Tausendste Teilnehmerin am DDZ begrüßt

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Tausendste Teilnehmerin am DDZ begrüßt

Seit 10 Jahren läuft bundesweit die Deutsche-Diabetes-Studie. Am DDZ in Düsseldorf wurde nun die tausendste Studienteilnehmerin darin eingeschlossen. In der Untersuchung wird erforscht, wie sich der Diabetes im Laufe der Zeit verändert und welche Faktoren für die Entwicklung seiner Folgen verantwortlich sind.

Weltweit zählen Diabetes und seine Folgen zu den zehn häufigsten Todesursachen. Klinische Studien wie die multizentrische Deutsche Diabetes-Studie spielen zur Weiterentwicklung personalisierter Präventions- und Therapieansätze eine entscheidende Rolle. Sie funktionieren nur, wenn sich Betroffene beteiligen. Michaela Schwellnus aus Moers ist am DDZ die tausendste Studienteilnehmerin der Deutschen Diabetes-Studie. Bundesweit nehmen insgesamt bislang 1.520 Teilnehmer an der Studie teil.

Komplikationen zukünftig verhindern oder zumindest verzögern

„Mein Herzenswunsch ist, mehr über meinen kürzlich diagnostizierten Typ-1-Diabetes und all die Zusammenhänge zu erfahren“, sagt sie. Besonders schwer sei der 46-Jährigen gefallen, ihrer Tochter zu erklären, dass sie an Diabetes erkrankt sei. „Ich mache mir um die Langzeitschäden, die durch den Diabetes entstehen können, Sorgen. Meiner Tochter habe ich immer erzählt, dass ich 120 Jahre alt werde“, so Schwellnus weiter. „Durch die Studie erhalte ich umfassende Informationen, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und langfristig mit meinem Diabetes leben zu können“.

Bis heute sind molekulare Vorgänge in den Zellen bei Patienten mit Diabetes und die ursächlichen Mechanismen, die für langzeitige Schädigungen im Verlauf der Zeit auftreten nicht vollständig aufgeklärt. „Studienteilnehmer wie Frau Schwellnus sind uns wichtig. Sie helfen der Forschung weiter und profitieren auch selbst von der intensiven medizinischen Betreuung“, betont Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie.

Ziel dieser Multicenterstudie sei es, Risikogruppen zu identifizieren, um in der Zukunft Komplikationen zu verhindern oder zumindest zu verzögern, so Roden weiter.

Hinweise auf Nervenschäden bereits bei 7 Prozent der Neudiagnostizierten

Häufig ist die Diagnose zu Beginn der Erkrankung unklar, da nicht eindeutig ist, welcher Diabetes-Typ vorliegt. 95 Prozent der Betroffenen haben einen Typ-2-Diabetes. Bei ihnen liegt eine Störung der Insulinwirkung vor. Die Ausprägung der Insulinresistenz ist sehr variabel und daher für den Einzelnen relevant.

Ergebnisse der Deutschen Diabetes Studie zeigen, dass bereits bei sieben Prozent der Betroffenen mit neu-diagnostiziertem Diabetes erste Hinweise auf Nervenfunktionsstörungen vorliegen. Diese sehr frühen klinisch nicht fassbaren Nervenschädigungen sind mit einer Insulinresistenz assoziiert. Patientinnen und Patienten sollten daher sehr individuell betreut begleitet werden, um Folgeschäden frühzeitig zu verhindern.

Hintergründe zur Deutschen Diabetes-Studie (DDS)

Die Deutsche Diabetes-Studie (DDS) beobachtet Patienten mit einem neu-diagnostizierten Typ-1- oder Typ-2-Diabetes im ersten Jahr nach Diagnose über 10 Jahre hinweg. Ziel der Deutschen Diabetes-Studie ist es, frühe Marker für unterschiedliche Verlaufsformen des Diabetes zu identifizieren, um neue Behandlungskonzepte zu entwickeln und gezielt einsetzen zu können. So können frühzeitig auftretende Warnzeichen für spätere Komplikationen entdeckt und zugelassene Therapieverfahren parallel miteinander verglichen werden. Auch der Einfluss der Gene auf den Verlauf der Erkrankung wird mit dieser Studie untersucht.

Die Studie wird deutschlandweit an acht Standorten im Rahmen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) durchgeführt: Berlin/Potsdam, Dresden, Düsseldorf, Heidelberg, Leipzig, Lübeck, München und Tübingen.

Teilnehmer der Deutschen Diabetes-Studie erhalten kostenlos die Chance zur Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen wie Nerven-, Gefäß- und Netzhautschädigungen. Bei Interesse an der Studienteilnahme senden Sie bitte eine E-Mail an studien@dzd-ev.de
.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ)

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