Was wäre ein Frühstück ohne Brot oder Brötchen? Oder Pfannkuchen und Plätzchen ohne Mehl? Alternativen müssten her. Und die wollen immer mehr Menschen, denn sie lehnen Gluten ab. Nur warum?
“Ich vertrage kein Gluten”, hört man heute oft, wenn es in Kantine oder Restaurant ums Essen geht. Manchmal kann man sich nur wundern, dass der Kollege auf einmal alle Gerichte mit herkömmlichem Weizen, Dinkel oder Roggen kategorisch ablehnt.
Denn im Grunde sind Menschen mit einer Sprue oder Zöliakie nicht zu beneiden. Bei ihnen kann das im Weizen enthaltene Klebereiweiß infolge einer Autoimmunkrankheit zu schmerzenden und schweren Symptomen führen. Schleimhäute brennen und schwellen an, Haut rötet sich, es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und vermehrt zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Trend: anerzogene Glutenunverträglichkeit
Ein Trend bei Essen und Trinken ist neben veganem Lebensstil auch der freiwillige Verzicht auf Gluten oder Laktose. Schnell hat die Industrie reagiert: Kaum ein Drogerie- und Supermarkt, der keine glutenfreien Produkte anbietet – teurer im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln. Und geschmacklich ist vorgebackenes, eingeschweißtes Brot nicht mit frischem vergleichbar.
Viele essen dann einfach weniger und sind plötzlich der Ansicht, so leichter und besser abzunehmen. Der Grund: weniger gegessene Energie – und nicht die glutenfreien Erzeugnisse. Hinsichtlich des enthaltenen Zuckers in glutenfreiem Gebäck lohnt sich der Blick auf die Nährwerte: Denn anrechnungspflichtige Kohlenhydrate sind auch hier enthalten.
von Kirsten Metternich
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Erschienen in: Diabetes-Journal, 2015; 64 (8) Seite 44