Gesundheit schützen – und das Klima

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Gesundheit schützen – und das Klima

Unsere Kolumnistin Jana Einser beklagt: Unsere Bequemlichkeit schadet unserer Gesundheit – und dem Klima! Denn in immer mehr Bereichen unseres Alltags setzen wir statt Muskelkraft auf Motorisierung und Automatisierung – mit negativen Folgen für uns und unsere Umwelt.

Klimawandel und Diabetes: Die haben nichts miteinander zu tun, oder? Genau: oder? Ich finde: Die Veränderung unseres Klimas und die starke Zunahme der Menschen mit Typ-2-Diabetes und der Menschen mit Typ-1-Diabetes und Übergewicht hängen ganz eng zusammen.

Warum verändert sich das Klima, warum werden die Menschen immer dicker? Weil immer mehr, was früher mit reiner Muskelkraft umgesetzt wurde, motorisiert und automatisiert wurde und immer noch wird. Dabei geht es nicht nur um berufliche Aktivitäten, sondern vor allem um Alltagsdinge.

Brauchen wir für kurze Strecken wirklich E-Scooter?

Als jetzt die E-Scooter zugelassen wurden, dachte ich nur: Was soll der Quatsch? Einige Meter, oder lassen Sie es gern auch ein bis zwei Kilometer sein, werden die meisten von uns problemlos zu Fuß gehen können.

Dabei haben sie sogar einen gesundheitlichen Vorteil: Sie verbrennen beim Gehen Kalorien und beugen so Übergewicht vor oder unterstützen ihre Gewichtsabnahme – und verbrauchen außerdem keine Ressourcen, von denen wir immer weniger zur Verfügung haben, und benutzen kein „Fahrzeug“, das zwar beim Fahren keine Schadstoffe produziert, aber bei der Herstellung wie jedes Elektrogerät nicht klimafreundlich ist und im Betrieb mit Strom aufgeladen werden muss.

Ganz davon abgesehen fördern sie, wie man schon nach so kurzer Zeit beobachten kann, die Rücksichtslosigkeit, weil viele fahren, wo sie nicht dürfen, und die Roller so abstellen, dass sie mitten im Weg stehen.

Doppelte Lösung: einfach wieder mehr zu Fuß gehen!

Auch E-Bikes sind aus meiner Sicht eine falsche Entwicklung. Die Produktion birgt die gleichen Probleme wie die der E-Scooter. Und wenn ich sehe, wie viele Menschen, die deutlich jünger sind als ich, damit unterwegs sind, frage ich mich, was aus der Fitness junger Menschen geworden ist und noch werden wird …

Natürlich gibt es Menschen, die aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen von der elektrischen Unterstützung profitieren, was auch prominente Diabetologen hervorheben – aber müssen dann gleich auch so viele andere diese Methode, die den körpereigenen Kalorienverbrauch reduziert, einsetzen?

Die Menschheit arbeitet kräftig daran, sich immer kränker zu machen und ihre Lebenswelt zu zerstören … Gehen wir einfach wieder mehr zu Fuß!



von Jana Einser

Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt in einer Diabetesklinik, Jana Einser hat schon seit Kindertagen Typ-1-Diabetes und Alex Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-Diabetes. Sie schreiben abwechselnd für diese Kolumne.


Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (10) Seite 92

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