Ziele setzen, Ziele erreichen

3 Minuten

Ziele setzen, Ziele erreichen

Sein Ziel kennen und das Ziel erreichen sind zwei verschiedene Dinge. Wie Sie erreichen können, was Sie sich vorgenommen haben – auch im Bereich Diabetes – lesen Sie hier.

Die Informationen in diesem Newsletter-Beitrag stammen aus einem Artikel, den der Diplom-Psychologe Berthold Maier für das Diabetes-Journal geschrieben hat. Maier arbeitet am Forschungsinstitut der Diabetes Akademie Bad Mergentheim (FIDAM).

Auch in der Behandlung des Diabetes begegnet Ihnen oft der Begriff Ziele. Sicherlich haben Sie mit Ihrem Arzt “Zielbereiche” für Ihren Blutzucker vor- und nach der Mahlzeit festgelegt. Wenn Sie einen Gesundheits-Pass Diabetes besitzen, sind Sie es gewohnt, mit dem Arzt “Jahresziele” zu vereinbaren – etwa zum angestrebten Blutzuckerlangzeitwert HbA1c oder zum Körpergewicht.

Aus der Psychologie ist bekannt, dass Menschen, die ehrgeizig und motiviert ein Vorhaben verfolgen, sich immer einem persönlichen Ziel verschrieben haben. Das Erreichen persönlicher Ziele im Umgang mit Ihrem Diabetes kann eine Quelle sein, aus der Sie immer wieder Kraft schöpfen können.

Sich ein Ziel setzen – das bringt doch nichts?!

Viele Menschen winken müde ab, wenn Sie aufgefordert werden, sich Ziele zu setzen: Sie erinnern sich an die guten Vorsätze zum neuen Jahr – die spätestens nach drei bis vier Wochen vertagt werden…bis zum nächsten Jahr! Wenn selbstgesteckte Ziele dazu führen, regelmäßig vergessen zu werden, scheint etwas falsch zu laufen. Wie schaffen Sie es, sich ein Ziel so zu setzen, dass Sie tatsächlich Ihr Verhalten danach ausrichten und Sie dieses Ziel auch erreichen?

10 Tipps: So fällt es Ihnen leichter, dranzubleiben und Ihr Ziel zu erreichen

  1. Finden Sie heraus, was Ihre Lebenswerte sind Was ist Ihnen im Leben besonders wichtig? Die Familie, der Arbeitsplatz, Attraktivität, ein Weltreise? Psychologen sprechen hier von Lebenswerten. Sie dienen als eine Art Kompass, die unser Handeln leiten und darüber entscheiden, wie wir unseren Alltag gestalten.
  2. Einen Schritt weiter denken Wie müssten Sie mit Ihrem Diabetes umgehen, um Ihren Lebenswerten gerecht zu werden? Wie gestalten Sie Ihre Therapie, um zum Beispiel ein glückliches Familienleben zu führen? Finden Sie Ziele in Ihrer Diabetesbehandlung, die Ihnen den Weg frei machen, das zu erreichen, was Ihnen im Leben besonders wichtig ist.
  3. Wer bestimmt über Sie? Vielleicht halten Sie sich nur deswegen an eine Therapieempfehlung, weil es Ihnen Ihr Arzt aufgetragen hat? Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden. Psychologen haben jedoch herausgefunden, dass Menschen ein Ziel in der Regel längerfristig und motivierter verfolgen, wenn sie sich das Ziel selbst ausgedacht und formuliert haben. Bestimmen Sie also selbst über Ihre Ziele!
  4. Motivieren Sie sich selbst Trauen Sie sich, sich von gutgemeinten Vorgaben für Ihre Diabetesbehandlung frei zu machen, von denen Sie nicht überzeugt sind und die nicht Ihren Wertvorstellungen entsprechen. Tüfteln Sie bei der Behandlung Ihres Diabetes an eigenen Zielen und Wegen, die stimmig sind mit dem, was Ihnen im Leben wichtig ist. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie Ihren Weg gehen können.
  5. Positiv formulieren statt vermeiden Dasselbe Vorhaben – z. B. mehr Bewegung – kann durch unterschiedliche Beweggründe motiviert sein. Wollen Sie durch das Mehr an Bewegung vermeiden, noch mehr zuzunehmen oder wollen Sie von Ihrem Partner für die regelmäßige Bewegung bewundert werden? Im ersten Fall sprechen Psychologen von einem Vermeidungsziel, im zweiten Fall von einem positiv formulierten Ziel. Menschen sind motivierter, wenn sie ihre Ziele positiv formulieren! Malen Sie sich also die Vorteile aus, die Sie durch das Erreichen eines Ziels haben werden!
  6. Konkrete Ziele formulieren Nehmen Sie sich konkrete Dinge vor: Wenn Sie sich gesünder ernähren möchten – wie sieht dann morgens Ihr Frühstück aus? Das sollten Sie sich überlegen.
  7. Kleine Schritte gehen Zerlegen Sie ein umfassendes Ziel in kleine Schritte, die Sie sofort umsetzen können. Sparen Sie nicht mit Details, wenn Sie einen Plan für Ihr Vorhaben schmieden. Je konkreter Sie Ihre Ziele formulieren, desto größer ist die Aussicht, dass Sie Ihrer Absicht auch Taten folgen lassen. Nebenbei tun Sie sich bei konkreten Zielen viel leichter, erste Erfolge zu registrieren.
  8. Das Ziel mit anderen teilen Sagen Sie einem Freund oder Familienmitglied, was Sie vorhaben – das macht einen Rückzieher unwahrscheinlicher! Sie können denjenigen sogar bitten, Sie immer wieder an Ihren Plan zu erinnern und nachzufragen.
  9. Ziele aufschreiben Es kann auch helfen, das Ziel aufzuschreiben, ebenso die einzelnen Schritte, mit denen Sie es erreichen möchten. So fühlen Sie sich stärker sich selbst verpflichtet.
  10. Sofort starten Neigen Sie auch dazu, wichtige Vorhaben grundsätzlich auf nächste Woche zu verschieben? Weil Sie dann weniger Stress, mehr Zeit und Energie haben? Fackeln Sie nicht lange: Fangen Sie am besten heute damit an – und genießen Sie die Zufriedenheit mit sich schon am Ende des heutigen Tages.

