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Dianiño ist oftmals die Feuerwehr, wenn es um die Unterstützung von Familien und Kindern mit Typ-1-Diabetes geht. Wenn es schwierig wird, ist Hilfe oft nur sehr schwer zu bekommen. Nicht immer hilft die Versorgung durch die Krankenkasse. In solchen Fällen geht Dianiño direkt in die Familien und hilft genau dort, wo die Hilfe benötigt wird. Mehr als 300 ehrenamtliche Dianiño-Nannies stehen hierzu deutschlandweit zur Verfügung.
Anke ist eine von mehr als 300 ehrenamtlichen Dianiño-Nannies, die deutschlandweit Familien zur Verfügung stehen. Sie gibt uns einen kurzen Einblick in ihre Arbeit als Dianiño-Nanny und warum sie sich so sehr für die Kinderstiftung engagiert:
In unserer Kinderklinik in Offenburg hatte mich eine Kinderärztin angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, der Stiftung Dianiño beizutreten. Sie war über einen Flyer auf Dianiño aufmerksam geworden. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt zwei Kinder in unserer Klinik, die dringend nach ihrer Entlassung Unterstützung zuhause brauchten.
Ich hatte Lust darauf, mal was Neues zu machen. Die Stiftung interessierte mich sehr. Ich sah darin eine Möglichkeit, Kindern mit Diabetes eine Unterstützung zu bieten, die es so bisher bei uns im häuslichen Bereich nicht gab. Ich hatte dann lange mit der Stiftungsgründerin Frau Binder telefoniert und bereits eine Woche später im Juli 2011 hatte ich meinen ersten Einsatz.
So ca. 8 Einsätze im Jahr, wobei die allermeisten Familien oder Kindergärten mehrfach besucht werden mussten. Da komme ich schnell mal auf 20 bis 25 Besuche im Jahr.
Sobald ich von Frau Binder die Einsatzbestätigung erhalten habe, setze ich mich mit den Eltern in Verbindung. Zuhause erzählen mir dann die Eltern und die Kinder von ihren Problemen und wir suchen gemeinsam eine Lösung. Ich unterstütze und berate die Familien da, wo sie selbst nicht mehr weiterwissen. Insbesondere bereitet es Probleme, nach einer Erstmanifestation den Alltag mit der Erkrankung zu meistern. Hier unterstütze ich die Eltern bei der Berechnung der Kohlenhydrat-Einheiten (KE) und Insulinmengen, aber auch im Umgang mit der Insulinpumpe oder Insulinpens. Die Einsätze sind sehr unterschiedlich und jedes Mal eine neue Herausforderung für mich. Dies kann von Kindergartenbesuchen bis zur Unterstützung bei pubertären Krisen reichen.
Die Eltern können bei ihrem Diabetologen die Probleme ansprechen und durch ihn eine Betreuung durch Dianiño anfordern. Frau Binder sucht dann eine geeignete Dianiño-Nanny in Wohnortnähe, und schon kann der Einsatz beginnen.
Sehr unkompliziert! Der Antrag für einen Dianiño-Einsatz läuft telefonisch ab. Der Diabetologe muss nur einen Anruf bei Frau Binder tätigen und der Einsatz kann beginnen. Die Dianiño-Nanny vereinbart die Einsatztermine direkt mit der Familie und hält im Bedarfsfall noch mal Rücksprache mit dem zuständigen Diabetologen. Für die Eltern und den Diabetologen entstehen keine Kosten!
Habt keine Scheu, euch Hilfe von außen zu holen! Dianiño ist eine professionelle Stiftung, die sehr vertrauensvoll mit persönlichen Daten umgehen muss. Die Nannies sind alle im Umgang mit Diabetes sehr gut geschult und können viel Unterstützung in vermeintlich ausweglosen Situationen bieten.
Nachstehend gibt uns Anke einen Einblick in zwei Erfahrungsberichte aus ihrer Praxis.
Erfahrungsbericht Nummer 1: Aktuell betreue ich eine irakische Familie, die mir sehr ans Herz gewachsen ist! Das Mädchen ist 4 Jahre alt und ist seit etwa 2 Jahren an Diabetes erkrankt. Es gibt noch 3 ältere Geschwister. Die Diagnose wurde im Heimatland gestellt. Die Diabetes-Therapie war dort völlig unzureichend. Die Eltern hatten kein Blutzuckermessgerät, Insulin wurde nur 1x täglich undifferenziert gespritzt. Nach einem 3-wöchigen stationären Aufenthalt habe ich direkt mit der Betreuung zu Hause begonnen. Wir haben KE-Berechnungen, Insulinarten und die jeweiligen Dosierungen und die Applikation immer wieder im häuslichen Umfeld geübt. Mittlerweile hat sich das HbA1c von 13,1% auf 7,8% verbessert! Ich bin immer noch in engem Kontakt mit der Familie. Ohne Dianiño hätte das Kind nie eine so gute Blutzucker-Einstellung erreichen können.
Erfahrungsbericht Nummer 2: Dies war eine Kindergarten-Integration. Nach der Erstdiagnose hatte der Kindergarten vorerst eine Wiederaufnahme des Kindes verweigert. Die Mutter hatte die Erzieherinnen bereits über die Erkrankung informiert. Die Leiterin des Kindergartens war nur bereit, nach einer Schulung durch eine Diabetes-Fachkraft das Kind weiterhin aufzunehmen. Über den Diabetologen wurde der Kontakt zu Dianiño hergestellt. Im Rahmen einer Teamsitzung habe ich alle Erzieherinnen im Umgang mit Diabetes geschult. Nach einem Aufklärungsfilm über Diabetes im Kindesalter haben wir gegenseitig Blutzucker gemessen und besprochen, was bei zu niederen Blutzuckerwerten zu tun ist. Die Mutter hat für die Essenszeiten zusätzlich einen Pflegedienst organisiert, der einmal am Tag in den Kindergarten kommt und die Insulinabgabe übernimmt. Ohne die Hilfe von Dianiño wäre ein weiterer Kindergartenbesuch viel schwieriger gewesen. Hier konnte ich eine wichtige Entlastung von Mutter und Kindergartenteam erreichen und so eine schnelle Kindergartenintegration ermöglichen.
Das sind nur zwei Bespiele, wie Dianiño Familien von Kindern mit Typ-1-Diabetes zur Seite steht.
Wenn auch ihr einmal Hilfe benötigt, sprecht mit eurem Kinderdiabetologen oder eurem Diabetesteam. Sie können für euch den Hilfsantrag stellen und eine Dianiño-Nanny anfordern.
Ich bedanke mich bei Anke für ihre offenen Worte und, dass sie sich die Zeit genommen hat, über Dianiño und ihre ehrenamtliche Arbeit zu sprechen.
Kathy hat schon einmal über die Hilfe der Diabetes-Nannies berichtet: Eltern in Not – Die Diabetes-Nanny hilft
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