- und Diabetes-Risiko

Wer zu wenig ruht oder schlecht schläft, hat ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Ähnliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat auch eine verstärkte Aktivität des Enzyms DPP-4, das wichtige Darmhormone des Zuckerstoffwechsels hemmt. Wird DPP-4 verstärkt gebildet und ins Blut abgegeben, kann das zu einer Körperfettzunahme, Fettleber sowie zu einer Insulin-Unempfindlichkeit führen. Das haben verschiedene Studien des DIfE gezeigt. Bislang war jedoch ungeklärt, ob Schlafmangel die Aktivität von DPP-4 beeinflusst.

Dieser Frage sind nun Forscherinnen und Forscher des DIfE und der Universität Uppsala nachgegangen. Sie haben die Aktivität von DDP-4 im Blut bei 13 Frauen und 12 Männern (Alter 18-28 Jahre) am Morgen nach einer normalen Nachtruhe (mit sieben Stunden Schlaf und mehr) oder einer Nacht ohne Schlaf gemessen. Dabei konnten sie deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen.

Durch Schlafmangel: DPP-4-Aktivität bei Frauen erhöht, bei Männern reduziert

„Nach einer schlaflosen Nacht nahm bei Frauen die Aktivität des zirkulierenden DPP-4 um etwa 14 Prozent zu. Anders sah es bei Männern aus. Hier sank die DPP-4-Aktivität um etwa 11 Prozent“, erläutert Christian Benedict, Senior-Autor und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Neurowissenschaften (Sleep and Chronobiology) der Universität Uppsala.

Die Autoren vermuten, dass mangelnder Schlaf bei Männern und Frauen über unterschiedliche Wege zu einer Stoffwechselerkrankung führen kann. „Obwohl reduziertes DPP-4 als eine günstige metabolische Reaktion von Männern auf Schlafverlust angesehen werden kann, ist zu beachten, dass chronisch schlechte Schlafmuster das Risiko für die Entwicklung von Stoffwechselerkrankungen (z.B. Fettleibigkeit) bei beiden Geschlechtern erhöhen”, sagt Heike Vogel, Co-Senior-Autorin der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie des DIfE.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD)

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