Oft ist es schwer, sich selbst zu motivieren, um wichtige Ziele zu erreichen. Helfen kann der Ratgeber “Diabetes akzeptieren und Motivation gewinnen”. Dieses Buch von Psychologe Achim Stenzel hilft Ihnen dabei, langfristig erfolgreich Ihren Diabetes zu akzeptieren und Motivation zu gewinnen.
Stenzel greift dafür auf die Diabetes-Akzeptanz- und Commitment-Therapie zurück, einer neuen Methode, die hier erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht wird. Die Methode wurde erfolgreich erprobt im Diabetes Zentrum Bad Mergentheim.

Diabetes akzeptieren und Motivation gewinnen
ISBN 978-3-87409-525-9
1. Auflage 2012
106 Seiten, broschiert
12,50 €


Mehr über das Buch und eine Bestellmöglichkeit finden Sie hier
.


von Redaktion Diabetes-Journal
Kirchheim-Verlag, Kaiserstraße 41, 55116 Mainz, Tel.: (0 61 31) 9 60 70 0,
Fax: (0 61 31) 9 60 70 90, E-Mail:redaktion@diabetes-journal.de

Ähnliche Beiträge

Lea Raak im Interview: Durch Community zurück ins Leben

Lea Raak lebt seit dem Jahr 2011 mit einem Typ-1-Diabetes. Viele Fragen taten sich nach der Diagnose auf – und eine gewisse Verzweiflung. Die Community hat ihr zurück ins Leben geholfen: „Ich tue mein Bestes und alles andere kommt, wie es kommt.“

11 Minuten

#dedoc° voices meet DDG: die Patienten-Perspektive beim Diabetes Kongress

Im zweiten Teil der Berichte der #dedoc° voices vom diesjährigen Diabetes Kongress kommen weitere Menschen mit Diabetes zu Wort, die im Mai die Fachtagung in Berlin besucht haben, um ihre Perspektive einzubringen.

9 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Werde Teil unserer Community

Community-Frage

Mit wem redest du über deinen Diabetes?

Die Antworten auf die Community-Frage werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Bitte achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Push-Benachrichtigungen

notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert
notification icon
Aktiviere Benachrichtigungen auf dieser Seite, um auf dem laufenden zu bleiben, wenn dir Personen schreiben und auf deine Aktivitäten antworten.
notification icon
Du hast die Benachrichtigungen für diese Seite aktiviert