Wenn Pumpe und Sensor für Verwirrung sorgen – Nadjas Top 5

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Wenn Pumpe und Sensor für Verwirrung sorgen – Nadjas Top 5

Die moderne Medizin macht einem Diabetiker das Leben weitaus leichter als früher: Seit es Pumpe und Glukosesensor gibt, kann man auf lästiges Spritzenaufziehen, Bolusberechnung und Fingerpiksen verzichten, wenn man das möchte.

Der Vorteil an der altbekannten Spritz- und Messmethode ist jedoch: Man kann es im Geheimen machen, so dass es niemand mitbekommt.

Das fällt mit Pumpe oder mylife OmniPod und FreeStyle-Libre-Sensor doch schon erheblich schwerer, denn irgendwie ist eines der beiden Geräte immer sichtbar. Beim FreeStyle-Libre-Sensor gibt es nicht viele Alternativen, der muss laut Hersteller an den Arm. Bei der Patch-Pumpe kann man schon variieren, wobei sehr viele Diabetiker auch eine Stelle am Arm bevorzugen. Meine hängt am Unterschenkel, weil sie bei mir dort am besten hält und bei Außentemperaturen unter 20 Grad versteckt bleibt.

Meine Top 5 der merkwürdigen Interpretationen

Sind der Sensor und/oder die Patch-Pumpe zu sehen, schaut der höfliche Nicht-Diabetiker einfach kurz hin oder fragt nett nach, um was es sich denn da an Arm/Bein/Hüfte/Bauch handelt. Aber es gibt auch vermeintlich witzige oder unwissende Menschen, die der Meinung sind, man müsse das gesehene Gerät lächerlich machen oder totinterpretieren, um was es sich dabei handelt. Hier sind meine persönlichen Top 5 der „Interpretationen einer Pumpe/eines Sensors“ – und all diese „Erklärungsversuche“ habe ich auch wirklich so zu hören bekommen.

Platz 5: die Bombe

„Sind deine Eltern Terroristen“ – „Warum? Weil sie die Sterne geklaut und in meinen Augen versteckt haben?! Schlechte Anmache!“ – „Nein, weil du ’ne Bombe am Arm trägst.“ Auch wenn der junge Mann damals nicht mein Typ war, musste ich doch lachen, und bis meine beste Freundin kam und mich zum Rauchen mitgezerrt hat, haben wir auch ein nettes Gespräch geführt.

Quelle: Pixabay

Umso weniger schön wird es, wenn man vor einer Sicherheitskontrolle am Flughafen oder bei Gericht steht und das Gegenüber ist sich wirklich nicht sicher, ob in dem Kästchen Sprengstoff ist. Nachdem der Sicherheitsbeamte 2015 am Flughafen in Hurghada (Ägypten) schon ganz nervös rumgestikuliert und an meiner Patch-Pumpe rumgefummelt, mich glücklicherweise aber irgendwann durchgewunken hat, betrete ich keinen Flughafen mehr ohne ärztliches Attest. Damit geht’s definitiv schneller und ohne böse Überraschungen.

Platz 4: der Schrittzähler

Zugegeben: Würde ich als Laie ein weißes Kästchen am Bein einer anderen Person angeklebt sehen, wäre auch meine erste Vermutung, dass es sich um eine Art Schrittzähler handelt. Mit Fortschritt der Technik und den ganzen Pseudo-Healthy-Grünkohl-Smoothies schlürfenden Hobby-Leistungssportlern mit ihren Smartwatches und Fitness-Apps ist es schwer, einen Überblick zu haben, welches Gadget momentan in ist. Also warum dann nicht auch ein Schrittzähler zum Ankleben ans Bein?!

Quelle: Pixabay

Platz 3: das Nikotin-Pflaster

Diesmal ging es ausnahmsweise um den FreeStyle-Libre-Sensor am Arm. Mit der Antwort „Nee, nee, das ist ein Glukose-Sensor“ sind aber auch die meisten ein bisschen überfordert. Oft kommt man halt nicht um eine mehr oder minder ausführliche Erklärung herum.

Quelle: Pixabay

Platz 2: das 3-D-Tattoo

Als Bedienung erlebt man so einiges, und im Disko-Betrieb gewöhnt man sich schnell an (stark) alkoholisierte Gäste. Mehr Alkohol = weniger Hemmungen, und ich möchte behaupten, dass ich in drei Jahren Bedienen in der Disko fast alles erlebt habe.

Die Krönung war jedoch ein männlicher Gast, der bis in die frühen Morgenstunden kräftig am Feiern und Trinken war. Als ich ihm seinen bestimmt schon fünften Gin Tonic an diesem Abend hinstellte, meinte er plötzlich zu mir: „Dein Tattoo am Bein sieht übrigens voll realistisch aus, fast wie echt. Was stellt das überhaupt dar?“

Quelle: Pixabay

 

Platz 1: das NSA-Überwachungsgerät/die Fußfessel

„Werden sie von der NSA überwacht? Müssen wir jetzt aufpassen, was wir reden? Oder ist das nur eine Fußfessel?“, so ein Gast zu mir im Sommer beim Bedienen im Biergarten. Bei 28 Grad ist es schwierig, als Servicekraft im Außenbetrieb passende Klamotten zu finden. Keine zu kurzen Hosen (denn wir sind ja in einem Restaurant und nicht in einem Sportstudio oder am Strand), keine Röcke (denn wehe, man bückt sich mal), nicht zu lang, weil es sonst zu warm wird, keine Kleider (gleiches Problem wie mit einem Rock) … Irgendwann kommt man auf den Kompromiss, eine ¾ lange Hose oder Bermuda-Shorts zu tragen.

Quelle: Pixabay

In meinem Fall sieht man dann wieder die Patch-Pumpe am Bein. Inzwischen habe ich mich an fragende Blicke gewöhnt und auch daran, dass ich das eine oder andere Mal darauf angesprochen werde. Auch wenn das Erklären beim zehnten Mal lästig wird, versuche ich doch, so freundlich und knapp wie möglich zu erklären, was da an meinem Unterschenkel hängt. Die oben genannte Frage hat mich damals jedoch ein bisschen angefressen. Wahrscheinlich lag es daran, dass er vermutet hatte, dass ich ein Knacki bin, oder mich zumindest scherzhaft damit verglichen hat, vielleicht lag es auch einfach am stressigen Arbeitsbetrieb oder den Temperaturen. Auf jeden Fall habe ich eine coole Miene aufgesetzt und geantwortet: „Keine Angst, das liegt nur daran, dass ich schwerbehindert bin.“ Gespräch beendet.

So, ihr Lieben, ich würde mich sehr über ein Feedback von euch freuen und gerne hören, mit was eure Pumpe/euer Sensor schon verwechselt worden ist und wie ihr reagiert habt. Vielleicht kann man noch was lernen 😉

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  • carogo postete ein Update vor 1 Tag, 8 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen

    hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • mayhe antwortete vor 3 Wochen

      Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

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