Looper-Barcamp lebt von der Aktivität der Community

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Looper-Barcamp lebt von der Aktivität der Community

Persönlich und hautnah: Anfang März fand das #DiabetesBarcamp der Diabetes-Community Blood Sugar Lounge in Frankfurt statt. Die Freude und Begeisterung stand den rund 100 Teilnehmenden den ganzen Tag über ins Gesicht geschrieben. Zurück bleiben: Erkenntnisgewinne und Motivation rund um das Thema Loop – und die Gewissheit, mit dem Diabetes nicht allein zu sein. Denn: #WirSindViele!

Das wohlverdiente Wochenende kann man eigentlich auch ganz gemütlich daheim auf dem eigenen Sofa verbringen. Aber wenn das rote Sofa der Blood Sugar Lounge nach Frankfurt einlädt, dann macht sich die Diabetes-Community auf den Weg! Und so trudelten am Samstagmorgen rund 100 Menschen mit Diabetes in die memox-Workshop-Räume inmitten der Frankfurter Skyline ein. Viele Diabetes-Typen waren vertreten: Typ 1, Typ 2, Typ 3, aber auch Typ F wie Freundschaft und Familie und Typ B wie Beruf. Durch den Tag führte Moderatorin Anne Seubert, die die bunte Truppe gemeinsam mit Hanno Schorlemmer von der MedTriX Group sichtlich berührt willkommen hieß: So wertvoll digitale Angebote (nicht erst seit der Pandemie) sind – ein persönliches Treffen ist etwas ganz Besonderes. Alle Beteiligten konnten kaum abwarten, dass der Tag endlich losgeht.

© MedTriX GmbH | Anne Seubert nahm die Teilnehmenden mit in die Welt des Barcamps – und füllte mit ihnen gemeinsam den Stundenplan für den Tag.

Un-Konferenz oder Ad-Hoc-Nicht-Konferenz

Aber von vorne: Was ist ein Barcamp überhaupt? Das Veranstaltungsformat Barcamp wird auch als Un-Konferenz oder Ad-Hoc-Nicht-Konferenz bezeichnet. Jedes Barcamp hat ein übergeordnetes Thema, aber – und das ist die Besonderheit – kein vorab festgelegtes Programm. Dieses wird nämlich vor Ort von den Teilnehmenden selbst gestaltet. Warum eigentlich “Bar”-Camp? Der Begriff “Bar” stammt aus der IT-Sprache und bedeutet “Variable”.

Das Thema des Tages: #LoopYourLife

Das Barcamp stand ganz im Zeichen des Loops. Es ging also um Systeme zur automatisierten Insulin-Dosierung, auch bekannt als AID-Systeme oder (Hybrid-)Closed-Loop-Systeme. Viele Teilnehmende hatten sich schon vorab Gedanken gemacht, bei einigen sprudelten aber auch spontane Ideen. Schnell bildete sich eine Schlange derer, die eigene Themen für Workshops und Diskussionsrunden vorschlagen wollten. Der Stundenplan, der gerade noch vollkommen leer war, füllte sich im Handumdrehen mit spannenden Inhalten. Vier Runden in fünf Räumen ergaben 20 unterschiedliche Sessions, zwischen denen die Teilnehmenden nun wählen durften. Keine leichte Entscheidung!

© MedTriX GmbH | In den Pausen zwischen den Sessions wurde intensiv weiterdiskutiert.

Die Themen des Tages reichten von Sport und Ernährung über den Einstieg in Loop-Systeme bis hin zu Diskussionen über Perfektionismus und “die dunkle Seite des Loops”. Auch die verschiedensten Loop-Systeme, die mittlerweile in Deutschland erhältlich sind, wurden in Einzelgruppen diskutiert. Erfahrungswerte und hilfreiche Tipps wurden ausgetauscht, Ängste und Sorgen empathisch aufgefangen. Es gab Raum für technische und fachliche Diskussionen, aber auch für Emotionen – so etwa bei Gesprächen über Folgeerkrankungen und psychische Begleiterkrankungen des Diabetes.

Das Community-Gefühl: “Barcamp tut gut”

Für das leibliche Wohl (wie auch für Helfer bei Unterzuckerungen) war ausreichend gesorgt. Und so wurde auch in den Pausen fleißig weiterdiskutiert. Die Atmosphäre glich dabei regelrecht einem Familientreffen. Manche der Teilnehmenden kannten sich tatsächlich schon seit Jahren, doch andere waren ganz frisch dabei. Eine Teilnehmerin war erst vor vier Monaten mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert worden – und hatte schon ihren Weg in die Community gefunden. Eine andere war sogar aus Österreich angereist, um sich beim Barcamp auszutauschen.

Das Video zum Looper-Barcamp kann man sich auf der Seite des Diabetes-Ankers ansehen:

Zum Abschluss des Tages fanden sich alle wieder für ein “Wrap-up” zusammen und ließen das Barcamp Revue passieren. Es wurde aus den verschiedenen Sessions berichtet und Feedback zusammengetragen. “Ich kannte das Konzept Barcamp nicht, aber ich fand es richtig toll. Beim nächsten Mal bin ich garantiert wieder dabei”, hieß es von einer Teilnehmerin. “Barcamp tut gut”, fasste Moderatorin Anne Seubert zusammen.

Ein rundum gelungener Tag

Das Barcamp war ein rundum gelungener Tag – und zwar dank der fantastischen Community. Jedes Barcamp lebt von der aktiven Teilnahme, den Vorschlägen und den Beiträgen der Teilnehmenden. Und die nahmen das Angebot in vollem Umfang wahr! Unterstützt wurde das Barcamp von den Unternehmen Abbott und Ypsomed, ohne die dieser besondere Tag nicht möglich gewesen wäre. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste #DiabetesBarcamp!


Autorin:
Stephanie Haack

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2024; 72 (5) Seite 10-11

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